Die French Open in Paris gehen ohne deutsche Tennis­pro­fis im Einzel in ihre finalen Tage. Laura Siege­mund schei­tert im Viertel­fi­na­le. Die Hoffun­gen ruhen jetzt auf den Titel­ver­tei­di­gern im Doppel.

Die 32-Jähri­ge aus Metzin­gen musste sich bei den French Open in Paris der an Nummer sieben gesetz­ten Petra Kvito­va aus Tsche­chi­en mit 3:6, 3:6 geschla­gen geben. Damit sind im Einzel-Wettbe­werb des Sandplatz-Turniers in der franzö­si­schen Haupt­stadt keine deutschen Profis mehr vertreten.

Im Doppel kämpfen am Donners­tag Kevin Krawi­etz und Andre­as Mies um den Einzug in das Endspiel. Die Sensa­ti­ons-Sieger des Vorjah­res bekom­men es mit den diesjäh­ri­gen US-Open-Finalis­ten Wesley Koolhof/Nikola Mektic (Niederlande/Kroatien) zu tun.

Kvito­va profi­tier­te im ersten Match des Tages nach 80 Minuten bei ihrem zweiten Match­ball von einem Doppel­feh­ler Siege­munds. Sie trifft nun bereits am Donners­tag auf Danielle Collins oder Sofia Kenin (beide USA). Im zweiten Halbfi­na­le stehen sich die Überra­schungs-Kandi­da­tin­nen Nadia Podoro­s­ka (Argentinien/Nummer 131 der Weltrang­lis­te) und die Polin Iga Swiatek (54.) gegenüber.

«Auf dieses Match hätte niemand getippt», sagte die deutsche Damen­ten­nis-Chefin Barba­ra Rittner in ihrer Rolle als Exper­tin für den TV-Sender Euros­port und konsta­tier­te einen ebenso verdien­ten wie übezeu­gen­den Sieg für die ehema­li­ge Weltrang­lis­ten-Zweite Kvitova.

Siege­mund schaff­te es bei kühlen Tempe­ra­tu­ren, aber immer­hin auch zwischen­durch ein bisschen Sonnen­schein, nicht, ihre beein­dru­cken­den Leistun­gen aus den Runden zuvor zu wieder­ho­len. Auf dem Weg in ihr erstes Viertel­fi­na­le bei einem der vier wichtigs­ten Turnie­re hatte die Schwä­bin unter anderen die Franzö­sin Kristi­na Mlade­no­vic, ihre Fed-Cup-Kolle­gin Julia Görges (Bad Oldes­loe) oder die an Nummer 13 gesetz­te Kroatin Petra Martic bezwungen.

«Petra ist ein schwe­re Gegne­rin, und es wird ein ganz anderes Match als alle, die ich bisher gespielt habe», hatte Siege­mund gesagt — und behielt Recht. Die Links­hän­de­rin aus Bilovec schlug extrem gut auf, leiste­te sich wenig Fehler und bot eine (zu) souve­rä­ne Vorstellung.

Zudem machten Siege­mund auch wieder Rücken­pro­ble­me zu schaf­fen. Zu Beginn des zweiten Satzes nahm sie eine medizi­ni­sche Auszeit und wurde am Boden liegend behan­delt. Bis zum 3:3 hielt sie im zweiten Durch­gang dagegen, doch die Proble­me auch beim eigenen Aufschlag waren unübersehbar.