Karin Beer ist neue Stadt­förs­te­rin im Stadt­wald Fried­richs­ha­fen. Sie begann ihre Arbeit am Montag, 3. August. 

Fried­richs­ha­fen — Noch sind Förste­rin­nen unter­re­prä­sen­tiert. Das hat sich in Fried­richs­ha­fen geändert. Seit Montag, 3. August leitet Karin Beer das Stadt­wald­re­vier Fried­richs­ha­fen. Bisher wurde der stadt­ei­ge­ne Wald vom Kreis­forst­amt Boden­see­kreis mitbe­treut. Im Herbst 2019 beschloss der Gemein­de­rat, die rund 300 Hektar Wald zukünf­tig selbst zu bewirtschaften.

 „Ich bedan­ke mich für das mir entge­gen­ge­brach­te Vertrau­en und freue mich auf die neue Aufga­be sowie auf die Zusam­men­ar­beit mit den unter­schied­li­chen Ansprech­part­nern. Ich werde auf alle offen zugehen“, so Karin Beer.

Karin Beer schloss 2017 ihren Vorbe­rei­tungs­dienst für den gehobe­nen techni­schen Forst­dienst an der Bayeri­schen Forst­schu­le in Lohr am Main ab. Während dieser Zeit war sie am Amt für Ernäh­rung, Landwirt­schaft und Forsten Schwein­furt sowie bei den Bayeri­schen Staats­fors­ten am Forst­be­trieb Neurei­chen­au beschäf­tigt. Zeitgleich beende­te sie ihr Master­stu­di­um für Umwelt­pla­nung und Ingenieur­öko­lo­gie an der Techni­schen Univer­si­tät in München mit der Master­the­sis „Erholung durch Natur­er­fah­rung – Bedürf­nis­se und Ansprü­che an den Wald als Ort für thera­peu­ti­sche, pädago­gi­sche und spiri­tu­el­le Aktiv­tä­ten“. Das Bache­lor­stu­di­um des Forst­in­ge­nieur­we­sens absol­vier­te sie zuvor an der Hochschu­le Weihen­ste­phan-Tries­dorf in Bayern. In ihrer Bache­lor­ar­beit unter­such­te sie die natür­li­che Wieder­be­wal­dung nach einem Borken­kä­fer­be­fall im bayri­schen Gebirgs­wald. Für die großen Heraus­for­de­run­gen im Stadt­wald, welch etwa der Klima­wan­del oder die Bedeu­tung des Stadt­wal­des für die Erholung mit sich bringen, ist sie deshalb bestens vorbereitet.

Ihre erste Stelle nach dem Studi­um begann Karin Beer im Oktober 2017 im Forst­be­trieb Neurei­chen­au. Im Anschluss war sie beim Staats­be­trieb Sachsen­forst verant­wort­lich für das Projekt „Forst­wirt­schaft und Erholungs­nut­zung in der Modell­re­gi­on Eiben­stock“. Seit Januar 2020 arbei­te­te Karin Beer als Forst­be­triebs­as­sis­ten­tin im Stadt­wald Bad Homburg. Zu ihren Aufga­ben gehör­te es, die Revier­lei­tung bei sämtli­chen Betriebs­ar­bei­ten zu unter­stüt­zen. Sie betreu­te die umfang­rei­chen Holzern­te­maß­nah­men im städti­schen Erholungs­wald in Bad Homburg, die wegen mehre­rer Stürme und dem extre­men Borken­kä­fer­be­fall notwen­dig waren.

„Ich freue mich auf die Zusam­men­ar­beit mit Karin Beer und bin überzeugt, dass sie mit ihrem Fachwis­sen die richti­ge Wahl für die Betreu­ung unseres Stadt­wal­des ist“, so Erster Bürger­meis­ter Dr. Stefan Köhler. Köhler findet es positiv, dass sich vermehrt Frauen für den Beruf der Förste­rin interessieren.

In Fried­richs­ha­fen leitet Karin Beer das Frost­re­vier „Stadt­wald Fried­richs­ha­fen“, das organi­sa­to­risch der Abtei­lung Landschafts­pla­nung und Umwelt im Amt für Stadt­pla­nung und Umwelt angeglie­dert ist. Ihre Aufga­be wird es unter anderem sein, ein Konzept für den notwen­di­gen stand­ort­ge­mä­ßen Waldum­bau zu erarbei­ten und ihn an den Klima­wan­del anzupas­sen. Aspek­te des Natur­schut­zes stehen im Wald und in der Grünpfle­ge vermehrt im Fokus. Deshalb soll sie neben der Waldbe­treu­ung auch Pflege- und Entwick­lungs­kon­zep­te für städti­sche Bioto­pe, Natur­denk­ma­le und geschütz­te Landschafts­be­stand­tei­le mit hohem Bauman­teil entwi­ckeln und umset­zen. Auch die Betreu­ung der Erholungs­in­fra­struk­tur wie Wander­we­ge und Natur­lehr­pfa­de, sowie die Prüfung der Verkehrs­si­cher­heit im Wald gehören unter anderem zu ihren Aufga­ben. Karin Beer soll zukünf­tig auch verschie­de­ne Veran­stal­tun­gen für Kinder, Jugend­li­che und Erwach­se­ne in der Waldpäd­ago­gik organi­sie­ren. Sie wird außer­dem Ansprech­part­ne­rin für Fragen und Anlie­gen zum städti­schen Wald für Bürger, Natur­schutz­ver­bän­de und ehren­amt­li­che Initia­ti­ven sein.