RAVENSBURG (dpa/lsw) — Nach der Verun­rei­ni­gung des Boden­sees mit Fäkali­en im Sommer 2019 ermit­telt die Staats­an­walt­schaft nun gegen Mitar­bei­ter der Stadt Fried­richs­ha­fen. Straf­recht­lich relevant sei es, wenn gegen Sorgfalts­pflich­ten versto­ßen wurde, sagte ein Sprecher der Staats­an­walt­schaft Ravens­burg dem «Südku­rier» (Mittwoch). Bereits zuvor war wegen fahrläs­si­ger Gewäs­ser­ver­schmut­zung und fahrläs­si­ger Körper­ver­let­zung noch gegen unbekannt ermit­telt worden. Laut der Staats­an­walt­schaft muss geklärt werden, ob mensch­li­ches oder techni­sches Versa­gen vorge­le­gen hat.

Eine Verstop­fung eines Kanals hatte im Sommer 2019 ein Regen­über­lauf­be­cken verstopft und Fäkali­en und Abwas­ser waren in den Boden­see gelangt. Nach Angaben der Staats­an­walt­schaft waren eine Glasfa­ser­mat­te und Stein­bro­cken Ursache für die Verstop­fung, wie die Zeitung weiter berich­te­te. Nach der Verun­rei­ni­gung des Boden­see­was­sers waren nach Angaben des Landrats­am­tes im Sommer mehr als 200 Menschen erkrankt. Zehn Betrof­fe­ne hatten demnach Straf­an­trä­ge wegen Körper­ver­let­zung gestellt.