BAD WALDSEE — Wer sich mit dem Thema Gesund­heit und Kneipp ausein­an­der­setzt, der kommt in Bad Waldsee um den Namen Kurt Ginde­le sicher­lich nicht herum. Über viele Jahrzehn­te hinweg hat er das Thema für die Gesund­heits­stadt mit großer Freude und Herzblut voran­ge­trie­ben und ausgebaut.

Vergan­ge­ne Woche feier­te er seinen 90. Geburts­tag, dazu gratu­lier­te Bürger­meis­te­rin Monika Ludy dem Jubilar von ganzem Herzen und statte­te ihm einen Besuch ab. In diesem Rahmen überreich­te sie ihm ein Glück­wunsch­schrei­ben von Minis­ter­prä­si­dent Winfried Kretsch­mann sowie eine Geburts­tags­kar­te der Stadt, gepaart mit einem Geschenk­korb, der mit Lecke­rei­en aus der Region gefüllt war.

Kurt Ginde­le wurde am 30. Januar 1934 in der kleinen Ortschaft Hochberg bei Saulgau (heute Bad Saulgau) geboren und wuchs auf einem Bauern­hof auf. Trotz der Kriegs­jah­re, konnte er als „kleiner Bruder“ von zwei Schwes­tern und einem Bruder über eine relativ behüte­te Kindheit freuen, an die er sich heute noch gerne zurück­er­in­nert. Sein tiefer Glaube zu Gott und sein Engage­ment als Bub in der Kirche halfen ihm sicher­lich bereits in dieser Zeit. Sein großer Bruder musste leider in den Krieg ziehen und kehrte nie zurück.

Laufend weiter­ge­bil­det

Kurt Ginde­le erlern­te in der Bauern­schu­le in Bad Waldsee den Beruf des Landwirts. Er spezia­li­sier­te sich in der Milch­wirt­schaft auf die Beratung der Bauern in Sachen Hygie­ne und arbei­te­te für die Firma Omira. Laufend bilde­te er sich in verschie­de­nen Berei­chen weiter. Zusätz­lich legte er die Prüfung zum Landwirt­schafts­meis­ter ab.

Nach einer Umschu­lung zum Masseur und Bademeis­ter arbei­te­te er über 23 Jahre für die Städti­schen Kurbe­trie­be (heute Städti­sche Rehakli­ni­ken). Zusätz­lich engagier­te er sich 14 Jahre lang als Perso­nal­rats­vor­sit­zen­der für die Belan­ge der Kolle­gin­nen und Kolle­gen. Seine große Leiden­schaft galt den Kräutern, und die Idee für den bekann­ten Kräuter­gar­ten bei der Waldsee-Therme stamm­te von ihm. Seit 1995 führte er rund 13,000 Besucher durch den Garten, teilte die Geheim­nis­se der Kräuter und hielt auch nach seiner Rente weiter­hin Führun­gen und Vorträ­ge zum Thema Kneipp.

40 Jahre Mitglied im Kneipp-Verein

Kurt Ginde­le gehör­te über 40 Jahre dem Kneipp-Verein an und weckte 1995 gemein­sam mit Wilmar Opper­mann den Bad Waldseer Verein aus dem „Dornrös­chen­schlaf“. In den Anfangs­jah­ren zählte der Verein 26 Mitglie­der, bald waren es rund 200. Er erinnert sich mit Freude und Stolz an den 100. Geburts­tag des Kneipp-Vereins im Jahr 2012, den er erfolg­reich organisierte.

Neben der Arbeit und seiner Begeis­te­rung für Kneipp und das natür­li­che Gesund­heits­we­sen war seine Frau Pia, seine Tochter und der Sohn sowie die beiden erwach­se­nen Enkel­töch­ter das Wichtigs­te in seinem Leben.

In Bad Waldsee lernte er seine Frau Pia kennen und lieben, die er am 7. Juli 1962 heira­te­te. Gemein­sam bauten sie auf dem Frauen­berg ein Haus, das er heute noch bewohnt. Nach einer schwe­ren Krank­heit kämpf­te er sich ins Leben zurück, mit Mut, Optimis­mus und dem Glauben an Gott. Mittler­wei­le geht es ihm Tag für Tag besser. Er ist auch sehr dankbar für seine Kinder und die Enkel­kin­der, auf die er sich stets verlas­sen kann.

Dankbar für die Enkeltöchter

Zu seinen Enkel­töch­tern hat er einen beson­ders engen Draht, und die jungen Damen teilen mit ihrem Opa auch das ein und andere Geheim­nis und kümmern sich um ihn., Auch wenn der Opa nach seiner Krank­heit nun wieder fast alles allei­ne kann. Backen, Kochen, den Haushalt erledi­gen, das Hochbeet anpflan­zen – all das sind Dinge, die er gerne macht und die ihn auch erfreuen.
„Lieber Herr Ginde­le, Sie sind eine Insti­tu­ti­on in Bad Waldsee. Sie haben sehr viel für die Stadt getan. Ganz herzli­chen Dank dafür und auch für die vielen Infor­ma­tio­nen, die ich heute von Ihnen erhal­ten habe“, freute sich Bürger­meis­te­rin Monika Ludy.