BAD BUCHAU – Das Haus Irmen­gar­dis in Bad Buchau ist vorbild­lich in Sachen Gesund­heits­för­de­rung und Präven­ti­on – sowohl für Mitar­bei­ten­de als auch für Bewoh­nen­de. Dies beschei­nigt seit neues­tem die Zerti­fi­zie­rung „Gesun­des Wohnen und Arbei­ten“ der AOK Baden-Württemberg.

Das Siegel „Gesun­des Wohnen und Arbei­ten“ erhält eine Pflege­ein­rich­tung, die sich in den vergan­ge­nen zwei Jahren außer­or­dent­lich und quali­täts­ori­en­tiert im Bereich Gesund­heits­för­de­rung und Präven­ti­on für Mitar­bei­ten­de und Bewoh­nen­de engagiert hat. Dies trifft auf das Haus Irmen­gar­dis zu: Als einzi­ge Pflege­ein­rich­tung im Landkreis Biber­ach hatte sich das Bad Buchau­er Pflege­heim am landes­wei­ten AOK-Pilot­pro­jekt „PiP – Präven­ti­on in der Pflege“ beteiligt. 

Am Ende des Projekts PiP vergibt die AOK Baden-Württem­berg im Rahmen eines Prüfver­fah­rens das Siegel „Gesun­des Wohnen und Arbei­ten“. Diese Prüfver­fah­ren hatte das Haus Irmen­gar­dis erfolg­reich durch­lau­fen und erhielt nun das Zerti­fi­kat. „Für uns bedeu­tet das eine Anerken­nung unserer Arbeit“, freute sich Heimlei­ter Hansjörg Ebe über das Siegel. Der Geschäfts­füh­rer der Alten­hei­mat Eichen­au GmbH, dem Betrei­ber des Pflege­heims und einem Tochter­un­ter­neh­men des ZfP Südwürt­tem­berg, hält ein gutes Umfeld sowohl für Pflege­be­dürf­ti­ge als auch für die Pflegen­den selbst für äußerst wichtig, denn: „Sehr viele Pflege­kräf­te steigen gesund­heits­be­dingt früher aus ihrem Beruf aus. Wir können hier aktiv etwas dagegen machen.“ 

Vielfäl­ti­ge Gesundheitsangebote

Während der Projekt­pha­se PiP wurde das Pflege­heim dabei beglei­tet, ein eigenes Betrieb­li­ches Gesund­heits­ma­nage­ment aufzu­bau­en – mit Angebo­ten sowohl für Mitar­bei­ten­de als auch für die Bewoh­nen­den. In den vergan­ge­nen zwei Jahren wurden mit finan­zi­el­ler Unter­stüt­zung der AOK verschie­de­ne Maßnah­men im Haus Irmen­gar­dis umgesetzt: Es entstan­den beispiels­wei­se eine Lauf- und eine Pilates­grup­pe für Beschäf­tig­te, das Angebot einer Rücken­schu­le und es wurden eine Mitar­bei­ter- und eine Bewoh­ner­be­fra­gung durch­ge­führt, um Verbes­se­rungs­po­ten­zia­le aufzu­de­cken. Außer­dem wurden vier Massa­ge­ses­sel mit Unter­stüt­zung der Bürger­initia­ti­ve angeschafft, Hochbee­te für die Terras­sen wurden angelegt und verschie­de­ne Aktivi­tä­ten wie winter­li­che Kinoaben­de sowie ein Männer­stamm­tisch sollen etabliert werden. 

Die Heimmit­ar­bei­ten­den rund um Pflege­dienst­lei­te­rin Carmen Hagner und Jasmi­na Ruetz, Quali­täts­ma­na­ge­rin des Pflege­heims, hatten ein Konzept einge­reicht und darge­legt, dass die Maßnah­men in Gesund­heits­för­de­rung und Präven­ti­on über PiP hinaus weiter durch­ge­führt werden. Jasmi­na Ruetz selbst hatte sich während der Projekt­pha­se zusätz­lich durch Fortbil­dun­gen weiter­ge­bil­det und absol­viert derzeit ihren Master im Bereich Gesund­heits­ma­nage­ment. Sie ist künftig für das Betrieb­li­che Gesund­heits­ma­nage­ment im Haus Irmen­gar­dis zuständig. 

Lob für engagier­te Mitarbeitende

Im Rahmen des Prüfver­fah­rens für die Zerti­fi­zie­rung „Gesun­des Wohnen und Arbei­ten“ wurden struk­tu­rel­le Veran­ke­run­gen geprüft, die Umset­zung von Maßnah­men, die Optimie­rung und Koordi­na­ti­on des Prozes­ses, die Wirksam­keit des Handelns sowie die inter­ne Kommu­ni­ka­ti­on. Bei der Zerti­fi­kats­über­ga­be lobte Manuel Kirsch, BGM-Koordi­na­tor der AOK Ulm-Biber­ach: „Alle Mitar­bei­ten­den sind motiviert dabei, man spürt die Energie des Hauses. Sowohl die Mitar­bei­ter­ge­sund­heit als auch die der Bewoh­nen­den wird in den Blick genom­men.“ Er ist Ansprech­part­ner für Unter­neh­men im Landkreis Biber­ach, die das Siegel erhal­ten wollen. Und nicht alle sind erfolg­reich: „Nicht alle Heime in Baden-Württem­berg, die sich bewer­ben, erfül­len die Krite­ri­en“, erklär­te Manuel Kirsch. Im Haus Irmen­gar­dis sei das Förder­geld gut investiert. 

„Sie haben viel Durch­hal­te­ver­mö­gen bewie­sen“, beschei­nig­te auch Marina Antz, Leite­rin des AOK-Kunden­cen­ters Riedlin­gen, bei der Zerti­fi­kats­über­ga­be. „Es war nicht immer einfach, aber wir haben viel gelernt“, meinte Jasmi­na Ruetz zufrie­den. Ein Projekt „PiP 2.0“ sei geplant. Das Zerti­fi­kat „Gesun­des Wohnen und Arbei­ten“ ist nun für die nächs­ten zwei Jahre gültig, im Juni 2024 steht die Überprü­fung an.