FRIEDRICHSHAFEN — Der VfB Fried­richs­ha­fen setzt seine Sieges­se­rie in der Volley­ball Bundes­li­ga fort. Die Häfler gewan­nen am Samstag­abend in einem packen­den Duell gegen Ligapri­mus Berlin mit 3:2 (29:27, 20:25, 25:23, 25:27, 15:12) und fügten den BR Volleys damit die erste Nieder­la­ge der Saison zu. In einem teils hochklas­si­gen Spiel, das immer hin und her ging, behielt das Team von Cheftrai­ner Mark Lebedew am Ende die Nerven und siegte im Entscheidungssatz.

Der erste Angriff für die Häfler ging über „Mr. Zuver­läs­sig“ Michal Super­lak (1:0), dann setzte Zuspie­ler Dejan Vincic rigoros auf seine Mittel­blo­cker (2:1, 3:2). Ein Block von Ziga Stern sorgte für die 6:4 Führung, ehe Fried­richs­ha­fen ein wenig den Faden verlor. Berlin servier­te druck­voll und Fried­richs­ha­fen brach­te die Angrif­fe nicht mehr an. Super­lak, Stern und Lucia­no Vicen­tin fanden ihr Ziel nicht (9:12, 13:17), Johan­nes Tille mit dem Service dagegen schon (14:20). In fast aussichts­lo­ser Lage kam Tim Peter für Stern, Aleksand­ar Nedel­j­ko­vic block­te und Vicen­tin servier­te das Ass (19:22). Fried­richs­ha­fen war oben auf, die Berli­ner schwam­men. Kurze Zeit später hatte Super­lak die Chance zum Satzge­winn und vollende­te eiskalt (27:25).

So ein Satz wie der erste führt oft zum Nerven­flat­tern auf einer Seite. In diesem Fall aber, etwas untypisch, beim siegrei­chen Team. Vicen­tin fing sich den Block von Saso Stale­kar ein (1:3), der slowe­ni­sche Riese tat es in der Folge gleich nochmal (9:13). Immer wieder schlu­gen Tille, Marek Sotola und Anton Brehme so platziert auf, dass Vincic nur der Notball blieb, den die Berli­ner dankend verwan­del­ten (14:18). Marcus Böhme kam für Andre Brown und Blair Bann für Vicen­tin. Das stabi­li­sier­te ein wenig die Annah­me, aber ein neuer­li­ches Comeback blieb aus. Berlin zog dieses Mal durch (20:25).

Jetzt ging es Kopf an Kopf in Satz drei, in dem Vincic immer öfter Tim Peter vertrau­te. Der junge Deutsche spiel­te fast fehler­los und hielt das Ergeb­nis knapp (5:5, 8:9). Dank vieler Berli­ner Aufschlag­feh­ler, konnte sich der VfB auf die Break­punk­te konzen­trie­ren. Peter holte sich den ersten (13:11). Bis in die Endpha­se blieb das Pendel auf Häfler Seite (17:15), dann packte Timothee Carle eine Aufschlag­se­rie aus (20:22). Auch diesen Vorsprung brach­ten die Berli­ner nicht ins Ziel. Tim Peter setzte den Meister unter Druck (23:23), Super­lak, der Mann für die wichti­gen Punkte, vollstreck­te (25:23).

Einen Punkt hatte Fried­richs­ha­fen schon, doch das Team von Cheftrai­ner Mark Lebedew wollte mehr. Nach einer knappen Anfangs­pha­se (11:11), schei­ter­ten Sotola und Carle am Häfler Block (13:11, 14:11), Vincic pritsch­te frech einen ersten Ball ins gegne­ri­sche Feld und nach Super­laks Ass (15:11) schwapp­te die La Ola durch die Messe­hal­le B2. Tim Peter lief an, punkte­te (17:13) und sackte zusam­men. Der Mann, der dem Spiel bislang den Stempel aufdrück­te, musste verletzt vom Feld. Ersatz­mann Stern machte seine Sache gut, trotz­dem war sein Team geschockt und nicht mehr bei der Sache. Trotz 23:20 Führung, gaben die Häfler den Satz noch her (25:27). Der Tiebreak musste entscheiden.

Den eröff­ne­te Böhme (1:0), Vincic sorgte mit dem Block gegen Cody Kessel für ein Ausru­fe­zei­chen (7:5). Nehemi­ah Mote, inzwi­schen für Berlin im Spiel, zog nochmal gleich (6:6), doch dieses Mal behiel­ten die Hausher­ren die Nerven. Nikola Pekovic vertei­dig­te fast jeden Angriff der Volleys und berei­te­te so die Punkte für Super­lak und Stern vor (9:7, 12:8). Dem slowe­ni­schen Außen­an­grei­fer war es auch vorbe­hal­ten, den Deckel auf den Satz und das Spiel zu machen (15:12). Fried­richs­ha­fen revan­chier­te sich für die 1:3 Nieder­la­ge aus der Hinrun­de und fügte den Berli­nern die erste Nieder­la­ge in der aktuel­len Bundes­li­ga­sai­son zu.

„Wir haben gewon­nen , aber es hat uns viel Kraft gekos­tet. Es war ein großer Kampf, und zwar nicht nur mit dem Gegner, sondern auch mit uns“, sagte Cheftrai­ner Mark Lebedew nach der Partie. „Man hat gesehen, dass wir nicht in unserer besten Verfas­sung sind. Aber wir haben gekämpft und die wichti­gen Punkte gewon­nen. Uns war bewusst, dass wir gegen Berlin gewin­nen können. Wir haben uns schon im Hinspiel geärgert, dass wir verlo­ren haben. Im vierten Satz haben wir ein wenig den Kopf verlo­ren, haben uns aber wieder gefan­gen. Wenn wir ruhig bleiben, sind wir eine sehr gute Mannschaft.“