RAVENSBURG — Prof. Dr. Thilo Welsch, Chefarzt der Klinik für Allgemein‑, Visze­ral- und Thora­x­chir­ur­gie am Elisa­be­then-Klini­kum Ravens­burg, ist mit dem Abraham-Vater-Preis für klini­sche Pankre­as­for­schung ausge­zeich­net worden. Der Preis wurde ihm für seine unlängst veröf­fent­lich­te große Studie zur Sicher­heit von Bauch­spei­chel­drü­sen-Opera­tio­nen, der „PANDA-Studie“, vom Deutschen Pankre­as­club e.V. verliehen.

Prof. Welsch hatte die Studie noch am Univer­si­täts­kli­ni­kum Dresden, seiner frühe­ren Wirkungs­stät­te, gelei­tet und deren Ergeb­nis­se kürzlich im renom­mier­ten British Journal of Surgery veröf­fent­li­chen können. Den jetzt verlie­he­nen Preis versteht Prof. Welsch als eine große Anerken­nung für alle, die diese Studie deutsch­land­weit über mehre­re Jahre unter­stützt haben. Dazu zählen sowohl Patien­ten als auch Ärzte, Wissen­schaft­ler und das gesam­te Studienteam. 

Abraham Vater (1684–1751), nach dem der Preis benannt ist, war Anatom und Philo­soph in Witten­berg. Anato­mi­sche Struk­tu­ren in der Bauch­spei­chel­drü­se tragen bis heute seinen Namen.

Ziel der Studie war es, komple­xe Opera­tio­nen an der Bauch­spei­chel­drü­se (Pankre­as) siche­rer zu machen, indem mit einer zusätz­li­chen Technik gefähr­li­che Blutun­gen reduziert werden sollen. Insge­samt wurden über 400 Patien­ten an acht zerti­fi­zier­ten Klini­ken in Deutsch­land in die Behand­lungs­stu­die einge­schlos­sen und in zwei Gruppen geteilt. Patien­ten mit der neuen Opera­ti­ons­tech­nik hatten weniger Blutun­gen aus einem benach­bar­ten Blutge­fäß, welches zur Leber führt. 

„Die neue Technik ist für erfah­re­ne Chirur­gen einfach zu lernen und daher sollte sie bei solchen Bauch­spei­che­l­ope­ra­tio­nen in Zukunft zur Erhöhung der Sicher­heit für die Patien­ten einge­setzt werden“, so Studi­en­lei­ter Prof. Welsch. Die unter­such­te Opera­ti­on an der Bauch­spei­chel­drü­se ist eine schwie­ri­ge Opera­ti­on, die vor allem bei gut- und bösar­ti­gen Tumoren der Bauch­spei­chel­drü­se angewandt wird. 

Prof. Welsch hat die neue Technik mittler­wei­le auch bei Bauch­spei­chel­drü­sen-Opera­tio­nen am St. Elisa­be­then-Klini­kum in Ravens­burg einge­führt. Er ist im Septem­ber letzten Jahres vom Univer­si­täts­kli­ni­kum in Dresden zur Oberschwa­ben­kli­nik gewech­selt. Mitau­tor der Studie war PD Dr. Benja­min Müssle, der zusam­men mit seinem Chef aus Sachsen nach Oberschwa­ben gekom­men ist und nun als Geschäfts­füh­ren­der Oberarzt der Klinik arbeitet.

Abraham Vater (1684–1751) selber war Anatom und Philo­soph in Witten­berg und anato­mi­sche Struk­tu­ren in der Bauch­spei­chel­drü­se tragen bis heute seinen Namen.