FRIEDRICHSHAFEN — Seit Donners­tag­mor­gen versinkt Fried­richs­ha­fen im Schnee. Für die Spieler der Häfler Volley­bal­ler war das eine angeneh­me Abwechs­lung im manch­mal tristen Alltag aus Lockdown und Training — Schnee­ball­schlacht auf dem knöchel­hoch verschnei­ten Messe­ge­län­de inklu­si­ve. Kalt erwischen lassen will sich das Team von Cheftrai­ner Micha­el Warm aber am Samstag (19:30 Uhr live bei sporttotal.tv) nicht noch einmal. Zu tief sitzt noch der Stachel aus dem Hinspiel gegen die SWD Power­vol­leys aus Düren, als Markus Steuer­wald und Co die einzi­ge — und mit 0:3 sehr deutli­che — Nieder­la­ge in der aktuel­len Bundes­li­ga­sai­son kassierten.

Wenn man die Spiele der Power­vol­leys Düren über die ganze Saison betrach­tet, reibt man sich öfter die Augen, aus verschie­de­nen Gründen. Zum einen ist da die Dürener Mannschaft, die Fried­richs­ha­fen zu Beginn der Saison mit 0:3 eine regel­rech­te Backpfei­fe verteilt hat und Berlin zwei Sätze abrin­gen konnte. Zum anderen hat das Team um Zuspie­ler Tomas Kocian zuletzt aber auch gegen den vermeint­lich Under­dog aus Giesen verlo­ren. „Schwan­ken­de Leistun­gen“, nennt VfB-Trainer Micha­el Warm das. „Man weiß nie, welches Gesicht die Dürener zeigen. Wir sind aber ziemlich sicher, dass die Mannschaft gegen Fried­richs­ha­fen sehr motiviert sein wird.“

So wie eben zu Beginn der Saison, als vor allem Diago­nal­an­g­rei­fer Sebas­ti­an Gevert, den Warm den „varia­bels­ten und besten Aufschlä­ger der Liga“ nennt, ein Spiel auf hohem Niveau machte. Auch von dem jungen Außen­an­grei­fer Tobias Brand hält Warm eine Menge. „Er hat sich in den vergan­ge­nen Monaten extrem gut entwi­ckelt“, sagt er. „Ich kann mir gut vorstel­len, dass er in der kommen­den Saison einen weite­ren Schritt in seiner Karrie­re machen möchte.“

Zuerst aber einmal wird Brand am Samstag das „vermut­lich wichtigs­te Spiel für Düren“ im bishe­ri­gen Saison­ver­lauf bestrei­ten. Beim Duell Erster gegen Dritter muss Düren nämlich gewin­nen, um an der Spitze dran zu bleiben. „Für uns heißt das aber auch, dass wir uns mit einem Sieg von Düren und Berlin abset­zen können“, so Warm. „Deshalb ist diese Begeg­nung für uns nicht minder wichtig.“ Die Mannschaft habe gut trainiert in den vergan­ge­nen Tagen und am Mittwoch gegen Herrsching bewie­sen, dass sie vor allem sehr konstant spielen kann.

Düren wird nach eigener Aussa­ge „mit voller Kapel­le“ an den Boden­see reisen. Auch Libero Blair Bann ist nach einer Verlet­zung wieder mit an Bord. Die Häfler müssen hinge­gen auf Mittel­blo­cker Marcus Böhme verzich­ten, dessen Blessu­ren noch nicht ganz ausku­riert sind. Trotz­dem sieht Warm sein Team in der Favori­ten­rol­le. „Beim 0:3 in Düren zu Beginn der Saison waren die Power­vol­leys viel besser einge­spielt und diesen Vorteil haben sie heute nicht mehr“, erklärt Warm. Sein Dürener Kolle­ge Rafal Murcz­kie­wicz sieht dies wohl ähnlich. „Der VfB ist ein Team, das zusam­men­ge­stellt wurde, um die Meister­schaft zu gewin­nen“, lässt er sich in einer Presse­mit­tei­lung zitie­ren. „Dass sie das können, haben sie bisher gezeigt.“