FRIEDRICHSHAFEN — Dass Schule viel mehr sein kann als der berüch­tig­te „Ernst des Lebens“, beweist das Schul­mu­se­um Fried­richs­ha­fen – und bringt Farbe in Bücher­ta­schen, auf Schul­bän­ke und die heimi­schen Schreib­ti­sche. Inklu­si­ve Upcycling und Inklu­si­on. In Koope­ra­ti­on mit dem Lieben­au­er Nähwerk (Stiftung Liebe­nau) verkauft es nun bunte Schlam­per­mäpp­chen aus äußerst robus­tem Banner-Material.

Die Idee zu dieser Koope­ra­ti­on reifte bei einem Gang durch den Museums­kel­ler, in dem sich im Laufe der Jahre einige Werbe­ban­ner angesam­melt haben. „Zum Wegschmei­ßen viel zu schade“, fand die Verwal­tungs­mit­ar­bei­te­rin Michae­la Röttger, die die Koope­ra­ti­on angesto­ßen hat. Sie erinner­te sich daran, dass das Lieben­au­er Nähwerk aus Planen und Bannern verschie­de­ne Mäppchen näht und nahm Kontakt zum Nähwerk auf. Ob knall­bun­tes Straßen­ban­ner, das einst für das Museums- und Garten­fest gewor­ben hat, oder kunst­vol­les Magen­ta-Grau-Gemisch der frühe­ren Sonder­aus­stel­lung „Kult auf dem Schul­hof“, die Banner würden einen wunder­ba­ren Farbklecks auf jeder Schul­bank abgeben. Natür­lich auch auf jedem „erwach­se­nen“ Schreib­tisch. Auch Johan­na Renz vom Lieben­au­er Nähwerk war gleich begeis­tert von der Koope­ra­ti­on – und so summten schon nach kurzer Zeit die Nähmaschinen.

„Mit den neuen Mäppchen fördern wir Upcycling, erwei­tern unseren Museums­shop um eine wunder­voll bunte Geschenk­idee und obendrein unter­stüt­zen wir das tolle Projekt der Stiftung Liebe­nau“, freut sich Presse­spre­cher Dominik Hartlieb. Im Lieben­au­er Nähwerk ferti­gen Menschen mit und ohne Unter­stüt­zungs­be­darf einzig­ar­ti­ge Upcycling-Produk­te aus texti­len Rest- und Abfall­ma­te­ria­li­en. In den letzten Wochen eben aus alten Werbe­ban­nern. An den Mäppchen zeigt ein kleiner Anhän­ger mit persön­li­cher Unter­schrift, welche der Mitar­bei­te­rin­nen das Mäppchen genäht hat. Und so sind die neuen Schlam­per­mäpp­chen sogar ein bisschen mehr als nur ein bunter Klecks im „Ernst des Lebens“. Ab sofort sind sie zu den Öffnungs­zei­ten des Schul­mu­se­ums für 16 Euro im Shop erhältlich.