BAD WALDSEE — Im Rahmen der Gemein­de­rats­sit­zung am vergan­ge­nen Montag, 13. Dezem­ber, gab Bürger­meis­ter Matthi­as Henne zu Beginn der Sitzung eine Stellung­nah­me zu den jüngs­ten Ereig­nis­sen zum Thema Schlie­ßung des Bad Waldseer Kranken­hau­ses ab:

„Die unmiss­ver­ständ­li­chen und deutli­chen Aussa­gen des baden-württem­ber­gi­schen Gesund­heits- und Sozial­mi­nis­ters Lucha bei der Kreis­tags­sit­zung am 9. Dezem­ber haben wir nach der voraus­ge­gan­ge­nen Kreis­tags­sit­zung am 16. Novem­ber so nicht erwar­ten können. Die harten, rücksichts­lo­sen und unmiss­ver­ständ­li­chen Worte des Minis­ters haben uns tief getrof­fen, schockiert und fassungs­los gemacht. Zwei Wochen vor Weihnach­ten war dies wahrlich keine frohe Botschaft, weder für uns und unsere Bevöl­ke­rung, noch für die Beschäf­tig­ten der Klinik in Bad Waldsee. Der Minis­ter hat eine finan­zi­el­le Unter­stüt­zung für unser Kranken­haus katego­risch abgelehnt, die Schlie­ßung der statio­nä­ren Versor­gung angekün­digt und ein „Zentrum der Primär­ver­sor­gung“ als Alter­na­ti­ve dargestellt.

Die Vision des Minis­ters einer baldi­gen Schlie­ßung unseres Kranken­hau­ses, inmit­ten dieser Pande­mie können wir absolut nicht nachvoll­zie­hen. Auch im Hinblick auf die immer älter werden­de Gesell­schaft ist das nur schwer nachvollziehbar.

Deshalb sollte nach unserer Ansicht nach die Zentra­li­sie­rung der Gesund­heits­ver­sor­gung nochmals gründ­lich überdacht werden. Auch eine Verle­gung der Ortho­pä­die nach Wangen ist für uns nicht akzep­ta­bel, angesichts der großen Erfol­ge der Beschäf­tig­ten unseres Bad Waldseer Krankenhauses. 

Daher fordern wir auch weiter­hin: Eine quali­ta­tiv hochwer­ti­ge medizi­ni­sche Versor­gung in Bad Waldsee und für die gesam­te Region! 

Wir wollen uns mit aller Kraft dafür einset­zen! Noch in dieser Woche werden wir uns mit den Betei­lig­ten, unter anderem mit den Kreis­tags­mit­glie­dern der Region, Abgeord­ne­ten und der Bürger­initia­ti­ve Kranken­haus zur weite­ren Vorge­hens­wei­se abstimmen.

Wir streben auch künftig eine wertschät­zen­de und konstruk­ti­ve Kommu­ni­ka­ti­on mit den Entschei­dungs­trä­gern, dem Kreis­tag, dem Landrat, dem Aufsichts­rat und der Geschäfts­füh­rung der OSK an. Zumal für uns noch viele Fragen offen sind:

Wie steht der Kreis­tag als Entschei­dungs­trä­ger zum Kranken­haus Bad Waldsee?
Folgt der Kreis­tag den Visio­nen des Ministers?
Wie sieht gegebe­nen­falls der Zeitplan aus?
Wie lange würde das Kranken­haus Bad Waldsee in der bishe­ri­gen Struk­tur erhal­ten werden?
Wie kann ein Primär­ver­sor­gungs­zen­trum in Bad Waldsee aussehen?

Übrigens: Lucha sieht keine Zukunft fürs Bad Waldseer Kranken­haus – wir schon!“