STUTTGART — Die Allgäu­er Genuss­ma­nu­fak­tur wurde am Montag, 20.03.2023 anläss­lich des siebten Zukunfts­fo­rum des Baden-Württem­ber­gi­schen Genos­sen­schafts­ver­ban­des in Stutt­gart zusam­men mit der „Bürger für Bürger eG“ aus Niede­reschach bei Villin­gen mit dem 10.000 Euro dotier­ten Genos­sen­schafts­preis vor 300 Gästen ausge­zeich­net. Ehren­gast Minis­ter­prä­si­dent Winfried Kretsch­mann beton­te bei seinem Impuls­vor­trag „Genos­sen­schaf­ten stehen für Stabi­li­tät und Wandel gleicher­ma­ßen. In diesem Sinne sind sie ein verläss­li­cher Partner, der das Land bei der Umset­zung unserer Innova­ti­ons­po­li­tik unter­stützt und die notwen­di­ge Trans­for­ma­ti­on vorantreibt“.

„Genos­sen­schaf­ten verbin­den in idealer Weise notwen­di­ges wirtschaft­li­ches Streben mit sozia­ler Verant­wor­tung“, so der Präsi­dent des Baden-Württem­ber­gi­schen Genos­sen­schafts­ver­bands Dr. Roman Glaser. Sicht­ba­res Zeichen für diese geleb­te Verant­wor­tung vor Ort seien die beiden Gewin­ner des mit jeweils 5.000 Euro dotier­ten Genos­sen­schafts­prei­ses, der alle drei Jahre vom BWGV zusam­men mit den Unter­neh­men der Genos­sen­schaft­li­chen Finanz­Grup­pe verge­ben wird. Neben der Allgäu­er Genuss­ma­nu­fak­tur eG ging der Preis an die „Bürger für Bürger eG“ in Niede­reschach (Schwarz­wald-Baar-Kreis). Glaser: „Beide Preis­trä­ger stehen für Werte wie Solida­ri­tät, Subsi­dia­ri­tät, Mitglie­der­för­de­rung, sozia­le Verant­wor­tung, ökolo­gi­sches Handeln, Nachhal­tig­keit und Regionalität.“

Die Allgäu­er Genuss­ma­nu­fak­tur erhält den diesjäh­ri­gen Genos­sen­schafts­preis für die Wieder­be­le­bung eines ortsbild­prä­gen­den, über viele Jahre leerste­hen­den Braue­rei­ge­bäu­des in Leutkirch-Urlau, zu einem Heimat-Einkaufs­zen­trum, das über ein Dutzend Genuss- und Kunst­hand­wer­ker unter einem Dach beher­bergt. Die im Jahr 2018 gegrün­de­te, ehren­amt­lich organi­sier­te Genos­sen­schaft hat das Gebäu­de im Frühjahr 2019 erwor­ben und bis 2020 mit Unter­stüt­zung von nahezu 1.000 Bürge­rin­nen und Bürger, die neben der eigenen Arbeit auch 1,3 Millio­nen Euro an Bürger­ka­pi­tal für die Finan­zie­rung einge­bracht haben, umfas­send saniert und umgebaut. Heute befin­den sich in diesem „Heimat-Einkaufs­zen­trum 4.0“ auf insge­samt mehr als 1.000 Quadrat­me­tern neben einem Dorfla­den und einem Dorfca­fé zahlrei­che Genuss- und Kunst­hand­wer­ker sowie ein Veran­stal­tungs­saal, der auch als Biblio­thek genutzt wird. Erwäh­nens­wert: Mehr als die Hälfte der Mieter sind Start-ups.

Die Genuss- und Kunst­hand­wer­ker produ­zie­ren und verkau­fen ihre Produk­te vor Ort. Dies zieht bis zu 20.000 Besucher pro Jahr an. Dabei sind nicht nur Einhei­mi­sche, sondern auch Urlau­ber das ganze Jahr über zu Gast – um einzu­kau­fen, aber auch um die handwerk­li­che Arbeit zu erleben. Der Dorfla­den ist insbe­son­de­re für Famili­en und ältere Bürger ein wichti­ges Angebot, und das Dorfca­fé hat sich zu einem belieb­ten Treff­punkt entwi­ckelt. Auch als Arbeit­ge­ber ist das Zentrum bedeu­tend: Mehr als 20 Menschen haben im Gebäu­de einen Job gefun­den – vor allem Frauen, die aufgrund ihrer Famili­en­si­tua­ti­on nur Teilzeit arbei­ten können. Das Projekt ist in seiner Konstel­la­ti­on und Größe in Deutsch­land bislang einzig­ar­tig und findet große Beach­tung. Deshalb haben bereits verschie­de­ne Gemein­den ihr Inter­es­se am Reali­sie­rungs­kon­zept bekundet.

Am Rande der Veran­stal­tung wurde Minis­ter­prä­si­dent Winfried Kretsch­mann mit einem Genuss-Geschenk­korb der Allgäu­er Genuss­ma­nu­fak­tur beschenkt.

Infor­ma­tio­nen über die Allgäu­er Genuss­ma­nu­fak­tur gibt es unter www.allgaeuer-genussmanufaktur.de