LEUTKIRCH — Felix malt. Ein Bild von ihm und seinen Freun­den im Kinder­gar­ten, wie sie im tägli­chen Morgen­kreis sitzen. Er benutzt grün und rot, um ihre Schuhe und T‑Shirts zu zeich­nen; dann greift er zu den Hautfar­ben und sucht für jedes Kind den passen­den Ton heraus.

„Die Hautfar­ben-Stifte sind super. Das ist so eine von den Sachen, bei denen man sich fragt: Warum hatten wir das nicht schon immer?“ sagt die Einrich­tungs­lei­te­rin Elke Rehwald. Der Johan­nes­kin­der­gar­ten ist eine von insge­samt 14 Einrich­tun­gen aus Leutkirch, Aichstet­ten und Aitrach, die sich am Hautfar­ben-Projekt betei­ligt haben.

Die Initia­ti­ve zu diesem Projekt ging von der Grund­schul­leh­re­rin Yasmin Bieche­le aus. Als ihre erste Tochter anfing, Bücher anzugu­cken, fiel ihr auf, wie wenig diese oft die vielfäl­ti­ge Lebens­rea­li­tät abbil­den. Auf der Suche nach Alter­na­ti­ven stieß sie auf Malbü­cher und Stifte von „Hautfar­ben“. Diese Organi­sa­ti­on verkauft Stiftesets „für mehr Reprä­sen­ta­ti­on“ und steckt die Erlöse wieder­um in sozia­le Projek­te. Ein Stifteset umfasst dabei acht bis zwölf verschie­de­ne Hautfar­ben. Für die teilneh­men­den Kinder­gär­ten wurden diese Stifte nun angeschafft, finan­ziert über „Demokra­tie leben!“.

Bieche­le hat diese Kinder­gär­ten darüber hinaus zu einem kleinen Malwett­be­werb einge­la­den. Als Teilnah­me­preis winkt ein Kinder­buch – natür­lich eines, in dem jedes Kind sich wieder­fin­den kann. Auch weiter­ge­hen­de Veran­stal­tun­gen wie etwa einen Workshop zu rassis­mus­kri­ti­scher Bildungs­ar­beit könnte sie sich vorstel­len. Denn: „Niemand von uns ist ja völlig frei von rassis­ti­schen Vorur­tei­len, wie denn auch. Wir sind halt alle Kinder unserer Sozia­li­sa­ti­on. Aber jeder kann anfan­gen, sich diese Dinge bewusst zu machen. Dann sieht man weiter.“

Einrich­tun­gen, die ebenfalls Inter­es­se an den Hautfar­ben haben, können sich noch melden unter maria.hoenig@stiftung-st-anna.de.