FRIEDRICHSHAFEN — Mit einem 3:1 (25:20, 22:25, 25:17, 25:22) hat der VfB Fried­richs­ha­fen sich am Sonntag­abend den dritten Sieg in der Halbfi­nal­se­rie gegen die SVG Lüneburg geholt. Viel Druck im Aufschlug und eine überra­gen­den Block­leis­tung ließen dem Tabel­len­zwei­ten der Zwischen­run­de keine Chance. Fried­richs­ha­fen steht nun im Finale gegen die Berlin Recycling Volleys, die sich in der Paral­lel­se­rie gegen die SWD power­vol­leys Düren durch­setz­ten. Gleich­zei­tig ist dem Team um Kapitän Dejan Vincic jetzt schon ein Platz in der Gruppen­pha­se der CEV Champi­ons League sicher. Tickets für das erste Final­spiel am Boden­see sind unter zuhause-aufschlagen.de erhältlich.

Es war ein ganz anderer VfB Fried­richs­ha­fen als noch zuletzt bei der 0:3 Nieder­la­ge am vergan­ge­nen Mittwoch in Lüneburg. Nicht nur weil Vojin Cacic und Miguel Marti­nez wieder auf der Bank saßen, sondern auch weil Tim Peter, Lucia­no Vicen­tin, Andre Brown, Aleksand­ar Nedel­j­ko­vic, Michal Super­lak, Dejan Vincic und Blair Bann der Partie gleich zu Beginn ihren Stempel aufdrück­ten. Brown zum Beispiel pflück­te den zuletzt starken Yann Böhme vom Netz (6:4) und Vicen­tin tat es ihm gleich (12:6). Mit insge­samt sieben Blocks punkte­ten die Häfler im ersten Satz mit diesem Element schon fast doppelt so oft wie im komplet­ten Spiel drei.

Fried­richs­ha­fen stand sauber in der Annah­me, machte kaum Fehler im Angriff und war immer wieder im Block parat (18:11). Andre Brown, der schein­bar beson­ders wollte an diesem Abend, hämmer­te beim 21:15 fast ein Loch in den Boden. Zuspie­ler Dejan Vincic hatte noch ein einhän­di­ges Zuspiel auf Nedel­j­ko­vic für die Galerie im Angebot (24:18), Tim Peter setzte dem ersten Durch­gang ein Ende (25:20).

Die Hausher­ren hatte nach dieser Leistung vielleicht ein wenig zu viel Adrena­lin im Blut, denn obwohl die SVG den Häflern wieder Chancen bot, nutzten Vincic und Co sie dieses Mal nicht (4:2, 6:7). Yann Böhme schlug in dieser Phase gut auf und SVG-Zuspie­ler Joe Worsley bedien­te seine Angrei­fer mit viel Ballkon­trol­le (11:13). Fried­richs­ha­fen war kurz von der Rolle und traf jetzt auch die eigenen Angrif­fe nicht mehr (16:21). Ein wenig, auch dank eines stark aufschla­gen­den Einwech­sel­spie­lers Vojin Cacic, ging es für die Hausher­ren nochmals heran (22:24), Ewert stell­te aber den Satzaus­gleich her (22:25).

Mit mehr Fokus starte­te das Team von Lebedew in Satz zwei. Auch der Cheftrai­ner steuer­te mit einer gewon­ne­nen Chall­enge seinen Teil bei (2:2). Nedel­j­ko­vic punkte­te erst durch die Mitte und dann zwei Mal im Block (6:3). Wenn die Häfler Finger nicht da waren, dann war es Libero Blair Bann, der erneut zu Höchst­form auflief. Eine Abwehr des Kanadi­ers vergol­de­te Vicen­tin (11:8). Seinen siebten von neun Block­punk­ten in dieser Partie schnapp­te sich der späte­re MVP Brown gegen Lukas Maase (18:11) und ließ die ausver­kauf­te BODENSEE-AIRPORT ARENA jubeln. Lüneburgs Jordan Schnit­zer liefer­te den finalen Punkt für den Gegner (25:17).

Ein Blick in die Gesich­ter der Spieler ließ erahnen, in welche Richtung Satz vier gehen sollte. Lebedew lag mit der Chall­enge richtig (1:0), Vicen­tin lud mit dem Service durch (6:3). Weil Lüneburg viele Fehler und auch Tim Peter ordent­lich Druck mit dem Aufschlag machte, war dieser Durch­gang früh entschie­den (13:7). Nikola Pekovic kam in der Defen­si­ve und verdien­te sich Szenen­ap­plaus — Brown nach zwei weite­ren Block­punk­ten ebenfalls (17:14, 19:15). Zwei Match­bäl­le verga­ben die Hausher­ren, dann fasste sich Vicen­tin ein Herz und buchte das Final­ti­cket für sein Team (25:22).

Cheftrai­ner Mark Lebedew wird seinem Team nun zwei Tage Pause gönnen, ehe am 1. Mai in Berlin die ewige Final­se­rie gegen die BR Volleys startet. Am 4. Mai (20 Uhr, Tickets jetzt erhält­lich) schla­gen die Berli­ner zum ersten Mal in der „best-of-five“-Serie am Boden­see auf, ehe der VfB am 6. Mai erneut an der Spree antritt.

„Wir haben heute sehr gut gespielt. Man hat gleich zu Beginn gesehen, wie fokus­siert wir waren und mit wie viel Emotio­nen wir auf dem Feld standen. Wir konnten das, bis auf eine kurze Phase im zweiten Satz, auch gut durch­hal­ten“, freute sich Cheftrai­ner Mark Lebedew nach Spielen­de. „Andre Brown war heute sehr aggres­siv im Block und das haben wir gebraucht.“