LEUTKIRCH – Am Welthos­piz­tag haben aus vielen Fenstern Kerzen in die Nacht geleuch­tet: Sie erinnern an alle Verstor­be­nen, alle Sterben­den und Schwer­kran­ken sowie an ihre Angehö­ri­gen und alle, die in der Hospiz­ar­beit tätig sind. Die ambulan­te ökume­ni­sche Hospiz­grup­pe Leutkirch und das statio­nä­re Hospiz Ursula der St. Elisa­beth-Stiftung haben vorab 500 Kerzen verteilt und dafür 1.800 Euro an Spenden erhalten. 

„Gegen die Nacht können wir nicht ankämp­fen, aber wir können ein Licht anzün­den.“ Diese trösten­den Worte des Franz von Assisi sind auf den Hospiz­lich­tern zu lesen. Evelyn Mauch, Leite­rin des Hospi­zes Ursula, und Ulrike Butscher von der ambulan­ten ökume­ni­schen Hospiz­grup­pe haben auf dem Wochen- und auf dem Bauern­markt die Kerzen verteilt. „Zum Glück hatten wir an beiden Tagen gutes Wetter“, sagt Hospiz­lei­te­rin Mauch. „So sind viele Menschen gekom­men und wir haben an unseren Markt­stän­den viele schöne und oft auch sehr persön­li­che Gesprä­che geführt.“ 

„Für viele Leutkir­che­rin­nen und Leutkir­cher ist der Welthos­piz­tag inzwi­schen ein fester Termin, für den sie sich gezielt ihre Kerzen holen“, berich­tet Mauch. „Andere haben unsere Markt­stän­de eher zufäl­lig entdeckt.“ Zu den Kontak­ten auf dem Markt hat auch Hündin Heidi beigetra­gen, die in diesem Jahr zum ersten Mal als Verstär­kung mit dabei war. Ihre Besit­ze­rin Anna Tritsch­ler, Mitar­bei­te­rin im Hospiz, hat die ruhige und freund­li­che Hündin auch schon an ihren Arbeits­platz mitge­bracht, erzählt Hospiz­lei­te­rin Mauch. „Unsere Hospiz-Gäste haben sich sehr über diesen tieri­schen Kontakt gefreut.“ 

Dankbar ist die Hospiz­lei­te­rin dafür, dass auch die Elisa­be­then-Apothe­ke, Blumen Mayrho­fer und das TeeCa­fé Lamm3 bei der Vertei­lung der Hospiz­ker­zen mitge­macht haben. Zusätz­lich zur Kerzen-Aktion gab es im Leutkir­cher Cineclub den franzö­sisch-belgi­schen Spiel­film „In Liebe lassen“ zu sehen. Er zeigt auf berüh­ren­de Art, wie ein Krebs­pa­ti­ent seinen unaus­weich­li­chen Tod zu akzep­tie­ren lernt. 

Die Spenden­ein­nah­men vom Welthos­piz­tag, mehr als 1800 Euro, gehen je zur Hälfte an die ambulan­te Hospiz­grup­pe und ans statio­nä­re Hospiz. Alle Betei­lig­ten sind noch immer ganz überwäl­tigt. „Daran sieht man, wie wichtig den Leuten in Leutkirch die Hospiz­ar­beit ist“, sagt Mauch. „Und wie gern sie die Gelegen­heit nutzen, mit der Kerzen­spen­de ganz unkom­pli­ziert die Hospiz­ar­beit zu unterstützen.“