BAD WALDSEE — Jahresrück- und Ausblick von Bürgermeister Matthias Henne:
Liebe Bürgerinnen und Bürger von Bad Waldsee und der Ortschaften,
erneut liegt ein bewegtes Jahr hinter uns. Hoffnung und Sorge wechselten sich ab. Unbeschwert konnten wir einen (regenreichen) Sommer genießen: Offene Cafés, Restaurants, Geschäfte – das Leben pulsierte wieder in Bad Waldsee. Doch im Herbst zeigte sich, dass das Virus unsere Gesellschaft doch noch fest im Griff hat. Wir sind in der vierten Welle und müssen erneut mit Einschränkungen leben. Doch gemeinsam werden wir auch diese Situation meistern, mit klugen Aufklärungskampagnen, Einhaltung der Regeln und Boostern.
Ja, die Pandemie hat unsere Welt verändert. Jetzt gilt es, Stärke, Solidarität und Zusammenhalt zu zeigen. Wir sind alle Teil einer großartigen Gesellschaft, die Großes geleistet hat und in der Welt höchste Anerkennung genießt. Darauf dürfen wir bauen. Das „Wir“ und die Menschlichkeit stehen im Vordergrund.
Trotz aller Einschränkungen war das Jahr 2021 für mich persönlich sehr bewegt. Viele von Ihnen, werte Bürgerinnen und Bürger, konnte ich nun endlich auf kleinen Veranstaltungen oder bei Terminen persönlich kennenlernen. Das war für mich eine große Bereicherung.
In der Tat hat die Pandemie einiges nicht möglich gemacht. Ich erinnere da an die Fasnet, an unser Altstadt- und Seenachtfest, aber auch an die Vereins- und Dorffeste. Aber Not macht ja bekanntlich erfinderisch. und so wurde dennoch manches – eben anders, in der „Light-Version“ – durchgeführt. So ist es zum Beispiel, wenn auch erst im zweiten Anlauf, gelungen, durch das neue Format „HenneHörtHin“ mit der Jugend in den direkten Dialog zu kommen, gleiches beim Stadtspaziergang mit der Bevölkerung. Im kommenden Jahr soll dies auch in den Ortschaften erfolgen. Mir ist es enorm wichtig, mit allen Bürgerinnen und Bürgern in Kontakt und – ganz wichtig – in den Dialog zu kommen. Ich möchte Ihnen zuhören, ich möchte Ihre Argumente und Ihre Ideen hören.
Im zurückliegenden Jahr haben wir innerhalb der Verwaltung vieles bewegt, voran gebracht und umgesetzt. Lassen Sie mich einige Punkte nennen, denn mittlerweile ist nicht nur der „Löhleweg“ geteert, sondern vieles ist geplant, in Bearbeitung und auch bereits umgesetzt:
• Auf Hochtouren laufen die Baumaßnahmen für unser Nationales Projekt des Städtebaus „Altstadt für Alle“. Die meisten Bauabschnitte sind bereits umgesetzt und die barrierefreien Gebiete erfreuen sich größter Beliebtheit bei unseren Bürgerinnen und Bürgern sowie unseren Gästen.
• Die Sanierungsarbeiten für unser historisches Rathaus sind abgeschlossen.
• Auch das Nahwärmenetz ist zu 70 Prozent fertiggestellt und das Heizkraftwerk wurde in Betrieb genommen.
• Der Klimaschutzmanager hat seine Arbeit aufgenommen. Mit ihm und dem neuen Klimateam wollen wir im kommenden Jahr im Bereich des Klima- und Umweltschutzes mit Vollgas durchstarten.
• Der Spielplatz im Tannenbühl ist wunderschön saniert, und im neuen Baugebiet Pfändle haben wir einen neuen gebaut.
• Insgesamt gab es vier erste Spatenstiche: Erschließung Baugebiet Hungerberg, Sanierung Langer Weg, Kindergarten Haisterkirch und Kindergarten Reute.
• Die Planungen für einen neuen Kindergarten in Bad Waldsee haben begonnen.
• Die Spiel- und Sportflächen am Stadtsee wurden erweitert.
• In den Schulen wurden Klassenzimmer, Toiletten und Beleuchtungen saniert und auf dem Dach des Gymnasiums die Photovoltaikanlage in Betrieb genommen.
• Der Breitbandausbau und die Digitalisierung in Stadt und Ortschaften laufen auf Hochtouren.
Daneben gibt es noch etliche weitere Projekte und Maßnahmen, die an dieser Stelle gar nicht alle genannt werden können. Ja – wir packen es an! Jetzt, in der Pandemie, ist es umso wichtiger, dass wir uns gegenseitig unterstützen und füreinander da sind. An dieser Stelle möchte ich mich bei der Ersten Beigeordneten Monika Ludy, meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie dem Gemeinderat für die stets konstruktive und loyale Zusammenarbeit bedanken. Und auch Ihnen, liebe Bürgerinnen und Bürger, danke ich für den Rückhalt, den Sie mir im zurückliegenden Jahr gegeben haben.
Ein Sorgenkind ist leider unser Krankenhaus. Lassen Sie uns geschlossen und mit aller Energie für den Erhalt stark machen. Dafür bitte ich Sie um Ihre Unterstützung.
Nun will ich mit Ihnen zusammen den Blick nach vorne richten: Ich freue mich auf das Jahr 2022! Und natürlich gleich auf den 1. Januar, denn dann sind wir Große Kreisstadt. Eigentlich wollten wir dieses wichtige Ereignis gemeinsam mit Ihnen, liebe Bürgerinnen und Bürger, am 22.2.22 mit einem großen Bürgerfest in der Stadt und in den Ortschaften feiern.
Diesen Termin haben wir schweren Herzens abgesagt. Aber nur den Termin, nicht das Fest. Sobald wir verlässlich planen können, wird ein neuer Termin bekannt gegeben und wir alle holen unser Bürgerfest nach – versprochen!
2022 werden am Schulzentrum Döchtbühl drei Klassenzimmer an die Mensa angebaut, drei Klassenzimmer der Realschule werden saniert, digitalisiert und das Gebäude sowie das SBBZ‑L erhalten eine energieeffiziente LED-Beleuchtung. Außerdem startet das Wettbewerbsverfahren für die Erweiterung unseres Gymnasiums. Umgesetzt wird der zweite Bauabschnitt für die Erweiterung der Spiel- und Sportflächen am Stadtsee und die Erweiterungen und Sanierungen im Freibad. Es wird mit dem Bau des Radwegs Osterhofen – Eggmannsried und, wenn alles so läuft wie geplant, mit dem Bau des Radwegs in Richtung Wasserstall begonnen. Zudem werden wir den Kreisverkehr Frauenberg/Richard-Wagner-Straße für den Rad- und Fußverkehr verbessern.
Auch in der Kläranlage stehen Baumaßnahmen an. Bei „Altstadt für Alle“ beginnen wir mit der Umgestaltung der Bleichestraße und vieles mehr. Sie sehen: Es tut sich was, auch im kommenden Jahr.
An den Themen Bauland‑, Schul‑, und Sportentwicklung sind wir ebenso dran wie in den Bereichen Klimaschutz und Mobilität. Auch die Position der Vereine, der Jugend und der Senioren wollen wir weiter stärken und noch mehr Aufmerksamkeit schenken.
Lassen Sie uns hoffnungsvoll und voller Freude in das vor uns liegende Jahr schauen. Was hinter uns liegt, ist Vergangenheit. Was vor uns liegt, ist unsere Zukunft. Lassen Sie uns diese gemeinsam und mit viel Schwung gestalten! Ganz persönlich freuen sich meine Familie und ich auf das kommende Jahr, da wir im Mai Familienzuwachs erwarten.
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit und vor allem das, was man sich nicht kaufen kann:
Gesundheit, Frieden, Hoffnung und Zuversicht auf ein gutes Jahr 2022!
Ihr Bürgermeister
Matthias Henne