FRIEDRICHSHAFEN — Am Donners­tag (8. April, ab 18 Uhr live auf SPORT1) beginnt am Boden­see die Final­se­rie zwischen dem VfB Fried­richs­ha­fen und den Berlin Recycling Volleys. In der Serie „best of five“ wird die Mannschaft Deutscher Meister werden, die zuerst drei Spiele gewin­nen kann. Für Fried­richs­ha­fen sprechen zwei Normal­run­den­sie­ge gegen Berlin und der vermeint­li­che Heimvor­teil im ersten und mögli­chen letzten Spiel. Die Favori­ten­rol­le spricht VfB-Trainer Micha­el Warm trotz­dem den Haupt­städ­tern zu.

Im Boxsport würde am Donners­tag wohl die elfte Runde einge­läu­tet. Wenn sich die beiden Volley­ball-Schwer­ge­wich­te VfB Fried­richs­ha­fen und Berlin Recycling Volleys im ersten von maximal fünf Final­spie­len gegen­über­ste­hen, dann ist es das letzte Abtas­ten vor dem finalen Showdown in dieser Saison. „Berlin hatte einen schwie­ri­gen Start in die Saison und sich stetig gestei­gert“, bilan­ziert VfB-Cheftrai­ner Micha­el Warm den bishe­ri­gen Kampf­re­kord der BR Volleys. „Aber auch wir hatten, spezi­ell nach der Corona Pause, Schwie­rig­kei­ten, wieder in Tritt zu kommen.“ Heißt konkret: vor der elften Runden steht es nach Punkten schlicht und ergrei­fend unentschieden.

Dass die Häfler beide Partien in der Haupt­run­de relativ deutlich für sich entschei­den konnten, entlockt Warm maximal ein Achsel­zu­cken, gefolgt von einer Platti­tü­de, die sich im Sport aber gern trotz­dem bewahr­hei­tet. „Die Situa­ti­on in den Playoffs ist eine ganz andere als die in der Normal­run­de“, sagt er. „Berlin hatte mit vielen Verlet­zun­gen zu kämpfen. Die Mannschaft von heute ist defini­tiv stärker als vor ein paar Wochen.“ Dabei denkt Warm vor allem an Super­star Benja­min Patch, der an einem guten Tag ein Spiel im Allein­gang entschei­den kann. Oder aber an Zuspie­ler Sergej Grankin, der als Regis­seur kürzlich seinen Vertrag erneut verlän­gert hat.

Auch in Fried­richs­ha­fen hat der Strip­pen­zie­her seine Unter­schrift unter einen neuen Vertrag gesetzt. Dejan Vincic wird ebenfalls länger­fris­tig die Geschi­cke des Häfler Angriffs­spiels lenken. Und was für Patch gilt, das gilt auch für sein Pendant Linus Weber in Reihen des VfB. „Es wird viel auf die Tages­form ankom­men“, so Warm. Und dennoch bleiben die Haupt­städ­ter für ihn Favorit in der Final­se­rie. „Mit so vielen Weltklas­se­spie­lern in den eigenen Reihen muss Berlin den Anspruch haben, die Serie zu holen“, sagt er. „Wir werden aber sicher alles in die Waagscha­le legen, um es ihnen so schwie­rig wie möglich zu machen.“

Dabei setzt Warm auf eine „geschlos­se­ne Mannschafts­leis­tung“ seines Teams, das hungrig ist auf diesen Titel. Zwar ist Fried­richs­ha­fen Bundes­li­ga-Rekord­meis­ter und das Titel­sam­meln gewohnt. „Als Spieler hast Du diese Chance aber nicht oft, um einen Titel zu kämpfen“, erklärt Warm, der dieses Meister­ge­fühl aus seiner Zeit im rumäni­schen Zalau kennt. „Wir spüren das bei der Mannschaft gerade enorm. Die Jungs wollen unbedingt mit einem Titel aus dieser so schwie­ri­gen Saison gehen.“

Es wird also am Donners­tag darum gehen, welcher der beiden Kolos­se mit einem Punkte­vor­sprung in die zwölf­te und letzte Runde gehen wird. Frühes­tens am 15., spätes­tens am 22. April wird die dann auch entschie­den sein und der Meister festste­hen. Ob es einen frühzei­ti­gen KO geben wird? Micha­el Warm ist sich relativ sicher, dass das nicht passiert. „Das weiße Handtuch kommt sicher aus keiner Ecke“, bleibt er im Bild. „Beide Mannschaf­ten werden bis zum Umfal­len um diesen Titel kämpfen.“