FRIEDRICHSHAFEN — Am kommen­den Samstag startet die Volley­ball Bundes­li­ga in die Saison 2020/2021. Der VfB Fried­richs­ha­fen ist zum Auftakt bei den Netzhop­pers Königs Wuster­hau­sen Bestensee zu Gast (17. Oktober, 18 Uhr live bei sporttotal.tv). Für das Team von Cheftrai­ner Micha­el Warm wird die Begeg­nung auch die erste richti­ge Belas­tungs­pro­be unter Wettkampf­be­din­gun­gen sein — nach sieben Monaten ohne Spielbetrieb.

Martti Juhka­mi ist selten laut. Er ist eher ein Mann der leisen Worte, die aller­dings in den meisten Fällen Situa­tio­nen ganz gut beschrei­ben. Und das ist dem Esten auch vor dem Start der Bundes­li­ga­sai­son am kommen­den Samstag gelun­gen. Juhka­mi nannte eben diese Spiel­zeit auf seinem Insta­gram-Account „one of a kind“. Frei übersetzt bedeu­tet das „beson­ders“ oder „außer­ge­wöhn­lich“ — aller­dings ohne negati­ven Unter­ton. „Ich bin ein Optimist“, sagt er. „Auch wenn wir noch keine Halle haben, unter nicht optima­len Bedin­gun­gen trainie­ren konnten und viele Testspie­le ausge­fal­len sind, kann diese Saison ja trotz­dem eine gute werden.“

An der arbei­tet auch Micha­el Warm mit seinem Team. So gut es eben geht. „Auch abgese­hen von der Hallen­si­tua­ti­on war die Vorbe­rei­tung eine, die so bislang keiner kannte“, sagt er. „Die Spieler hatten sieben Monate keinen Wettkampf mehr und zehn Wochen Vorbe­rei­tung.“ Das gab es bisher noch nie. Warm spricht von einem „Kaltstart“, bei dem aber „zu spüren ist, dass die Spieler richtig Lust auf Volley­ball haben.“ Denn Wettbe­werb ließe sich „nicht mit Training simulie­ren oder kompensieren.“

Am Samstag geht es also los. Mit der Partie in Königs Wuster­hau­sen, die die Häfler aufgrund der geschlos­se­nen Halle zum Auswärts­spiel machen mussten. „Vor allem in der Landkost Arena ist KW sehr aufschlag­stark“, analy­siert der Cheftrai­ner den Gegner. „Wir haben gesehen, dass die Mannschaft sich in der Vorbe­rei­tung sehr stark gezeigt hat. Sie spielen effek­tiv und bedie­nen sich vieler Lobs.“ Verant­wort­lich dafür ist der neue Trainer Chris­to­phe Achten, der aus Rotten­burg kam und gleich drei ehema­li­ge Rotten­bur­ger im Kader hat. Dazu kommen beispiels­wei­se Routi­nier Dirk Westphal und Ex-Young­Star Jan Jalowietzki.

„Wir müssen aller­dings vor allem auf uns schau­en“, weiß Micha­el Warm. Seine Mannschaft konnte aufgrund der Corona-Pande­mie viel weniger Testspie­le absol­vie­ren als geplant. Zuletzt gab es einen 3:1 Sieg gegen den TSV Herrsching, gegen den sich das Häfler Team vier Wochen zuvor noch ohne Satzge­winn geschla­gen geben musste. „Wir können trotz­dem nicht ganz genau einschät­zen, wie gut wir schon sind“, so Warm. „Deutlich zu sehen war aber, dass wir mehr Sicher­heit im Spiel hatten.“

Martti Juhka­mi freut sich auf Samstag, obwohl in der Landkost Arena nur bis zu 200 Heimfans zuschau­en werden. „Es geht vor allem um den Rhyth­mus von Training und Spielen und um die Emotio­nen der Zuschau­er“, so Juhka­mi. „Dann wird das auch eine ganz beson­de­re Saison.“

Netzhop­pers Königs Wuster­hau­sen Bestensee vs. VfB Friedrichshafen17. Oktober 2020, 18 Uhr
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