FRIEDRICHSHAFEN — Mit dem Einzug des VfB Fried­richs­ha­fen und der BR Volleys ins Viertel­fi­na­le der CEV Champi­ons League, ist den beiden Clubs schon Histo­ri­sches gelun­gen. Jetzt wollen die Häfler in der Runde der letzten Acht noch einmal eine Schip­pe drauf­le­gen. Am Donners­tag (9. März, 19 Uhr, live bei sportdeutschland.tv) tritt das Team von Cheftrai­ner Mark Lebedew gegen das mit Olympia­sie­gern gespick­te Starensem­ble von Jastrzeb­ski Wegiel an und findet sich in der selte­nen Rolle des Under­dogs wieder. Zwar hatten die Häfler schon in der Gruppen­pha­se die Chance, den polni­schen Vizemeis­ter zu stürzen, zum Sieg reich­te es aber nicht.

Die Kater­stim­mung beim VfB Fried­richs­ha­fen ist inzwi­schen vorbei. Das Gefühl im Magen, nach der 1:3 Nieder­la­ge vergan­ge­nen Samstag gegen die SVG Lüneburg, ist zwar noch ein wenig flau, Cheftrai­ner Mark Lebedew hat aber auch dagegen ein Rezept. „Wir können am Donners­tag gleich Wieder­gut­ma­chung betrei­ben“, sagt er vor der Champi­ons League Begeg­nung gegen Jastrzeb­ski Wegiel. „Ganz aus dem Kopf werden wir Lüneburg nicht bekom­men. Aber wir haben viel bespro­chen in den vergan­ge­nen Tagen.“

Fried­richs­ha­fen möchte ein anderes Gesicht zeigen als zuletzt. Gegen Jastrzeb­ski Wegiel gelang Lebedews Truppe das schon zwei Mal in dieser Saison. Trotz­dem die Häfler gegen die polni­schen Super­stars in der Gruppen­pha­se mit 1:3 und 0:3 verlo­ren, spricht der Trainer von den „vielleicht besten Leistun­gen der Saison.“ Der VfB war zuhau­se nah an einer 2:0 Führung, in Polen führten Dejan Vincic und Co jeden Satz bis in die Schluss­pha­se an. „Wenn uns das wieder gelingt und wir ein bisschen Glück haben – einen Netzrol­ler zur rechten Zeit zum Beispiel – haben wir eine Chance.“

Dabei könnte auch ausge­rech­net der Pole Michal Super­lak gegen seine Lands­leu­te den Unter­schied machen. Mit 124 Punkten ist er der überra­gen­de Häfler in der Königs­klas­se. Andre Brown und Aleksand­ar Nedel­j­ko­vic stehen neben­bei auch noch auf Rang eins und drei der besten Blocker. Rekord­ver­däch­ti­ge 27 und 23 Mal stopp­ten sie einen gegne­ri­schen Angriff über der Netzkan­te. Insge­samt block­ten die Häfler seit Beginn der Gruppen­pha­se ganze 91 Mal – auch das ist im Wettbe­werb einsa­me Spitze.

Jastrze­bie überzeugt indes eher mit einer geschlos­se­nen Teamleis­tung eines wahrli­chen Starensem­bles. Drei franzö­si­sche Olympia­sie­ger haben sie in ihren Reihen, dazu kommen polni­sche Super­stars, die den kürzlich verpass­ten Pokal­sieg wettma­chen wollen. „Sie sprechen in Jastrze­bie viel über die Champi­ons League“, weiß Lebedew. „Aber wir haben die Quali­tät mitzuhalten.“

Vergan­ge­nes Jahr standen die Polen schon im Halbfi­na­le. Für Fried­richs­ha­fen wäre es, nach der Triple-Saison 2006/2007, das erste Mal unter den besten vier Teams Europas. Lebedews Team ist in der Rolle des Under­dogs, dessen ist sich der Austra­li­er bewusst. Und er fühlt sich wohl in der Rolle, die der deutsche Rekord­meis­ter selten einneh­men kann. „Vielleicht tut das der Mannschaft mal ganz gut, wir können einfach locker aufspie­len“, so der 55-Jähri­ge. Das war schon in der Gruppen­pha­se gegen Jastrze­bie so und vielleicht in der Liga gegen Berlin. Sonst passiert das eher selten. Wir konzen­trie­ren uns einfach auf jeden einzel­nen Punkt.“

Tickets für die Begeg­nung sind unter zuhause-aufschlagen.de und an der Abend­kas­se der ratio­ph­arm arena erhältlich.