LEUTKIRCH — Im Rahmen des Projekts „Herzens­wär­me“ wurde zusam­men mit dem Helfer­kreis Asyl ein Brezel­früh­stück organi­siert. Etwa 40 Inter­es­sier­te aus und um Leutkirch trafen sich in der evange­li­schen Dreifal­tig­keits­kir­che, um die Geschich­ten zweier Frauen aus der Ukrai­ne und aus Kamerun zu hören.

Obwohl sie beide erst seit knapp zwei Jahren in Deutsch­land sind, waren ihre Sprach­kennt­nis­se sehr gut. „Ich war sehr froh als ein ehren­amt­li­cher Deutsch­kurs zweimal die Woche angebo­ten wurde und ich dadurch etwas zu tun hatte und ein Ziel vor Augen hatte“, so berich­te­te die Ukrai­ne­rin, die bereits ihre B1-Prüfung erfolg­reich abgeschlos­sen hat.

Mit ihrem sechs Monate alten Sohn auf dem Arm erzähl­te die studier­te Rechts­wis­sen­schaft­le­rin aus Kamerun, dass sie am liebs­ten eine Pflege­aus­bil­dung begin­nen möchte. Vor gut einem Jahr ist sie mit ihrem Mann aus Biber­ach nach Friesen­ho­fen gezogen. Da die Nachfra­ge für Integra­ti­ons­kur­se so hoch ist und nicht jeder sofort einen Platz bekom­men kann, hat sie nur dank ehren­amt­li­cher Unter­stüt­zung Deutsch gelernt. Im Frühjahr kann sie als Querein­stei­ge­rin in einem Deutsch-Integra­ti­ons­kurs beginnen.

Der Helfer­kreis Asyl ist seit über 30 Jahren in Leutkirch aktiv. „Wir unter­stüt­zen Menschen, die ihr Heimat­land wegen Verfol­gung oder Krieg verlas­sen mussten, damit sie in Leutkirch gut ankom­men und sich ein neues Leben aufbau­en können“, so erzähl­te Gisela Buck, eine langjäh­ri­ge Engagier­te. Sie kümmer­te sich um Antrags­un­ter­la­gen und gab Deutsch­un­ter­richt für zehn ukrai­ni­sche Frauen mit Kindern, die vor etwa zwei Jahren in Friesen­ho­fen aufge­nom­men wurden.

Auch Hedwig Seidel-Lerch berich­te­te über ihre Arbeit beim Helfer­kreis Asyl: „Wenn ich sehe, wie sich die geflüch­te­ten Menschen, mit denen ich in Kontakt stehe mit der passen­den Unter­stüt­zung entwi­ckeln können, gibt mir das immer wieder Kraft und Mut, meine ehren­amt­li­che Arbeit weiter zu machen“.

Es werden immer Ehren­amt­li­che gesucht, die Zeit und Lust haben mit Geflüch­te­ten die deutsche Sprache zu lernen und zu üben. Dies kann in einer kleinen Lerngrup­pe sein oder auch im „Eins-zu-eins“.

Bei Inter­es­se vermit­telt die städti­sche Integra­ti­ons­be­auf­trag­te Maria Söllner: maria.soellner@leutkirch.de