WEINGARTEN — Junge Menschen stellen sich beim Übergang von der Schule ins Berufs­le­ben viele Fragen, was sie während ihrer Ausbil­dung erwar­tet und welche Perspek­ti­ven sich danach bieten. Um ihnen diese Fragen aus eigener Anschau­ung zu beant­wor­ten und sie bei ihrer Entschei­dung zu unter­stüt­zen, engagiert sich in der Region eine große Zahl junger Auszu­bil­den­der als Ausbil­dungs­bot­schaf­te­rin­nen und ‑botschaf­ter. Im Rahmen von Bildungs­part­ner­schaf­ten zwischen Schulen und Betrie­ben besuchen sie Schulen und stehen den Schüle­rin­nen und Schülern mit Erfah­rungs­be­rich­ten und Ratschlä­gen zur Seite. 

Für ihr ehren­amt­li­ches Engage­ment im Einsatz als Ausbil­dungs­bot­schaf­te­rin und Ausbil­dungs­bot­schaf­ter erhiel­ten 118 beson­ders engagier­te junge Auszu­bil­den­de Urkun­den des Minis­te­ri­ums für Wirtschaft, Arbeit und Touris­mus Baden-Württem­berg. Die Auszeich­nungs­fei­er wurde Ende Juli im Atrium des Landrats­am­tes Boden­see­kreis in Fried­richs­ha­fen durch Landrat Lothar Wölfle und Markus Brunn­bau­er, Geschäfts­be­reichs­lei­ter Ausbil­dung der IHK, eröff­net. Wölfle beton­te die Wertig­keit der dualen Berufs­aus­bil­dung und bekräf­tig­te das Engage­ment des Landkrei­ses mit der Freistel­lung der Ausbil­dungs­bot­schaf­te­rin­nen und ‑botschaf­ter aus einem breiten Berufsspektrum. 

Die Initia­ti­ve „Ausbil­dungs­bot­schaf­ter“ wirbt kammer­über­grei­fend für alle staat­lich anerkann­ten Ausbil­dungs­be­ru­fe, weshalb bei der Urkun­den­über­ga­be unter anderem auch Werbe­rin­nen und Werber aus öffent­li­chem Dienst, Handwerk und Gesund­heits­we­sen ausge­zeich­net wurden. Brunn­bau­er lobte: „Die Ausbil­dungs­bot­schaf­te­rin­nen und ‑botschaf­ter leisten angesichts des zuneh­men­den Fachkräf­te­man­gels einen wichti­gen Beitrag für die regio­na­le Wirtschaft, vor allem aber für eine praxis­na­he Berufs­ori­en­tie­rung. Sie sind der perfek­te Schnitt­punkt zwischen Schule und Beruf und Vorbil­der für ausbil­dungs­in­ter­es­sier­te junge Menschen.“

Auch die Senior-Ausbil­dungs­bot­schaf­te­rin­nen und ‑botschaf­ter wurden bei der Veran­stal­tung geehrt. Ihre Aufga­be ist es, im Rahmen von Eltern­aben­den über ihren Berufs­weg zu berich­ten. Als Gemein­sam­keit haben die Senior-Ausbil­dungs­bot­schaf­te­rin­nen und ‑botschaf­ter, dass sie ihre persön­li­che Karrie­re mit einer dualen Berufs­aus­bil­dung begon­nen haben.

Die Initia­ti­ve „Ausbil­dungs­bot­schaf­ter“ entstand 2011 im Rahmen der Bildungs­part­ner­schaf­ten zwischen allge­mein­bil­den­den weiter­füh­ren­den Schulen und Betrie­ben. Zu diesen Partner­schaf­ten gehört auch, dass Auszu­bil­den­de der Betrie­be die Partner­schu­len aufsu­chen und dort den Schüle­rin­nen und Schülern ihre Eindrü­cke aus der Berufs­aus­bil­dung vermit­teln und Fragen beant­wor­ten. Die Rückmel­dun­gen zu diesen Einsät­zen sind von beiden Seiten durch­weg positiv. 

Derzeit sind in Baden-Württem­berg 3.928 Ausbil­dungs­bot­schaf­te­rin­nen und ‑botschaf­ter aus 204 Berufen aktiv. Bei bisher knapp 20.000 Schul­ein­sät­zen im Land konnten sie bereits etwa 500.000 Schüle­rin­nen und Schüler erreichen.