ST. GALLEN — Heute wird das Wrack eines Klein­flug­zeugs, das vor Staad (Schweiz) in den Boden­see gestürzt ist, gebor­gen. Mit großem techni­schen Aufwand wollen Taucher das Wrack aus rund 84 Meter Wasser­tie­fe bergen.

Das Flugzeug ist etwa einen Kilome­ter vom Ufer entfernt auf dem Grund des Boden­sees mit einem Sonar geortet werden. Das Heck sei relativ stark beschä­digt, die Front stecke rund 1,5 Meter tief im schli­cki­gen Seegrund, so die Kantons­po­li­zei St. Gallen. Daher bestehe die Gefahr, dass das Flugzeug nicht am Stück gebor­gen werden könne.

Wegen großer Tiefe nur kurze Tauch­ein­sät­ze möglich

Um das Flugzeug zu bergen, müssen Taucher zum Wrack hinab­tau­chen und dort Bergungs­gur­te am Flugzeug befes­ti­gen. Dies stellt laut Kantons­po­li­zei eine sehr große Heraus­for­de­rung dar, denn den Tauchern bleiben aufgrund der großen Tiefe eine maxima­le Aufent­halts­zeit von zehn Minuten am Grund des Sees — der gesam­te Tauch­gang dauert 90 Minuten. Sollte es nicht gelin­gen, das Flugzeug an den Berge­gur­ten zu befes­ti­gen, kann kein zweiter Tauch­gang unter­nom­men werden.

Läuft alles nach Plan, soll das Flugzeug mit Hilfe eines Krans auf eine Autofäh­re gehoben und in den Hafen von Rorschach trans­por­tiert werden. Von dort bringt ein Lkw das Flugzeug in die Nähe des Genfer­sees, dort soll es weiter unter­sucht werden. Insge­samt rund 60 Menschen sind an der Bergungs­ak­ti­on betei­ligt. Wie lange sie dauert, ist unklar.

Das Flugzeug war vor einer Woche beim Lande­an­flug auf den Flugha­fen Alten­rhein im Kanton St. Gallen in den Boden­see gestürzt. Zum Zeitpunkt des Abstur­zes lag dichter Nebel über dem Boden­see. Der Pilot überleb­te. Die Absturz­ur­sa­che ist bislang unbekannt, es wird ermittelt.