RAVENSBURG — Die grünen Landtags­ab­ge­ord­ne­ten Petra Krebs, Wangen und Manne Lucha, Ravens­burg, fordern einen sofor­ti­gen Planungs­stopp beim Kiesab­bau im Altdor­fer Wald. Im Zuge der Fortschrei­bung des Regio­nal­plans, der für die Landkrei­se Ravens­burg, Boden­see­kreis und Sigma­rin­gen vorgibt, wo und in welchem Umfang künftig Rohstof­fe ausge­beu­tet werden dürfen, ist eine neue Kiesgru­be in der Nähe des Vogter Teilorts Grund am Rande des Altdor­fer Waldes geplant. „Wir brauchen jetzt ein Morato­ri­um“, so Krebs und Lucha. „Die Weiter­ent­wick­lung unserer Region muss von den Menschen, die hier leben, mitge­tra­gen werden und darf nicht über ihre Köpfe hinweg entschie­den werden.“

„Deshalb schla­gen wir vor, die Fortschrei­bung erst einmal auszu­set­zen, bevor Fakten geschaf­fen werden. Wir setzen statt­des­sen auf erprob­te Formen der zivil­ge­sell­schaft­li­chen Bürger­be­tei­li­gung, wobei die Bürger*innen mitge­nom­men und einbe­zo­gen werden. Wir orien­tie­ren uns dabei an dem mittler­wei­le vielfach mit Erfolg erprob­ten Planungs­leit­fa­den des Landes Baden-Württem­berg. Wir plädie­ren dafür, einen Runden Tisch einzu­set­zen nach dem Vorbild des Bürger*innen-Dialogs, bei dem zufäl­lig ausge­wähl­te Bürger*innen der Region sich unvor­ein­ge­nom­men der Frage widmen, wie wir künftig in der Region mit der Rohstoff­ver­sor­gung umgehen. Die Ergeb­nis­se dieses Dialogs sollten abgewar­tet werden und dann in der weite­ren Fortschrei­bung des Regio­nal­plans gewür­digt werden. Außer­dem sollten Alter­na­ti­ven, die bereits auf dem Tisch liegen, mit in die Diskus­si­on einflie­ßen. So haben etwa mehre­re Bürgermeister*innen der Region angeregt, die Kiesför­de­rung in den schon bestehen­den Gruben auszu­wei­ten statt im Altdor­fer Wald ein neues Abbau­ge­biet auszuweisen.“

„Der Bürger*innen-Dialog muss sich auch zwingend mit der Frage des höchst umstrit­te­nen Kiesexports nach Vorarl­berg und der Schweiz ausein­an­der­set­zen. Der Vorarl­ber­ger Landes­rat Johan­nes Rauch, der in der dorti­gen Landes­re­gie­rung für Umwelt­fra­gen zustän­dig ist, hat bereits angebo­ten, zu dieser Frage nach Oberschwa­ben zu einem Gespräch zu kommen. Auch in Vorarl­berg sind Kies-Import und Kiesab­bau umstrit­te­ne Themen. Rauch befür­wor­tet ausdrück­lich die Einrich­tung eines derar­ti­gen Dialogforums.“

Petra Krebs und Manne Lucha abschlie­ßend: „Vorarl­berg wie auch Baden-Württem­berg haben hervor­ra­gen­de Erfah­run­gen mit Bürger*innen-Dialogen gemacht. Der Blick von außen kann uns nur guttun. Hinzu kommt: indem wir Menschen aus der Region einbe­zie­hen und ernst­neh­men, kann es uns gelin­gen, einen gesell­schaft­li­chen Konflikt zu befrie­den und zu einem für alle Seiten akzep­ta­blen Kompro­miss zu kommen“.