BAD WALDSEE – 113 Menschen haben die Bad Waldseer Feuer­wehr­an­ge­hö­ri­gen im zurück­lie­gen­den Einsatz­jahr 2023 geret­tet – das ist eine extrem hohe Zahl, wie der Komman­dant der Gesamt­wehr Bad Waldsee, Alois Burkhardt, betont und worauf die 211 Feuer­wehr­an­ge­hö­ri­gen in der Abtei­lung Stadt und den Abtei­lun­gen der Ortschaf­ten zu Recht sehr stolz sein können. Bei der Jahres­haupt­ver­samm­lung am 11. März präsen­tier­te Komman­dant Alois Burkhardt die wichtigs­ten Daten und Fakten und blick­te auf die außer­ge­wöhn­lichs­ten Ereig­nis­se des Jahres 2023 aus Sicht der Feuer­wehr zurück. Noch vor seinem Bericht und nach der Begrü­ßung seiner Feuer­wehr­ka­me­ra­din­nen und ‑kamera­den sowie der Ehren­gäs­te rief Alois Burkhardt alle Anwesen­den dazu auf, sich von ihren Plätzen zu erheben, um des verstor­be­nen Feuer­wehr­an­ge­hö­ri­gen Erwin Miller zu gedenken.

211 Feuer­wehr­an­ge­hö­ri­ge

Der Gesamt­feu­er­wehr Bad Waldsee gehör­ten im Berichts­jahr 211 Feuer­wehr­an­ge­hö­ri­ge an, 84 davon der Abtei­lung Stadt (davon sechs zusätz­lich in einer weite­ren Abtei­lung), 22 der Abtei­lung Reute-Gaisbeu­ren, 22 der Abtei­lung Haister­kirch, 25 der Abtei­lung Michel­win­na­den, 23 der Abtei­lung Mittel­ur­bach, 20 der Alters­ab­tei­lung und 27 der Jugend­feu­er­wehr. Der Spiel­manns­zug besteht aus 39 Mitglie­dern (30 aktive Musiker sowie neun passi­ve für Fahne, Ehren­frau­en und Ehren­tam­bour). 164 Feuer­wehr­an­ge­hö­ri­ge sind im aktiven Dienst, 14 davon sind Frauen. 280 Einsät­ze im Jahr 2023 Die Abtei­lung Stadt sei im Jahr 2023 zu insge­samt 280 Einsät­zen gerufen worden, davon waren 15 Überland­ein­sät­ze. Hinzu kamen noch neun Feuer­si­cher­heits­wa­chen. Die 280 Einsät­ze glieder­ten sich in 61 Brände, 196 techni­sche Hilfen und 23 sonsti­ge Einsät­ze. Bei den Einsät­zen wurden drei Feuer­wehr­an­ge­hö­ri­ge verletzt, glück­li­cher­wei­se ohne bleiben­de Schäden. Hier werde einem immer wieder bewusst, dass die Feuer­wehr­an­ge­hö­ri­gen bei ihren Einsät­zen ihre Gesund­heit und sogar ihr Leben aufs Spiel setzen, so Burkhardt. Weiter ging der Komman­dant auf die Einsatz­ent­wick­lun­gen der vergan­ge­nen Jahre ein. Im zurück­lie­gen­den Jahr habe man extrem viele Perso­nen (113) geret­tet. Extrem hoch sei auch die Zahl der Sturmein­sät­ze mit 68 gewesen, hinzu kamen noch 18 Einsät­ze aufgrund von Unwet­ter und Hochwasser.

Die Feuer­wehr­an­ge­hö­ri­gen der Abtei­lung Stadt haben an 48 Übungen und zusätz­li­chen Sonder­übun­gen sowie Lehrgän­gen teilge­nom­men. Zudem wurden Leistungs­wett­be­wer­be absol­viert und 140 Stellung­nah­men erstellt.

Neuan­schaf­fun­gen

Es wurden im Jahr 2023 ein gebrauch­ter Mannschafts­trans­port­wa­gen für die Abtei­lung Mittel­ur­bach, ein Ölspuran­hän­ger, eine kleine Kehrma­schi­ne für Ölspu­ren, Geräte für digita­len Einsatz­stel­len­funk, Feuer­wehr­hel­me, Rettungs­ge­rä­te für ERHT-Gruppe angeschafft und weite­re persön­li­che Schutz­aus­rüs­tun­gen ergänzt. Auch musste die Wartung der Drehlei­ter vorge­zo­gen durch­ge­führt werden. Außer­dem wurde die Ausschrei­bung für die beschlos­se­ne Ersatz­be­schaf­fung eines SW2000 als GW‑T L2S vorbe­rei­tet. In diesem Zusam­men­hang dankte Burkhardt der Stadt­ver­wal­tung und dem Gemein­de­rat für die hervor­ra­gen­de Zusam­men­ar­beit: „Man spürt, Stadt und Gemein­de­rat stehen 100 % hinter uns“, freut sich der Komman­dant. Bei den Feuer­wehr­an­ge­hö­ri­gen bedank­te er sich für über 5.000 Einsatz­stun­den und zusätz­li­che Zeit für Ausbildung.

Beson­de­re Einsät­ze 2023

Beim Rückblick auf die beson­de­ren Einsät­ze im Jahr 2023 zählte der Komman­dant die heraus­for­dernds­ten Einsät­ze über das Jahr hinweg auf und erinner­te anhand von Bildern an die jewei­li­gen Heraus­for­de­run­gen und Schwie­rig­kei­ten. Wie zum Beispiel den schlim­men Verkehrs­un­fall am Egelsee, bei dem ein Mensch im Fahrzeug verbrann­te, und an den Schul­bus­un­fall vor Michel­win­na­den, bei dem auch Kinder von Feuer­wehr­an­ge­hö­ri­gen betei­ligt waren. „Vielen Dank an alle Einsatz­kräf­te und deren Angehö­ri­ge, aber auch an die Arbeit­ge­ber, die ihre Mitar­bei­ter für den Dienst am Nächs­ten freistel­len und gehen lassen“, sagte der Komman­dant. Aber es gab auch tolle Ereig­nis­se, wie den Besuch der Delega­ti­on der franzö­si­schen Partner­stadt bei der Fasnet sowie den erfolg­rei­chen Tag der offenen Tür. Es folgten die Berich­te der Abtei­lun­gen Reute-Gaisbeu­ren, Haister­kirch, Mittel­ur­bach, Michel­win­na­den sowie der Jugend­feu­er­wehr, des Spiel­manns­zugs und der Alters­ab­tei­lung. Es folgten der Kassen­be­richt und die einstim­mi­ge Entlastung.

Dank des Oberbürgermeisters

Oberbür­ger­meis­ter Matthi­as Henne bedank­te sich in seinem Grußwort von ganzem Herzen für den Einsatz der Feuer­wehr­frau­en und Feuer­wehr­män­ner: „Wir sind in Bad Waldsee in der glück­li­chen Situa­ti­on, eine leistungs­fä­hi­ge Feuer­wehr zu haben, mit zahlrei­chen Mitglie­dern, die nicht nur ihre Leiden­schaft, sondern auch ihre beruf­li­chen und persön­li­chen Fähig­kei­ten in ihren ehren­amt­li­chen Dienst 24/7 bei der Feuer­wehr einbrin­gen. Mir fällt keine Heraus­for­de­rung ein, der Sie sich nicht stellen, wenn Sie gerufen werden, und kein Problem, das Sie nicht durch Ihre Exper­ti­se lösen könnten.“ In diesem Zusam­men­hang erinner­te Matthi­as Henne an den Amok-Fehlalarm am Schul­zen­trum Döcht­bühl am 25. Januar, der noch in den Knochen stecke. Hierbei hätte der städti­sche Alarm- und Einsatz­plan für außer­ge­wöhn­li­che Ereig­nis­se aktiviert werden müssen, der mit der Feuer­wehr gemein­sam entwi­ckelt worden war.

Im Namen der Ortschaften

Im Namen aller Ortschaf­ten sprachen Ortsvor­ste­he­rin Rosa Eisele und Ortsvor­ste­her Franz Spehn gemein­sam ihren Dank aus. Gemein­sam deshalb, da für beide dies die letzte Jahres­haupt­ver­samm­lung als Ortsvor­ste­her bei der Feuer­wehr sei, so die beiden. Deshalb wollten sie die Gelegen­heit nutzen, um allen Feuer­wehr­frau­en und Feuer­wehr­män­nern „Danke“ zu sagen, für ihren vorbild­li­chen ehren­amt­li­chen Einsatz, jeden Tag und jede Nacht, an Sonn- und Feier­ta­gen, rund um das ganze Jahr.

Horst Romer, stell­ver­tre­ten­der Kreis­brand­meis­ter, erklär­te, dass die Feuer­wehr Bad Waldsee für den Landkreis und die Stütz­punkt­wehr ein wichti­ger Partner sei, auch im Bereich der Ausbil­dung. „Ohne euch nutzt auch die beste Ausrüs­tung nichts. Meinen größten Respekt, ich bin stolz auf euch alle“, so Horst Romer. Weiter beton­te er die Wichtig­keit der Kamerad­schaft, lasst euch durch nichts und nieman­den auseinanderbringen.

Das letzte Wort hatte Feuer­wehr­mut­ter Sonja Wild. Sie dankte im Namen des Gemein­de­rats allen Feuer­wehr­an­ge­hö­ri­gen: „Eure Hinga­be und Tapfer­keit verdie­nen höchs­te Anerken­nung“. Weiter beton­te sie in ihrem Grußwort, dass das vergan­ge­ne Jahr voller Heraus­for­de­run­gen, aber auch Erfol­ge gewesen sei. Sie hätten als Team unglaub­li­che Leistun­gen erbracht. „Wir sind stolz darauf, eine so engagier­te Feuer­wehr in unserer Mitte zu haben.“