FRIEDRICHSHAFEN — Das Stadt­werk am See vergibt den 2. Platz seines Zukunfts­prei­ses. Dieser geht an den regio­na­len Nachhal­tig­keits­ver­ein wirund­jetzt e.V., dessen Bürger­kar­te den Antrieb für ein faires Mitein­an­der von Wirtschaft und Gemein­wohl gibt. 

“Regio­na­le Wirtschafts­kreis­läu­fe sind die wichtigs­ten Adern für unsere Region. Dass diese pulsie­ren, dafür sorgt die Bürger­kar­te auf vorbild­li­che Art und Weise”, so Sebas­ti­an Dix vom Stadt­werk am See bei der Auszeich­nung des Vereins “wirund­jetzt e.V.”. Der Energie­ver­sor­ger zeich­ne­te dessen Projekt Bürger­kar­te mit dem zweiten Platz beim Stadt­werk am See-Zukunfts­preis aus und überreich­te dafür 1.500 Euro an den Verein. Wirund­jetzt fördern Nachhal­tig­keit in der Region Boden­see-Allgäu-Oberschwa­ben und ermuti­gen Menschen, selbst die Initia­ti­ve zu einem nachhal­ti­ge­ren Leben zu ergrei­fen. Die Bürger­kar­te, so beton­te Dix, sei ein cleve­res Instru­ment, um den Handel in unserer Region zu stärken und gleich­zei­tig Gutes zu tun. 

Die Idee hinter der Bürger­kar­te ist simpel. Simon Neitzel, Vorsit­zen­der des Vereins wirund­jetzt e.V. hat die Idee nach Oberschwa­ben gebracht und erklärt: “Im regio­na­len Wirtschaf­ten liegt eine große Chance für ein faires, nachhal­ti­ges Mitein­an­der. Das Schöne: alle können mitma­chen. Je mehr Menschen die Karte nutzen, desto mehr Geld bleibt in der Region”. Denn: regio­na­le Händler stiften vom Umsatz, der von den Nutzern und Nutze­rin­nen der Karte getätigt wird 2 % an gemein­nüt­zi­ge, regio­na­le Zwecke. Die Bürge­rin­nen und Bürger entschei­den auch, wem das Geld zu Gute kommt. Die Auswahl ist groß – 78 Verei­ne und Bürger­pro­jek­te sind bisher bei der Bürger­kar­te angemel­det: von Sport und Kultur­för­de­rung, über Umwelt- und Tierschutz­in­itia­ti­ven bis hin zu sozia­len Einrich­tun­gen. 36 Händler zwischen Fried­richs­ha­fen, Markdorf, dem Deggen­hau­ser­tal und Ravens­burg nehmen bereits teil. Neue Partner in Fried­richs­ha­fen sind beispiels­wei­se der Biola­den Green­box und das Bistro v2o in der Innenstadt. 

Knapp 920.000 Euro wurden mit der Karte seit ihrem Start im Jahr 2017 bereits umgesetzt. Das macht zusam­men mit dem Sonder­fonds, der das Gutha­ben der Förder­pro­jek­te aktuell verdop­pelt, über 10.000 Euro für gemein­nüt­zi­ge Zwecke. Noch sind die meisten Partner der Bürger­kar­te im Raum Ravens­burg, doch das ändert sich gerade. Miriam Monta­no arbei­tet daran, dass sich die Karte auch in Fried­richs­ha­fen durch­setzt. „Es geht bei der Bürger­kar­te auch um einen Bewusst­seins­wan­del“, erzählt die zweifa­che Mutter, die ehren­amt­lich das Projekt unter­stützt. „Es geht darum, den Wert von bunten und leben­di­gen Innen­städ­ten und Einkaufs­mög­lich­kei­ten vor Ort wieder ins Bewusst­sein zu rücken – in Zeiten wie diesen ist das wichti­ger denn je.“ Für Monta­no ist die Bürger­kar­te “ein Weg zu mehr Nachhal­tig­keit und Regionalität”. 

Ein Vorzei­ge­pro­jekt für den neuen Stadt­werk am See-Zukunfts­preis. Der zeich­net Projek­te und Initia­ti­ven aus, die dem Zusam­men­le­ben von Mensch und Natur in der Region dienen, so Dix. Das können Projek­te aus den Berei­chen Ökolo­gie, Sozia­les, Kultur, Gesund­heit, Integra­ti­on, Sport oder Tierschutz sein. Und Dix erläu­tert: „Wir sind ein regio­na­les Unter­neh­men, dessen Engage­ment vor Ort wirkt – so wie das unserer Preisträger“. 

18 Projek­te hatten sich dieses Jahr beim Zukunfts­preis bewor­ben. Sie alle engagie­ren sich und arbei­ten aktiv an einer nachhal­ti­gen Zukunft. Ausge­zeich­net wurden 10 Initia­ti­ven mit Preis­gel­dern zwischen 2.000 Euro und 500 Euro. Der erste Platz ging an das Markdor­fer Sonnenkraft-Netzwerk.