FRIEDRICHSHAFEN — Drei Tage nach dem deutli­chen Sieg in der Champi­ons League, erkämpf­te sich der VfB Fried­richs­ha­fen in der Volley­ball Bundes­li­ga ein 3:2 (21:25, 35:33, 25:27, 25:23, 15:11) bei den Helios GRIZZLYS Giesen. Die Häfler lagen zwei Mal zurück und rette­ten sich in den Tiebreak. Mit elf Punkten aus fünf Spielen schiebt sich der VfB damit in der Tabel­le an Giesen vorbei. Schon am Mittwoch tritt das Team von Mark Lebedew im Pokal­vier­tel­fi­na­le auswärts bei den WWK Volleys Herrsching an.

Aleksand­ar Nedel­j­ko­vic, Ziga Stern und Michal Super­lak waren übrig­ge­blie­ben von der Galavor­stel­lung am Mittwoch in der Champi­ons League. VfB Cheftrai­ner Mark Lebedew rotier­te gegen die Helios Grizz­lys Giesen Marcus Böhme, Mateusz Biernat, Blair Bann und Tim Peter in die Partie. Letzte­rer knüpf­te gleich an seine gute Form an, machte drei der ersten fünf Häfler Punkten und servier­te ein Ass (5:3). Fried­richs­ha­fen hatte die Partie im Griff und führte zur Mitte des Satzes mit 13:8 durch Nedel­j­ko­vic. Dann kam Augus­to Colito für Giesen zum Aufschlag und nahm dem VfB den Wind aus den Segeln.

Der Spani­er punkte­te mit dem Ass (13:10), Ex-Häfler Jakob Günthör block­te Super­lak (13:12) und die Annah­me des amtie­ren­den Pokal­sie­gers wackel­te. Lorenz Karlit­zek und Colito nutzen die vielen Chancen, die der VfB ihnen bot. Ein weite­rer Günthör-Block gegen Peter verwan­del­te die zwischen­zeit­lich Sechs­punk­te­füh­rung der Gäste in einen deutli­chen Rückstand (19:22). Michal Super­lak setzte seinen Angriff zum Giese­ner Satzge­winn ins Aus (21:25).

Fried­richs­ha­fen, deutlich müde von den vielen Reise­ki­lo­me­tern der vergan­ge­nen Tage, kam weiter­hin nicht wirklich in einen Rhyth­mus. Zwar führten Biernat und Co. zwischen­zeit­lich mit 20:16, die wacke­li­ge Annah­me und abermals Colito sorgten aber wieder für den Ausgleich (24:24). Sechs Satzbäl­le ließen die Häfler dann aus (30:30), bevor auch Giesen einmal zum Satzge­winn servier­te. Nedel­j­ko­vics Ass holte den Vorteil jedoch wieder zurück (32:31). Tim Peter legte einen weite­ren Aufschlag­punkt zum Satzge­winn nach (35:33).

Der Favorit hätte jetzt eigent­lich ins Rollen kommen sollen, aber Giesen hatte darauf wenig Lust. Karlit­zek und Günthör streu­ten ihre Asse ein (4:5, 5:7) und beim VfB stimm­te die Abstim­mung im Angriff nicht (7:10). Beim 16:12 für die Gastge­ber brach­te Mark Lebedew Lucia­no Vicen­tin für Ziga Stern und sah vier Block­punk­te inner­halb kürzes­ter Zeit – zwei davon durch den jungen Argen­ti­ni­er (15:16, 17:17). Peter und Super­lak ließen das Pendel kurz auf die eigene Seite ausschla­gen (21:19), Colito machte das Ganze aber mit zwei Assen wieder zunich­te (21:22). Erneut ging es in die Verlän­ge­rung, doch dieses Mal beende­te Giesen das Spekta­kel früher (25:27).

Vicen­tin blieb und das brach­te ein wenig mehr Sicher­heit. Fried­richs­ha­fen machte jetzt mehr Druck im Service, was den Block ins Spiel brach­te (5:2). Ein Ass von Peter (10:8) und eines von Vicen­tin (17:14) hätten eigent­lich endgül­tig die wende bringen sollen. Colito, mit 30 Punkten der späte­re MVP, durfte zwar noch ein weite­res Ass ablie­fern (23:21). Michal Super­lak, punkt­bes­ter Häfler, schmet­ter­te sein Team schließ­lich in den Tiebreak (25:23).

Super­lak war es dann auch, der die ersten beiden Punkte im fünften Satz machte (2:0), Tim Peter die beiden nächs­ten mit dem Service (4:0). Natür­lich war es wieder Colito, der den Häfler Lauf stopp­te (4:1) und auch weiter am Häfler Vorsprung knabber­te (6:4). Aller­dings behielt der VfB dieses Mal die Nerven und stand stark im Block und in der Feldab­wehr um Libero Blair Bann. Vicen­tin holte sich, nach einem weite­ren starken Peter-Aufschlag, das 13:8. Colito rückte sich noch ein letztes Mal ins Rampen­licht, dieses Mal aber mit einem Fehler. Sein Aufschlag segel­te am Feld vorbei (15:11).

So ein Spiel zu drehen, das zweite Mal inner­halb von zehn Tagen, tut uns natür­lich gut. Es waren vier andere Spieler auf dem Feld als in der Champi­ons League, die jetzt auch ihr Erfolgs­er­leb­nis haben. Alle haben sich heute gegen­sei­tig unter­stützt“, lobt VfB-Trainer Mark Lebedew die Moral seiner Mannschaft. „Giesen hat aller­dings auch sehr gut gespielt und sich diesen Punkt redlich verdient. Und man hat uns diese beiden Reisen angemerkt, vor allem dass wir nicht viel trainie­ren konnten. Das wirkt sich bei uns sofort im Aufschlag­druck aus.“