BIBERACH — Um die Situation der freiberuflichen Hebammen und somit die angespannte Versorgungslage Schwangerer und junger Familien im Landkreis Biberach ging es bei einem Gespräch im Landratsamt. Dezernent Bernd Schwarzendorfer und Dr. Claus Unger, Leiter des Kreisgesundheitsamts, tauschten sich intensiv mit den Hebammen Gisela Schwarz, Stefanie Ströbele, Karina Varga und Nicole Herbrig über viele, zum Teil akut drängende Themen aus.
Dazu zählt insbesondere die drohende Schließung der Hebammenpraxis Laupheim. Im Rahmen der rigiden Bedingungen der Gebührenverordnung ist es den Hebammen dort nicht mehr möglich, die gestiegenen Nebenkosten zu erwirtschaften. Somit ist nicht nur das vor- und nachgeburtliche Angebot an Hebammenleistungen gefährdet, sondern auch die außerklinische Ausbildung angehender Hebammen durch die beiden Praxisanleiterinnen Elisabeth Liebhardt-Böhm und Gisela Schwarz.
In Biberach gibt es seit der Schließung des „Bibernest“ in den Räumen des ehemaligen Krankenhauses Biberach gar keine Hebammenpraxis mehr. Die Suche nach geeigneten und bezahlbaren Räumen gestaltet sich schwierig. Kurse zur Geburtsvorbereitung und Rückbildung werden in Untermiete zum Beispiel in einer Physiotherapiepraxis oder im Jara-Zentrum abgehalten. Die große Nachfrage von Seiten der Schwangeren kann nicht vollständig abgedeckt werden. Um den Familien die Suche zu erleichtern gibt es vom Landkreis den „Wegweiser für Schwangere“ auf der Website www.biberach.de, in dem unter anderem eine Hebammenliste aufgeführt ist.