FRIEDRICHSHAFEN/BERLIN — Auch in Berlin war der VfB Fried­richs­ha­fen am Mittwoch­abend nicht zu schla­gen. Die Häfler Volley­bal­ler besieg­ten die BR Volleys mit 3:1 (25:22, 29:27, 23:25, 25:22) und liegen nunmehr mit acht Punkten Vorsprung auf das Team von der Spree auf Rang eins der Tabel­le. Bester Spieler wurde erneut Linus Weber, der immer wieder muster­gül­tig von Zuspie­ler Joe Worsley bedient wurde.

Das Duell der Gigan­ten begann mit dem Duell der Youngs­ter. Der Häfler Linus Weber machte seine ersten zwei Bälle (1:2, 2:2), der Berli­ner Anton Brehme blieb im Block von David Fiel hängen (4:3). Fried­richs­ha­fen hatte gleich zu Beginn den Angriff richtig justiert und Zuspie­ler Joe Worsley — für den verletz­ten Dejan Vincic in der Start­for­ma­ti­on — hatte wenig Proble­me, seine Angrei­fer zu finden. Nach David Moraes’ Anschlag­se­rie lagen die Berli­ner zwar in Front (11:12), David Fiel legte aber ebenfalls im Service nach und sorgte mit zwei Assen und einem direk­ten Punkt von Weber für die erneu­te Führung (13:12, 16:12).

Wie im Hinspiel in Fried­richs­ha­fen lag das Gäste­team in Front (21:15) und wie noch in der Hinrun­de holte erneut die Heimmann­schaft auf. Wieder war es der Aufschlag, der den Meister von 2019 zurück ins Spiel bugsier­te. Der Franzo­se Timothee Carle brach­te die VfB-Abwehr in Schwie­rig­kei­ten, sodass Sergey Grankin leich­tes Spiel hatte und Moraes und Cody Kessel fand (22:20). Fried­richs­ha­fen hatte aber wenig Lust, den Satz aus der Hand zu geben, sodass Worsley Fiel brillant einsetz­te (24:21). Ein Aufschlag­feh­ler der Berli­ner besorg­te Satz eins für Fried­richs­ha­fen (25:22).

Es war deutlich zu spüren, dass Berlin verun­si­chert war. BRV-Trainer Cedric Enard ließ den genese­nen Benja­min Patch auf der Bank und auch die Neuver­pflich­tung Denys Kaliber­da schau­te sich von außen an, wie Weber weiter jeden Ball verwan­del­te (5:3) und Berlin sich wieder­um mit Carle heran- und vorbei­ar­bei­te­te (8:10, 14:17). Aller­dings blieb Fried­richs­ha­fen ruhig und konnte sich auf seine Leistungs­trä­ger verlas­sen. Nicolas Marechal block­te Moraes (16:17), Juhka­mi ebenfalls (19:19) und bei Berlin zitter­te das Händchen. Bis zum 27:27 liefen die Mannschaf­ten im Gleich­schritt, ehe VfB-Trainer Micha­el Warm Arno van de Velde zum Aufschlag einwech­sel­te. Der Belgi­er berei­te­te Webers Führung vor (28:27) und machte gleich selbst den Sack zu (29:27).

Der dritte Satz zeigte dann, dass Berlin und Fried­richs­ha­fen zurecht an der Spitze der Tabel­le stehen. Vor allem die Aufschlä­ge sollten nun dieses hochklas­si­ge Spiel entschei­den. Carle feuer­te sein Service unerreich­bar in Richtung der Gäste (0:4), Nehemi­ah Mote holte sich die Führung nach einem VfB-Ass zurück (10:9). Patch und Kaliber­da kamen nun doch, aber Fried­richs­ha­fen blieb am Drücker. Mote hatte sogar die Chance zum 22:18, tauch­te aber unter Worsley Zuspiel durch (21:19). Patch machte Druck im Service und glich wieder aus (23:23). Zwei der wenigen Angriffs­feh­ler des Rekord­meis­ters bescher­ten den BR Volleys doch noch einen Satzge­winn (23:25).

Satz Nummer vier ging es wieder hin und her. Weber mit dem Ass (5:3) und Eders Aufschlag­feh­ler (7:4) taten den Häflern gut. Samuel Tuia, der nun auch auf der Platte war, richte­te den Spiel­stand wieder für Berlin zurecht (10:11). Rares Balean kam für Martti Juhka­mi ins Spiel. Linus Weber setzte gegen Tuia mit einem Einer­block das Ausru­fe­zei­chen (17:17), Marechals mit dem Ass ebenfalls (19:18). Bis zum 20:20 war es spannend, dann hatte der späte­re MVP Linus Weber erneut seinen großen Auftritt. Erst punkte­te er aus dem Hinter­feld (21:20), dann legte er ein Ass nach (22:20) und schluss­end­lich verwan­del­te er im zweiten Anlauf den Match­ball (25:22).

„Ein Sonder­lob für Joe Worsley und Linus Weber“, verteil­te Geschäfts­füh­rer Thilo Späth-Wester­holt aus dem fernen Fried­richs­ha­fen. Cheftrai­ner Micha­el Warm schloss sich an. „Es war heute eine tolle Mannschafts­leis­tung. Vor allem dass wir nach dem verlo­re­nen dritten Satz nicht die Nerven verlo­ren haben und so zurück­ge­kom­men sind ist beein­dru­cken. Es war heute eine sehr diszi­pli­nier­te Leistung, beson­ders von Linus und Joe. Ich muss aber betonen, dass die ganze Mannschaft einen wahnsin­ni­gen Job gemacht hat.“