Allerdings gelten ihm zufolge diese Wiesen im Südwesten — wie auch in anderen Bundesländern — als «stark gefährdet». Daher wolle man mit dem «Tag der Streuobstwiese» dazu beitragen, den Blick der europäischen Öffentlichkeit stärker auf die vielfältigen, hochstämmigen Streuobstwiesen lenken, die von der Normandie und der Bretagne im Westen bis zum rumänischen Siebenbürgen im Südosten Europas viele Landschaften prägen.
Während es nach dem Zweiten Weltkrieg einen Boom gegeben habe und solche Gebiete auch deutschlandweit bewirtschaftet wurden, sei es nach den 1950er Jahren bergab gegangen. «Man kann davon ausgehen, dass seither etwa 70 Prozent der Streuobstwiesen verloren gegangen sind», sagt der Rösler. Als Gründe nennt er beispielsweise, dass etliche Baugebiete im Südwesten die einst begehrten Wiesen zerstörten. Zwar gebe es mittlerweile wieder ein wachsendes Interesse, vor allem mit Blick auf alte Sorten. Das ändere jedoch nichts daran, dass in heutigen Zeiten viele junge Frauen und Männer ihre Heimat verlassen und dadurch auch die Streuobstwiesen der in die Jahre gekommenen Eltern aufgegeben würden.