WANGEN — Elf Unter­neh­mens­in­ha­ber aus Wangen haben sich zusam­men­ge­tan und bauen jetzt im neuen Bauge­biet Wangen-Wittwa­is 30 Wohnun­gen. Sie entste­hen dort in zwei Bauab­schnit­ten und werden allesamt komplett für die Dauer von zehn Jahren 20 Prozent unter der örtli­chen Vergleichs­mie­te dem Wohnungs­markt zur Verfü­gung gestellt und von entspre­chend Berech­tig­ten bezogen, wie ADOMA-Geschäfts­füh­rer Kai Stein­hau­ser als Sprecher der Gemein­schaft sagte und weiter: „Es geht hier nicht um hohe Rendi­ten. Unser Ziel ist es, dass hier guter Wohnraum entsteht.“ Er richte­te den Dank aller Betei­lig­ten an Oberbür­ger­meis­ter Micha­el Lang, sowie den Leiter des Baude­zer­nats, Peter Ritter, und den Leiter des Amts für Baurecht und Liegen­schaf­ten, Armin Bauser, für die Unter­stüt­zung durch die Stadt Wangen.

Die Idee zu dem Projekt entstand bei einem Ausflug von zwei der Betei­lig­ten in einem Wiener Caféhaus. Nach der Rückkehr stießen sie unter mögli­chen Partnern auf großes Inter­es­se. Alle Unter­neh­mer, die sich jetzt im Projekt engagie­ren, wissen um die Schwie­rig­kei­ten, eine passen­de Wohnung zu finden. Deshalb entschlos­sen sie sich, jetzt selber zu inves­tie­ren. Dennoch wird das Angebot nicht auf eigene Mitar­bei­ten­de beschränkt, sondern für jeder­mann offen sein.

Gemein­sam mit der Firma Rinnin­ger aus Kißlegg startet die Firma Fisch­bach aus Wangen mit der Baumaß­nah­me auch noch ein Nachhal­tig­keits­pro­jekt. Beim Bau können rund 1500 Tonnen an Kies und Sand einge­spart werden, weil ressour­cen­scho­nen­der Beton einge­setzt wird, wie Gerald Fisch­bach sagte. Das heißt dass Baustof­fe, die ander­orts rückge­baut wurden, durch entspre­chen­de Aufbe­rei­tung beim Neubau wieder­ver­wen­det werden können. Für die Finan­zie­rung sind als Partner vor Ort die Volks­bank Allgäu-Oberschwa­ben und die Kreis­spar­kas­se Ravens­burg im Boot.

Oberbür­ger­meis­ter Micha­el Lang lobte das Projekt für die Einzig­ar­tig­keit, dass sich örtli­che Unter­neh­mer gemein­sam engagie­ren und dabei auch die hiesi­gen Banken einbin­den. So sei es ein rundum Wange­ner Projekt von Wange­ner Akteu­ren und werde es bleiben, wenn Menschen einzie­hen, die in Wangen Arbeit haben. „Für mich ist das ein Freuden­tag und ein histo­ri­scher Moment“, sagte er mit Blick auf die Geschich­te, in der das Bauen für Mitar­bei­ter Bedeu­tung hatte, wie man beispiels­wei­se an der ERBA sehen kann. Als vor über 100 Jahren die Baumwoll­spin­ne­rei entstand, habe es keine Autos gegeben, mit denen Beschäf­tig­te zur Arbeit kommen konnten. Also wurde vor Ort vom Unter­neh­men für Wohnmög­lich­kei­ten gesorgt. Mit der Zeit und anderen Lebens­um­stän­den sei diese Tradi­ti­on verlo­ren gegan­gen. „Ich bin sicher, dass Ihr Projekt wahrge­nom­men wird“, sagte er und wünsch­te allen Akteu­ren viel Erfolg.

Bauun­ter­neh­mer Gerald Fisch­bach hofft, den Rohbau für den ersten Bauab­schnitt in diesem Jahr samt Dach aufrich­ten zu können. Im Lauf des kommen­den Jahres soll der erste Bauab­schnitt bezogen und zuvor auch der zweite Bauab­schnitt begon­nen werden können. Die Pläne für die beiden Gebäu­de stammen vom Büro Will Archi­tek­ten WA, dessen Inhaber ebenfalls am Projekt für Wangen betei­ligt ist.