RAVENSBURG – Die geplan­te Radweg- und Fußgän­ger­brü­cke über die Wange­ner Straße nimmt Gestalt an. In einem Reali­sie­rungs­wett­be­werb wurde nun unter insge­samt zwölf teilneh­men­den Büros der erste Preis präsen­tiert. Die Wettbe­werbs­ju­ry hat sich für einen Entwurf des Konstruk­ti­ons­bü­ros Schlaich, Berger­mann und Partner GmbH aus Stutt­gart in Zusam­men­ar­beit mit Terra­bio­ta Landschafts­ar­chi­tek­ten und Stadt­pla­ner GmbH aus Starn­berg entschieden.

Das Baude­zer­nat unter der Leitung von Bürger­meis­ter Dirk Bastin hatte bereits vor vielen Jahren die Idee einer Brücke. Bastin und sein Team haben die Pläne inzwi­schen voran­ge­trie­ben. Ergeb­nis ist eine moder­ne Brücke in einer optisch anspre­chen­den Stahl­be­ton- und Stahl­bau­wei­se, die sich behut­sam in das Landschafts­bild einfügt. Hoch oben über der Wange­ner Straße, die an der engsten Stelle überspannt wird, bringt sie die Menschen, die sie benut­zen, den vorhan­de­nen Baumkro­nen ganz nahe. Sie soll künftig die Oststadt mit der Innen­stadt verbin­den und für eine attrak­ti­ve und schnel­le Verbin­dung der Quartie­re sorgen. Sie ist auch als Stärkung des Radver­kehrs im urbanen Raum ein wichti­ger Beitrag. Die Brücke soll eine leich­te Steigung haben. Das hat Vortei­le. So muss am Veits­burg­hang nur sehr gering in den Landschafts­raum einge­grif­fen werden. Es müssen kaum Bäume gefällt werden. Beson­ders schüt­zens­wer­te Bäume bleiben in jedem Fall erhal­ten. Der Ein-griff in den Baumbe­stand wird im Ergeb­nis sehr gering sein. Die Stütz­kon­struk­ti­on ist so geplant, dass die Hänge an beiden Seiten nicht berührt sind. Die Planung berück­sich­tigt insge­samt sowohl Belan­ge des Arten- und Natuschut­zes, als auch stadt­pla­ne­ri­sche Aspek­te. Oberbür­ger­meis­ter Dr. Daniel Rapp: “Die Oststadt entwi­ckelt sich sehr dynamisch. Hier entsteht viel neuer Wohnraum. Das freut mich sehr. Mit weite­ren Wohnbau­pro­jek­ten, wie zum Beispiel auf dem Rinker-Areal wird die Oststadt Heimat von sehr vielen neuen Mitbür­ge­rin­nen und Mitbür­gern sein. Ravens­burg sorgt für die Schaf­fung von Wohnraum. Hier unter anderem wird es sehr deutlich.” In der Oststadt liege es nahe, dass sich die Stadt um eine attrak­ti­ve und siche­re Wegever­bin­dung in die Innen­stadt und nach St. Chris­ti­na kümmern müsse, so der OB weiter. Bürger­meis­ter Dirk Bastin ergänzt: “Der uns nun vorlie­gen­de Entwurf ist perfekt für die städte­bau­lich sensi­ble Stelle. Die Brücke bildet eine Art Torsi­tua­ti­on in unsere Stadt, die nicht nur optisch gut gelun­gen ist, sondern auch unter Gesichts­punk­ten des Arten- und Landschaftsschutzes.”

Die Brücke stellt eine direk­te Wegever­bin­dung für Fußgän­ger und Radfah­rer von der Holbein­stra­ße in die Veits­burg­stra­ße dar. Ebenso soll sie als Verbin­dung des Quartiers in der Oststadt zur Grund­schu­le St. Chris­ti­na dienen. Der Stadt ist es wichtig, sensi­bel in der Planung vorzu­ge­hen. Die Brücke befin­det sich an einer städte­bau­lich sensi­blen Stelle. Dies wird in beson­de­rem Maße in dem Planungs­ent­wurf berücksichtigt.

Erste Schät­zun­gen auf der Grund­la­ge der nun vorlie­gen­den Vorent­wurfs­pla­nung gehen von Kosten von ca. 2,5 bis 3 Millio­nen Euro aus. Durch derzeit sehr stark steigen­de Rohstoff­prei­se, insbe­son­de­re auch beim Stahl, könnte es zu weite­ren Kosten­stei­ge­run­gen kommen. Es folgen nun weite­re Planungs­schrit­te. In ihnen werden Details weiter ausge­ar­bei­tet, auf deren Grund­la­ge eine weiter­ent­wi­ckel­te Kosten­schät­zung erfolgt. Die Stadt kann mit Förder­mit­teln des Landes in Höhe von einer Milli­on Euro rechnen. Die Stadt­ver­wal­tung rechnet mit einer Fertig­stel­lung im Jahr 2023. Die Brücke könnte in großen Teilen vorge­fer­tigt werden, sodass der Aufbau an Ort und Stelle sehr zügig vonstat­ten­ge­hen kann. Eine langfris­ti­ge Sperrung der Wange­ner Straße wäre damit jeden­falls nicht verbunden.

Die Wettbe­werbs­er­geb­nis­se aller Planungs­bü­ros werden noch bis zum 8. April im Unter­ge­schoss des Techni­schen Rathau­ses im Salaman­der­weg 22 während der üblichen Öffnungs­zei­ten für die Öffent­lich­keit ausgestellt.