Fried­richs­ha­fen — Am Montag sind die Volley­bal­ler des VfB Fried­richs­ha­fen in die Vorbe­rei­tung auf die Saison 2020/2021 gestar­tet. Doch bevor es in die ZF-Arena ging, mussten alle zum Corona-Test bei Mannschafts­arzt Johann Kees antreten.

Für Joe Worsley war der Antritt beim “Doc” bereits der zweite Corona-Test inner­halb von acht Tagen. “Wir hätten Joe nach nur einem Test sofort trainie­ren lassen können, auch wenn er als Ameri­ka­ner aus einem sogenann­ten Risiko­ge­biet stammt”, erklärt VfB-Geschäfts­füh­rer Thilo Späth-Westerholt.

“Wir sind aber auf Nummer sicher gegan­gen und haben Joe gebeten, eine Woche in Quaran­tä­ne zu bleiben.” Auch das war für Worsley kein Problem. Schließ­lich war auch sein zweiter Test — wie der seiner Mitspie­ler — negativ.

Worsley durfte nach wochen­lan­gem Kontakt mit Landes­be­hör­den und der Bundes­po­li­zei nur mit einer Ausnah­me­ge­neh­mi­gung über die deutsche Grenze. Der Austra­li­er Nehemi­ah Mote hatte die Geneh­mi­gung zur Einrei­se, musste aber aufgrund des Lockdowns in seiner Heimat­stadt Melbourne bis zum letzten Moment zittern.

“Es war eine Menge Arbeit in den vergan­ge­nen Wochen”, betont Späth-Wester­holt. “Nicht bei allen Verei­nen hat das so reibungs­los geklappt. Da können wir tatsäch­lich auch ein wenig stolz auf uns sein.”

Martti Juhka­mi und Arno van de Velde sind noch in Estland bezie­hungs­wei­se in Belgi­en gebun­den. Aber auch sie werden Ende der Woche zum Team stoßen. Jetzt — mit Corona-weißer Weste — beginnt die sport­li­che Vorbe­rei­tung. Mit zwei Monaten Dauer ist es — laut VfB-Vereins­mit­tei­lung — eine der längs­ten Trainings­pe­ri­oden vor einer Saison, die es jemals gab.

“Mit den Spielern wie Nemo Mote, die jetzt wirklich lange nicht mehr trainie­ren konnten, gehen wir im Aufbau ganz behut­sam vor”,sagt VfB-Cheftrai­ner Micha­el Warm. “Bei Linus Weber zum Beispiel, der mit der deutschen Natio­nal­mann­schaft schon trainiert hat, geht es ein wenig zügiger an den Ball. Wir teilen die Jungs in drei Gruppen auf, damit wir die Zeit, die wir jetzt haben, auch optimal nutzen.”

Pilates steht ebenso auf dem Programm wie viele Teame­vents. Mitte Septem­ber geht es zum Trainings­la­ger nach Gran Canaria, in dem die BR Volleys ebenfalls zu Gast sein werden. “Wir haben dort optima­le Bedin­gun­gen sport­li­cher Natur und können vor allem üben, wie es ist in diesen Zeiten zu reisen”, erklärt Micha­el Warm. “In diesem Jahr ist vieles anders als sonst und wir müssen noch mehr zusam­men­hal­ten. Teambuil­ding spielt für eine erfolg­rei­che Saison eine größe­re Rolle als viele denken.”

Auch die Erläu­te­rung des Hygie­ne­kon­zepts gehört dazu. Dazu gab es Einzel­ge­sprä­che und eine Teamsit­zung mit der Mannschaft. Es geht um Desin­fek­ti­on, um Abstän­de und um den Umgang mit Kontak­ten außer­halb des Trainings­be­triebs. “Wir können die Spieler ja nicht über ein halbes Jahr einsper­ren”, stellt Späth-Wester­holt klar.

“Es geht vielmehr darum, dass unsere Spieler sich klug verhal­ten, Abstän­de einhal­ten und einen Mund-Nasen-Schutz tragen.” Das alles sei elemen­tar, um den geplan­ten Saison­start am 17. Oktober gesund und ohne Zwischen­fäl­le anzutreten.