FRIEDRICHSHAFEN — Match­ball verwan­delt! Fried­richs­ha­fen hat mit dem Beschluss des Finanz- und Verwal­tungs­aus­schus­ses am Montag­abend einen wegwei­sen­den Sieg besie­gelt: Aus Mitteln des Städti­schen Haushalts sowie der Zeppe­lin Stiftung erhal­ten die VfB Volley­ball GmbH, die Volley Young­Stars und die Abtei­lung Volley­ball im VfB Fried­richs­ha­fen einen Zuschuss zur Anmie­tung einer Messe­hal­le für den Spiel- und Trainings­be­trieb. Die Bezuschus­sung von bis zu 1,216 Millio­nen Euro für den Zeitraum Novem­ber 2020 bis April 2022 ermög­licht den primä­ren Aufschlag des Profi­sports, der VfB Amateu­re und des Volley­ball-Bundes­stütz­punk­tes in der Zeppe­lin Cat Halle A1 der Messe Friedrichshafen.

Aufgrund bauli­cher Schäden musste von der Stadt Fried­richs­ha­fen am 28. Septem­ber 2020 für die ZF-Arena als langjäh­ri­ge VfB Volley­ball-Heimat eine Nutzungs­un­ter­sa­gung ausge­spro­chen werden. Seither lief die Suche nach einer geeig­ne­ten Halle für den Volley­ball Profi­sport auf Hochtou­ren, in welcher die Bundes­li­ga- und Champi­ons-League-Spiele vorüber­ge­hend ausge­tra­gen werden können. „Mit der Hallen­nut­zung bei der Messe Fried­richs­ha­fen ist nun die bestmög­li­che Lösung für den alter­na­ti­ven Spiel- und Trainings­be­trieb des Volley­ball­sports gefun­den. Auch in Zeiten vielfäl­ti­ger Heraus­for­de­run­gen haben die Partner VfB, Messe und Stadt bewie­sen: Fried­richs­ha­fen hält zusam­men“, sagt Bürger­meis­ter Andre­as Köster zum neuen Beschluss.

„Wir freuen uns, dass die Voraus­set­zun­gen erfüllt sind, dem VfB Volley­ball eine Übergangs­hei­mat in unserer Messe zu bieten. Das Messe­ge­län­de und aktuell die Zeppe­lin Cat Halle A1 erfül­len die Wünsche optimal“, erklärt Klaus Wellmann, Geschäfts­füh­rer der Messe Fried­richs­ha­fen. Auch bei Spiel­be­trieb können die Foyers und weite­re Hallen für das Messe-Kernge­schäft genutzt werden. Als größte Hürde galt es aus Messe­sicht, den Volley­ball-Belegungs­plan mit den zukünf­ti­gen Messe­ver­an­stal­tun­gen abzustim­men. „In der ersten Spiel­zeit bleibt das Volley­ball-Setting in der Zeppe­lin Cat Halle A1 bestehen. Im späte­ren Verlauf ist mit Unter­bre­chun­gen zu rechnen, die gegebe­nen­falls auch einen Umzug inner­halb des Gelän­des erfor­dern“, ergänzt Klaus Wellmann. Klare Argumen­te für die Umsied­lungs­lö­sung zur Messe sind: Die Infra­struk­tur mit Straßen­an­bin­dung, Parkplät­zen, Tribü­nen­bau oder Einlass­ma­nage­ment ist organi­sa­to­risch etabliert, Fernseh­über­tra­gun­gen sind reali­sier­bar und auch Hygie­ne- und Schutz­maß­nah­men sind bereits erfolg­reich umgesetzt worden.

Erleich­te­rung über den essen­zi­el­len Finanz-Zuschuss herrscht auch in den Reihen der VfB Volley­ball GmbH. Geschäfts­füh­rer Thilo Späth-Wester­holt sagt: „Die Fans freuen sich auf die neue Halle und hoffen, dass sie dort auch bald wieder in voller Stärke sitzen können. Die Reaktio­nen in den sozia­len Medien, auch von anderen Clubs in Deutsch­land und Europa, waren sehr positiv. Die Sponso­ren sind erleich­tert, dass es mit dem VfB weiter­ge­hen kann, schließ­lich sind uns die meisten von ihnen seit Jahren verbun­den.“ Sowohl die Profis bestrei­ten in der Zeppe­lin Cat Halle A1 ihre Bundes­li­ga- und Champi­ons-League-Begeg­nun­gen und auch die Volley Young­Stars schla­gen dort in der 2. Bundes­li­ga auf. Beide Mannschaf­ten trainie­ren auch täglich in der Messe. Cheftrai­ner Micha­el Warm ergänzt: „Es ist super, dass es so schnell gelun­gen ist, einen Ersatz für die ZF Arena zu finden. Wir haben das Gefühl, dass die Lösung sehr gut zum VfB Fried­richs­ha­fen passt. Wir können dort trainie­ren und uns hoffent­lich bald auch wieder den Fans präsen­tie­ren. Die Zeppe­lin Cat Halle A1 wird unsere Übergangs-Heimat werden. Der ein oder andere ist auch schon direkt hinge­fah­ren, um sie sich von außen anzuse­hen.“ Der Coach rechnet damit, dass es sicher­lich vier bis fünf Spiele dauern wird, bis sich die Spieler in der neuen Halle soweit zurecht­fin­den, dass man von einem Heimvor­teil sprechen kann.

In der neuen Hallen­lö­sung sieht Thilo Späth-Wester­holt auch histo­ri­sche Paral­le­len: „Manch­mal wieder­holt sich Geschich­te. Vor 17 Jahren haben wir den Umzug von der Boden­see­s­port­hal­le in die alte Messe gemacht, weil wir eine passen­de Halle für die Anfor­de­run­gen im Profi­sport gebraucht hatten. Jetzt ist es wieder eine Messe­hal­le, die unseren Spiel­be­trieb sichert. Dass jetzt Zeppe­lin Cat Namens­ge­ber der Messe­hal­le ist und wir sozusa­gen von einem Haupt­spon­sor zum anderen umzie­hen, ist ebenfalls ein schöner, wenn auch glück­li­cher Zufall.“

Im Novem­ber wird der VfB Fried­richs­ha­fen sein erstes Heimspiel in der Zeppe­lin Cat Halle A1 austra­gen — gleich den „Volley­ball-Classi­co“ gegen die Berlin Recycling Volleys. Zwar werden hier noch keine Zuschau­er in der Halle erlaubt sein, aber Sport1 überträgt die Begeg­nung live im Free TV. Ab Jahres­en­de folgen viele weite­re Heimspie­le. Da die Champi­ons League in dieser Saison die Gruppen­pha­se im Turnier­mo­dus bestrei­tet, werden die Häfler Anfang Febru­ar mit Trenti­no, Novosi­birsk und Karlo­var­s­ko in der Messe­hal­le um den Einzug in die nächs­te Runde strei­ten. Die Volley Young­Stars starten am 28. Novem­ber zu Hause gegen TV Bliesen. Zu den Corona-Aufla­gen sagt Thilo Späth-Wester­holt: „Wir haben zusam­men mit der Volley­ball-Bundes­li­ga schon viele verschie­de­ne Maßnah­men getrof­fen. Ein Hygie­ne­kon­zept stellt sicher, dass möglichst wenig Anste­ckungs­ge­fahr droht und eine Nachver­fol­gung zu jeder Zeit sicher ist. Nach den vier Wochen ohne Zuschau­er im Novem­ber ist unsere Hoffnung groß, dass wir ab Dezem­ber dieses Konzept auch zur Anwen­dung bringen.“