BAD WALDSEE – 69 Menschen haben die Bad Waldseer Feuer­wehr­an­ge­hö­ri­gen im zurück­lie­gen­den Einsatz­jahr 2022 geret­tet – das ist eine Zahl, worauf die 206 Feuer­wehr­an­ge­hö­ri­gen in der Abtei­lung Stadt und den Abtei­lun­gen der Ortschaf­ten zu Recht sehr stolz sein können. Bei der Jahres­haupt­ver­samm­lung am 20. März präsen­tier­te Komman­dant Alois Burkhardt die wichtigs­ten Daten und Fakten und blick­te auf die wichtigs­ten Ereig­nis­se des Jahres 2022 aus Sicht der Feuer­wehr zurück.

Noch vor seinem Bericht und nach der Begrü­ßung seiner Feuer­wehr­ka­me­ra­din­nen und ‑kamera­den sowie der Ehren­gäs­te rief Alois Burkhardt alle Anwesen­den dazu auf, sich von ihren Plätzen zu erheben, um des verstor­be­nen Feuer­wehr­an­ge­hö­ri­gen Günter Sauter zu gedenken.

206 Feuer­wehr­an­ge­hö­ri­ge

Der Gesamt­feu­er­wehr Bad Waldsee gehören momen­tan 206 Feuer­wehr­an­ge­hö­ri­ge an, 81 davon der Abtei­lung Stadt (davon neun zusätz­lich in einer weite­ren Abtei­lung), 23 der Abtei­lung Reute-Gaisbeu­ren, 20 der Abtei­lung Haister­kirch, 26 der Abtei­lung Michel­win­na­den, 23 der Abtei­lung Mittel­ur­bach, 18 der Alters­ab­tei­lung und 24 der Jugend­feu­er­wehr. Der Spiel­manns­zug besteht aus 39 Mitglie­dern (30 aktive Musiker sowie neun passi­ve für Fahne, Ehren­frau­en und Ehren­tam­bour). 166 Feuer­wehr­an­ge­hö­ri­ge sind im aktiven Dienst, 12 davon sind Frauen.

Die Abtei­lung Stadt sei im Jahr 2022 zu insge­samt 194 Einsät­zen gerufen worden, davon waren 14 Überland­ein­sät­ze. Hinzu kamen noch zehn Feuer­si­cher­heits­wa­chen. Die 194 Einsät­ze glieder­ten sich in 60 Brände, 113 techni­sche Hilfen, 6 Fehl¬alarme und 15 sonsti­ge Einsät­ze. Bei den Einsät­zen seien fünf Feuer­wehr­an­ge­hö­ri­ge verletzt worden, glück­li­cher­wei­se ohne bleiben­de Schäden. Hier werde einem immer wieder bewusst, dass die Feuer­wehr­an­ge­hö­ri­gen bei ihren Einsät­zen ihre Gesund­heit und sogar ihr Leben aufs Spiel setzen würden, so Burkhardt.

Weiter ging der Komman­dant auf die Einsatz­ent­wick­lun­gen der vergan­ge­nen Jahre ein. Im zurück­lie­gen­den Jahr habe man extrem viele Perso­nen (69) geret­tet. Die Feuer­wehr­an­ge­hö­ri­gen der Abtei­lung Stadt haben an 48 Übungen und zusätz­li­chen Sonder­übun­gen sowie Lehrgän­gen teilge­nom­men. Zudem wurden Leistungs­wett­be­wer­be absol­viert und 383 Stellung­nah­men erstellt.

Neuan­schaf­fun­gen

Es wurden im Jahr 2022 ein Mannschafts­trans­port­wa­gen und Power­CAFS als Ersatz beschafft. Weiter wurden eine einheit­li­che Schließ­an­la­ge für alle Feuer­wehr­häu­ser einge­baut, verschie­de­ne weite­re notwen­di­ge Anschaf­fun­gen getätigt sowie ein HLF 20 (Hilfe­leis­tungs­lösch­grup­pen­fahr­zeug) bestellt. Alois Burkhardt infor­mier­te, dass die Liefer­zeit von Feuer­wehr­fahr­zeu­gen teilwie­se bis zu drei Jahre dauern könne.

Beson­de­re Einsät­ze 2022

Beim Rückblick auf die beson­de­ren Einsät­ze im Jahr 2022 zählte der Komman­dant die heraus­for­dernds­ten Einsät­ze über das Jahr hindurch auf und erinner­te anhand von Bildern an die jewei­li­gen Heraus­for­de­run­gen und Schwie­rig­kei­ten. Vom schlim­men Verkehrs­un­fall auf dem B‑30-Viadukt über den glück­li­cher­wei­se gut ausge­gan­ge­nen Verkehrs­un­fall mit einem Schul­bus bis hin zu verschie­de­nen Bränden reich­te dabei der eindrucks­vol­le Rückblick. Manche Einsät­ze seien körper­lich und psychisch sehr belas­tend. „Vielen Dank an alle Einsatz­kräf­te und deren Angehö­ri­gen, aber auch ein Dank an die Arbeit­ge­ber, den Gemein­de­rat und die Stadt“, sagte der Kommandant.

Es folgten die Berich­te der Abtei­lun­gen Reute-Gaisbeu­ren, Haister­kirch, Mittel­ur­bach, Michel­win­na­den sowie der Jugend­feu­er­wehr, des Spiel­manns­zugs und der Altersabteilung.

Bei der turnus­ge­mä­ßen Wahl des stell­ver­tre­ten­den Komman­dan­ten der Gesamt­feu­er­wehr wurde Thomas Woser­au mit großer Mehrheit für weite­re fünf Jahre wieder­ge­wählt. Es folgten der Kassen­be­richt und die einstim­mi­ge Entlastung.

Dank des Oberbürgermeisters

Oberbür­ger­meis­ter Matthi­as Henne bedank­te sich in seinem Grußwort von ganzem Herzen für den Einsatz der Feuer­wehr­frau­en und Feuer­wehr­män­ner: „Liebe Feuer­wehr­leu­te, wir wissen, was wir an Ihnen haben. In der Stadt und den Ortschaf­ten können die Bürger ruhig schla­fen – denn im Einsatz­fall wäre Hilfe schnell zur Stelle. Durch Ihren Sachver­stand, Ihre Leiden­schaft und die von der Stadt bereit­ge­stell­te gute techni­sche Ausrüs­tung schaf­fen wir gemein­sam die bestmög­li­chen Voraus­set­zun­gen, um Menschen in Not zu helfen – gemäß dem Wahlspruch der Feuer­wehr: ‚Gott zur Ehr, dem Nächs­ten zur Wehr!‘“

Im Namen aller Ortschaf­ten sprach Ortsvor­ste­her Achim Strobel seinen Dank aus und wünsch­te vor allem, dass stets alle wohlbe­hal­ten und gesund von ihren Einsät­zen zurückkehren.

Micha­el Otto, Vorsit­zen­der des Kreis­feu­er­wehr­ver­bands Ravens­burg, erklär­te, dem Landkreis sei durch­aus bewusst, dass Bad Waldsee überdurch­schnitt­lich viele Einsät­ze abzuar­bei­ten habe, gerade auch schwe­re Unfäl­le auf der B 30. Für diesen großen Einsatz dankte er auch im Namen des Kreis­brand­meis­ters Oliver Surbeck.

Neue Feuer­wehr­an­ge­hö­ri­ge

Zur Probe aufge­nom­men wurden: Oliver Aßmann, Alaah Mahjob, Ahmed Mahfuz und Dina-Marie Bredemeier.
Aufge­nom­men wurden: Micha­el Bogner, Kodjo Sena Videha, Raffa­el Schmid-Soares, Moritz Geray und Benja­min Spähn.