BLITZENREUTE – Mit dem Ende der Corona-Testpflicht in Pflege­ein­rich­tun­gen endete am 1. März auch die Tätig­keit von Andre­as Beck im Wohnpark St. Marti­nus Blitzen­reu­te. Drei Jahre lang hat der 40-jähri­ge Testhel­fer das Team von Wohnpark­lei­te­rin Claudia Ziegler ehren­amt­lich beim Testen der Besuche­rin­nen und Besucher unter­stützt und dem Pflege­per­so­nal dadurch mehr Freiraum gegeben für die Pflege und Betreu­ung der Bewoh­nen­den. An die 500 Testun­gen hat der Maschi­nen­bau­in­ge­nieur in dieser Zeit vorge­nom­men in der Senio­ren­wohn­an­la­ge und dabei viele nette Kontak­te geknüpft zu den getes­te­ten Personen. 

Letzt­mals machte Andre­as Beck am Tag nach Auslau­fen der Corona-Testpflicht in St. Marti­nus einen dieser Tests mit dem Stäbchen, das in der Nase kitzelt. Pflege­dienst­lei­te­rin Amelie Slavik stell­te sich für ein Abschieds­fo­to als Proban­din zur Verfü­gung und dankte dem gebür­ti­gen Nieder­bay­er in Namen aller Mitar­bei­ten­den für seinen Einsatz beim Testen der Angehö­ri­gen. „Das war wirklich große Klasse und eine tolle Unter­stüt­zung für uns alle in der Corona­zeit, die auch in der Pflege alle Betei­lig­ten stark heraus­ge­for­dert hat“, blickt Amelie Slavik auf diese schwie­ri­ge Zeit zurück, als Besuchen­de zum Schutz vulnerabler Gruppen nur mit negati­vem Testergeb­nis den Wohnpark betre­ten durften. Insge­samt wurden in den drei Jahren 4000 Tests im Haus gemacht.

Und da kam der am Ort wohnhaf­te Andre­as Beck wie gerufen. Nachdem 2020 ein Mitglied seiner Familie in St. Marti­nus aufge­nom­men wurde, schau­te der zweite Vorsit­zen­de des örtli­chen Musik­ver­eins regel­mä­ßig vorbei im Wohnpark. „Als mich Frau Ziegler dann fragte, ob ich jeman­den kenne, der hier Besuchen­de testen könnte, habe ich spontan zugesagt und diese Aufga­be gerne übernom­men“, sagt Andre­as Beck, der dafür beim Deutschen Roten Kreuz zunächst eine Schulung absol­vie­ren musste. „Ich habe diese fünf bis 15 Testun­gen an einzel­nen Tagen gut in meinen Alltag einbau­en können, zumal ich wegen Corona daheim im Homeof­fice arbei­te­te und auch die Musik­pro­ben leider ausfal­len mussten“, begrün­det Andre­as Beck, warum er während der Pande­mie ein gutes Stück seiner persön­li­chen Freizeit für den Einsatz in der benach­bar­ten Pflege­ein­rich­tung opfern konnte. 

Und er würde es jeder­zeit wieder tun, weil bei dieser Aufga­be schöne Kontak­te entstan­den seien zu den Besuchen­den. „Da ist man plötz­lich mitten­drin im Gesche­hen und nimmt auch Anteil daran, wenn ein Bewoh­nen­der verstor­ben ist, weil man die Angehö­ri­gen über die drei Jahre hinweg kennen­ler­nen durfte beim Testen“, so Andre­as Beck dazu im Rückblick. Auch ihn selbst kennen inzwi­schen alle rund um den Wohnpark, weil der Musiker zu Beginn der Corona-Zeit mit seiner Tuba vor dem Haus kleine Konzer­te gab für die Bewoh­nen­den. Dafür gab’s jedes Mal großen Beifall an den Fenstern und die Bezie­hung von Andre­as Beck zu der Pflege­ein­rich­tung dürfte deshalb wohl auch in Nach-Corona-Zeiten bestehen bleiben.