RAVENSBURG/WANGEN/BAD WALDSEE — Hochbe­trieb herrsch­te über die Fasnets­zeit in den Notauf­nah­men der Oberschwa­ben­kli­nik. Ärzte und Pflege­kräf­te versorg­ten von Freitag bis Diens­tag mehr Patien­ten als sonst.

Insge­samt 708 Hilfe­su­chen­de begaben sich von Freitag bis Diens­tag in die Notauf­nah­me am St. Elisa­be­then-Klini­kum in Ravens­burg. Zum Vergleich: Vor acht Jahren waren es noch rund 200 Patien­tin­nen und Patien­ten weniger.

Beson­ders am Rosen­mon­tag (insge­samt 157 Fälle) und am Freitag (151) arbei­te­te die Notauf­nah­me von Chefärz­tin Dr. Kerstin Kunz und ihrem Team wie schon seit Monaten im Akkord. Bemerk­bar machte sich, dass viele nieder­ge­las­se­nen Ärzte an diesen Tagen ihre Praxen geschlos­sen hatten. Die dezidiert fasnets­be­zo­ge­nen Notfäl­le machten einen relativ gerin­gen Teil des Ansturms in Ravens­burg aus – ledig­lich 54 der 708 Hilfe­su­chen­den kamen bei Faschings­ver­an­stal­tun­gen zu Schaden: 26 verletz­ten sich bei Stürzen, 19 hatten eine Alkohol­ver­gif­tung, drei kamen nach Schlä­ge­rei­en in die Klinik. Ansons­ten war die gesam­te Palet­te der Notfall­ver­sor­gung gefragt.

Dr. Andre­as Artlich, Chefarzt der Kinder­kli­nik am EK, blick­te am Ascher­mitt­woch auf eine einiger­ma­ßen ruhige Fasnets­zeit in der Kinder­not­auf­nah­me zurück. Am Freitag lande­ten drei Jugend­li­che mit Alkohol­ver­gif­tun­gen in der Kinder­not­auf­nah­me, „nichts Außer­ge­wöhn­li­ches“, wie Dr. Artlich erklär­te, hinzu kamen jeweils ein Patient nach einer Schlä­ge­rei, einem Sturz respek­ti­ve einer Schnitt­wun­de. An den anderen Tagen blieb es ruhig in der Notauf­nah­me für die Unter-18-Jährigen.

Am Westall­gäu-Klini­kum in Wangen war es etwas unruhi­ger. Die Notauf­nah­me im Allgäu verzeich­ne­te von Freitag bis Diens­tag 217 Notfäl­le, am Freitag, Sonntag und Montag jeweils 48. Insge­samt 34 Menschen kamen durch die Fasnet zu Schaden. Dreizehn Patien­tin­nen und Patien­ten hatten zuviel Alkohol getrun­ken, davon fünf Jugend­li­che, sieben erlit­ten Schnittwunden.

Das Kranken­haus Bad Waldsee zählte vom „Schmot­zi­ga“ Donners­tag bis Fasnets­diens­tag insge­samt 39 Notfäl­le, allein am Montag waren es zehn Fälle. Expli­zi­te Fasnets­fäl­le zählte man zwei oder drei, resümier­te Chefarzt Dr. Thomas Sapper. Die meisten der 39 Hilfe­su­chen­den wurden wegen schwe­ren Erkältungen/Bronchitis behan­delt, einige zudem wegen Fremd­kör­pern im Auge. Ledig­lich zwei Patien­ten wurden statio­när aufgenommen.

„Es war ein außer­ge­wöhn­lich ruhiges, sonni­ges und vor allem fried­li­ches Fasnets­fest in Bad Waldsee“, sagte Dr. Sapper. „Ich war selbst bei vielen Veran­stal­tun­gen mit dabei, es gab weder Unfäl­le noch Schlä­ge­rei­en noch andere Konflik­te.“ Auch in der Notfall­ver­sor­gung sei der Betrieb überschau­bar gewesen. „Man muss aller­dings hinzu­fü­gen: Viele Patien­ten von hier fahren direkt in die Notauf­nah­me ans EK nach Ravens­burg, weil wir in Bad Waldsee abends und nachts nur noch einge­schränkt zur Verfü­gung stehen und es hier seit Ende Oktober keine chirur­gi­sche Notfall­ver­sor­gung mehr in Bad Waldsee gibt.“