ÜBERLINGEN (dpa/lsw) — Nach dem Unter­gang eines Schub­boots an einer Bohrplatt­form bei Überlin­gen soll die Platt­form erneut auf dem Boden­see zum Einsatz kommen. Von Diens­tag an sollten etwa zehn Tage lang die letzten beiden nötigen Probe­boh­run­gen am Seegrund erfol­gen, sagte eine Spreche­rin des Zweck­ver­bands Boden­see-Wasser­ver­sor­gung in Stutt­gart am Freitag. Die Bohrun­gen dienen dem geplan­ten Ausbau der Trink­was­ser­ent­nah­me aus dem Boden­see, die in Baden-Württem­berg rund vier Millio­nen Menschen versorgt.

Nach dem Unter­gang des bishe­ri­gen Schub­boots für die Platt­form werde man voraus­sicht­lich ein Boot der Firma einset­zen müssen, die das Wrack Ende vergan­ge­ner Woche gebor­gen hatte, sagte die Spreche­rin. Der Zeitplan des Ausbau­pro­jekts sei wegen des Unglücks nicht in Gefahr. Das Schub­boot war vor gut zwei Wochen auf dem Boden­see geken­tert und gesun­ken, als sich die Bohrplatt­form bei hefti­gem Wind drehte. Die Bergung aus 71 Meter Tiefe dauer­te mehre­re Tage. Die Platt­form war nach dem Unglück in einem Hafen festge­macht worden.

Während der Bergungs­ar­bei­ten fing eine sogenann­te Ölsper­re auslau­fen­den Kraft­stoff an der Seeober­flä­che ein, um die Umwelt vor Schäden zu schüt­zen. Die Trink­was­ser­ver­sor­gung war Polizei­an­ga­ben zufol­ge durch den Treib­stoff nicht beeinträchtigt.