LAUPHEIM — Nach einem Bericht von “SWR AKTUELL” ermit­telt die Staats­an­walt­schaft Stade gegen ein Inter­net­por­tal, das “Impfun­fä­hig­keits­be­schei­ni­gun­gen” verkauft. Unter­schrie­ben sind die angeb­li­chen Gesund­heits­zeug­nis­se von einer Ärztin aus Laupheim.

Wie Recher­chen von “tagesschau.de” ergaben, handelt es sich bei der Ärztin um Dr. Marian­ne Müller aus Laupheim. Sie kandi­dier­te bei der Bundes­tags­wahl 2020 in Baden-Württem­berg auf Platz 1 der Landes­lis­te der impfkri­ti­schen Partei “Die Basis”. Auf der Inter­net­sei­te zur Wahl schrieb Müller damals, sie habe ab 1997 in Laupheim (Kreis Biber­ach) eine allge­mein­me­di­zi­ni­sche Praxis betrie­ben, 2011 aber ihre Berufs­tä­tig­keit aufgegeben.

Inter­net­por­tal in Querdenk­er­krei­sen beworben

Müller soll “Impfun­fä­hig­keits­be­schei­ni­gun­gen” unter­schrie­ben haben, die über das Inter­net­por­tal eines Partei­freun­des käuflich erwor­ben werden können. Nach tagesschau.de-Recherchen wird das Portal derzeit in sogenann­ten Querden­ker-Kreisen beworben. 

Die Ärzte­kam­mer Nieder­sach­sen hält die ausge­stell­ten Beschei­ni­gun­gen laut tagesschau.de nicht mit einem gewis­sen­haf­ten ärztli­chen Handeln verein­bar. Die Staats­an­walt­schaft Stade ermit­te­le bereits in dem Fall. Auch die Ärzte­kam­mer Baden-Württem­berg hat nach eigenen Angaben den Fall an die zustän­di­ge Staats­an­walt­schaft weitergeleitet.