ISNY – Isnyer Geschäf­te und Lokale setzen ein deutli­ches Signal. Tiefschwar­ze Plaka­te und knappe Worte in den Schau­fens­tern der inner­städ­ti­schen Läden vermit­teln Passan­ten eine düste­re Aussicht. Mit der Plakat­ak­ti­on von Isny Aktiv, dem lokalen Einzel­han­del und der Gastro­no­mie soll aufmerk­sam gemacht werden: auf die Gefahr, dass Geschäf­te und Lokale die Corona-Krise und den anhal­ten­den Lockdown nicht überstehen. 

Wie sähe eine Klein­stadt aus, wenn es keine Geschäf­te mehr in der Innen­stadt gäbe? Wie, wenn keine Lokale mehr zu einer Einkehr einla­den? Wie würde sich das städti­sche Leben anfüh­len, wenn die Innen­stadt nur noch Leerstand zu bieten hat? Vor diese Fragen werden die Menschen gestellt, die an den Plaka­ten mit den Worten „Läden dicht“ und „Ofen aus“ an Türen und Schau­fens­tern vieler Isnyer Geschäf­te und Lokale vorbei­ge­hen. Die Plaka­te machen bewusst, welch große Bedeu­tung dem statio­nä­ren Einzel­han­del und den gastro­no­mi­schen Betrie­ben in einer Klein­stadt wie Isny zukom­men. Sie machen bewusst, dass die Lage vieler Betrei­ber in den langen Wochen des Lockdowns zuneh­mend existenz­be­dro­hend ist. Sie machen bewusst, dass es einige von ihnen nicht über die Krise schaf­fen könnten. Und sie machen bewusst, was eine Stadt dann verlie­ren könnte. 

„Unter den Maßnah­men gegen die Ausbrei­tung des Virus leiden beson­ders die Geschäfts- und Gastro­no­mie­be­trei­ber“ führt Katrin Mechler, Leite­rin der Geschäfts­stel­le Isny Aktiv e.V. an. „Der zweite Lockdown in der Pande­mie bedeu­te­te bis jetzt 15 Wochen Umsatz­ein­bu­ßen für die Gastro­no­mie und mehr als 8 Wochen massiv rückläu­fi­ges Geschäft für den Einzel­han­del und viele Dienst­leis­ter. Nun wurde der Lockdown erneut verlän­gert und die Lage wird bedrohlich.“

Trotz unzäh­li­ger Bemühun­gen kaum Besserung

Die Gewer­be­trei­ben­den in Isny haben die Schlie­ßung ihrer Läden in all den Wochen jedoch nicht einfach hinge­nom­men, sondern sie sind auf unter­schied­lichs­te Art aktiv gewor­den. Schon seit Beginn der Pande­mie haben sie sich auf zahlrei­che Umstel­lun­gen einlas­sen müssen. Von der Erarbei­tung und Umset­zung von Hygie­ne­kon­zep­ten, über die Einrich­tung von Online­shops und Social-Media-Kanälen, bis hin zu Liefer­diens­ten und Abhol­ser­vices. „Die Vorga­ben der Verord­nun­gen wurden in Isny akribisch umgesetzt, aus Rücksicht und Respekt und weil sich alle Betrof­fe­nen darüber im Klaren waren, dass die Maßnah­men dem Schutz der Bürger dienen und jeder seinen Teil zur Eindäm­mung des Virus beitra­gen muss,“ betont Mechler. „Auch wenn es für die betrof­fe­nen Händler und Gastro­no­men Kosten und Aufwand bedeu­te­te, haben sie ihr Möglichs­tes getan, um Kunden im Lockdown zu errei­chen und über die Runden zu kommen.“ Zwar haben einige Läden treue Stamm­kun­den und auch die Zusatz­ser­vices wurden teilwei­se genutzt. „Das reicht faktisch jedoch kaum aus“, erklärt Mechler die Stimmung des Handels. Denn die verspro­che­nen finan­zi­el­len Hilfen von Bund und Ländern werden als unzurei­chend und verspä­tet beurteilt und die Wettbe­werbs­ver­zer­rung zum Vorteil der großen Online­händ­ler und Discoun­ter als immer stärker wahrgenommen.

„Das grund­sätz­li­che Verständ­nis für die Maßnah­men ist weitge­hend auch immer noch da“, betont Mechler. „Fakt ist aber auch, dass sich unter Händlern und Gastro­no­men die Sorge um die eigene Existenz und um die Zukunft der Innen­stadt ausbrei­tet. Das Gefühl, nicht gehört zu werden, wird immer stärker. Die erneu­te Verlän­ge­rung des Lockdowns, die vergan­ge­nen Mittwoch von Bund und Ländern beschlos­sen wurde, schwächt das Durch­hal­te­ver­mö­gen in der Stadt enorm.“ Der Beschluss bedeu­tet mindes­tens weite­re zwei Wochen Geschäfts­schlie­ßung für den Einzel­han­del und voraus­sicht­lich noch länger für die Gastro­no­mie. Mit der Plakat­ak­ti­on, die am Tag nach dem Beschluss starte­te, verhilft Isny Aktiv den Betrof­fe­nen dazu, sich Gehör zu verschaf­fen, die Kräfte in Isny zu bündeln und Einzel­ak­tio­nen zusammenzuführen. 

Isny Aktiv, der Zusam­men­schluss von Handel, Gastro­no­mie und Wirtschaft in Isny, unter­stützt die Betrof­fe­nen und deren Anlie­gen in Corona­zei­ten in beson­de­rem Maße: mit konti­nu­ier­li­chen Infor­ma­tio­nen, öffent­li­chen Aktio­nen und Kampa­gnen sowie mit nicht-öffent­li­cher Kommu­ni­ka­ti­on. Seit dem ersten Lockdown läuft die Kampa­gne „Isny steht zusam­men“, die die Zusatz­an­ge­bo­te der Geschäf­te und Lokale für Isnyer zugäng­lich macht und zur Solida­ri­tät mit den Betrie­ben aufruft. „Natür­lich steht Isny Aktiv hinter den Maßnah­men gegen die Ausbrei­tung des Virus. Gleich­zei­tig müssen wir darauf aufmerk­sam machen, dass die Lage kritisch ist und dass mit der erneu­ten Verlän­ge­rung des Lockdowns jeder Einzel­ne umso mehr gefragt ist, etwas gegen die düste­re Progno­se, die sich abzeich­net, zu unter­neh­men. Das soll die Plakat­ak­ti­on errei­chen,“ beschließt Mechler. 

Info:
Unter www.isny-steht-zusammen.de sind die Kontakt­da­ten und Services der Isnyer Geschäf­te und Lokale gebün­delt zu finden – lokal einzu­kau­fen und die Betrie­be zu unter­stüt­zen, soll damit erleich­tert werden.