RAVENSBURG (dpa/lsw) — Die Staats­an­walt­schaft ermit­telt gegen einen Mann, der mehre­re Bürger­meis­ter aus dem Kreis Ravens­burg verun­glimpft haben soll. Der 62 Jahre alte Verdäch­ti­ge sei mutmaß­lich der Selbst­ver­wal­ter- und Reichs­bür­ger­sze­ne zuzurech­nen, wie die Ankla­ge­be­hör­de am Mittwoch mitteil­te. Der Mann lebe ebenfalls im Landkreis und soll im Juli solche Schrei­ben in der Region verteilt haben. Zeugen hätten die Pamphle­te in den Brief­käs­ten entdeckt. Gegen den Mann werde wegen übler Nachre­de und Verleum­dung gegen Perso­nen des politi­schen Lebens ermittelt.

«In dem mehrsei­ti­gen Dokument sprach er unter anderem den Bürger­meis­tern mehre­rer Gemein­den im Landkreis Ravens­burg deren Legiti­mi­tät ab und unter­mau­er­te dies mit falschen Fakten», heißt es. Den Politi­kern habe er zudem unter­stellt, sie hätten Straf­ta­ten began­gen. Auch die Leitun­gen der Finanz­äm­ter Ravens­burg, Sigma­rin­gen und Konstanz habe der Tatver­däch­ti­ge in den Schrei­ben angegriffen.

Bei der Durch­su­chung seiner Wohnung seien umfang­rei­ches Beweis­ma­te­ri­al und weite­re vorbe­rei­te­te Brief­sen­dun­gen entdeckt worden. «Nach einer vorläu­fi­gen Einschät­zung geht von dem Mann keine Gefahr aus», sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft.

Reichs­bür­ger sind Menschen, die die Bundes­re­pu­blik und ihre demokra­ti­schen Struk­tu­ren nicht anerken­nen. Oft stehen sie deshalb im Konflikt mit Behörden.