FRIEDRICHSHAFEN — Der VfB Friedrichshafen bleibt in der Volleyball Bundesliga Spitzenreiter und kann bis zum Ende der Normalrunde von dort nicht mehr verdrängt werden. Die Häfler gewannen mit einer auf acht Spieler dezimierten Truppe bei der SVG Lüneburg mit 3:1 (25:22, 26:24, 18:25, 25:17). Mit viel Aufschlagdruck und einer weitestgehend stabilen Annahme besorgte die Mannschaft von Cheftrainer Michael Warm die Grundlage für den Sieg. Ein blendend aufgelegter Zuspieler Joe Worsley holte sich den Titel des wertvollsten Spielers.
Die einen sind verletzt, die anderen mit Trainingsrückstand in Friedrichshafen geblieben. Ohne sechs Spieler und damit mit dem geforderten Mindestmaß der Volleyball Bundesliga von acht Akteuren reiste der VfB Friedrichshafen nach Lüneburg. Doch auch wenn der Tabellenführer dezimiert aufschlägt, gilt Vorsicht. Marcus Böhme und Joe Worsley bewiesen das gleich zum Start mit ihren Assen (3:1). Weil Lüneburgs Richard Peemüller sein Service sowie zwei Angriffe ins Aus prügelte, stand es sogar 8:3 für die Gäste. Die SVG musste sich erst einmal schütteln und brachte die Annahme zur Mitte des Satzes besser zu Zuspieler Gijs van Solkema. Lüneburg robbte sich heran und Marcus Böhme setzte seinen Angriff ins Aus (18:18).
VfB-Cheftrainer Michael Warm setzte auf Impulse von außen und brachte den einzig verbliebenen Auswechselspieler aufs Feld. Linus Weber kam für Lukas Maase und sah Rares Balean über den Block ins Lüneburger Feld schlagen und damit einen verteidigten Ball von Libero Avery Aylsworth verwandeln (21:19). Ewert setzte erneut einen neben die Linie und der zum Aufschlag eingewechselte Hannes Gerken brachte sein Service nicht über das Netz (23:21). Arno van de Velde machte es besser für die Häfler und punktete direkt. Jetzt fehlte noch ein Ausrufezeichen von Weber. Der deutsche Nationalspieler stieg beim Matchball hoch und setzte den blitzsauberen Block gegen Ewert. Friedrichshafen holte sich Satz Nummer eins (25:22).
Den Kaltstart aus Durchgang eins verkniff sich Lüneburg dann in Satz zwei. Die Hausherren nahmen sicherer an und profitierten von den Aufschlagfehlern der Häfler. Arno van de Velde blockte Schlien (3:2), der schlug sofort zurück (3:3). Bis zur zweiten technischen Auszeit (15:16) war nicht abzusehen, welches Team den längeren Atem haben sollte. Van Solkema entdeckte in dieser Phase den Hinterfeldangriff für sich und Balean und Maase — bis dahin sichere Bänke im Angriff — trommelten in den Block. Nach Peemüllers Treffer lagen die Nordlichter mit drei Punkten in Front (17:20). Warm blickte in die Auswechselzone und befahl Weber zum Wechsel. Der schlug stark auf (21:22), bereitete Worsleys Block vor (22:22) und besorgte schließlich selbst die erste Führung (24:23). Einen Satzball vergab der Tabellenführer nach der Aufholjagd noch, der nächste sollte es dann sein. Marcus Böhme servierte lang die Linie hinunter und traf mit dem Ass Mitten ins Lüneburger Fan-Herz (26:24).
Weber blieb auf dem Feld, allerdings konnte er erst einmal wenig ausrichten. Lüneburg hatte zum ersten Mal an diesem Abend richtig Druck im Aufschlag und machte der VfB-Defensive Probleme. Nur Böhmes Block gegen seinen Lieblingsangreifer Michel Schlien verhinderte Schlimmeres (6:10). Die Häfler mussten sich wieder auf ihre Stärken besinnen und bekamen von Krage (9:12) und Peemüller (14:15) Schützenhilfe. Als Weber allerdings den Ausgleich in der Hand hatte und einen seiner wenigen Angriffsfehler machte (15:17), bekam Lüneburg wieder Rückenwind. Ewerts Hinterfeldangriff bereitete den ersten Satzgewinn der SVG vor (16:20). Drei Asse von Viktor Lindberg machten es dann deutli