FRIEDRICHSHAFEN — Der Kader des Bundes­li­ga­re­kord­meis­ters VfB Fried­richs­ha­fen wird immer konkre­ter. Außen­an­grei­fer Vojin Cacic hat am Boden­see einen Einjah­res­ver­trag unter­schrie­ben und war der absolu­te „Wunsch­spie­ler“ von Cheftrai­ner Mark Lebedew. Der 31-jähri­ge Kapitän der Natio­nal­mann­schaft von Monte­ne­gro wechselt von Panathi­nai­kos Athen zum VfB.

Vojin Cacic hätte auch gut eine Figur aus der Fanta­sy-Serie „Game of Thrones“ sein können. Das Haupt­haar ganz kurz gescho­ren und der Bart dafür sehr lang. Nicht nur optisch ist der Mann aus Monte­ne­gro eine Erschei­nung, auch auf dem Feld kann der 31-Jähri­ge den Unter­schied machen. „Vojin ist ein sehr erfah­re­ner Spieler, dessen Karrie­re ich schon lange verfol­ge“, sagt Cheftrai­ner Mark Lebedew über seinen Neuzu­gang. „Er war sozusa­gen ein Wunsch­spie­ler für mich und ich bin sehr froh, dass es geklappt hat.“

Cacic gibt die Blumen gern zurück. „Als Mark in Fried­richs­ha­fen unter­schrie­ben hat, klingel­te bei mir gleich das Telefon“, erzählt er. „Ich habe dann einfach eine Weile die Daumen gedrückt, bis das endgül­ti­ge Angebot aus Fried­richs­ha­fen kam und sofort zugesagt.“ Wenn man ihn nach den Gründen für die schnel­le Entschei­dung fragt, fallen sofort die Begrif­fe „renom­mier­ter Club“ und „Champi­ons League“, in der Cacic zuletzt vor sieben Jahren an den Start ging. Nach dieser Zeit bei Budvans­ka Rivijera zog es ihn in die Türkei, nach Polen und in den Iran. Zuletzt spiel­te er für Panathi­nai­kos Athen und wurde dort 2020 Meister.

Auch in Monte­ne­gro und dem Iran gelang ihm dieses Kunst­stück. 2014 gewann Cacic als Kapitän der monte­ne­gri­ni­schen Natio­nal­mann­schaft Gold bei der European Volley­ball League. „Ich möchte auf und neben dem Feld einen profes­sio­nel­len Job machen“, so Cacic über sich selbst. „Ich möchte immer mein Bestes geben und das auch auf meine Mitspie­ler übertra­gen.“ Auch deshalb ist Cacic für VfB-Geschäfts­füh­rer Thilo Späth-Wester­holt ein „Führungs­spie­ler“, der „uns in vielen schwie­ri­gen Situa­tio­nen helfen wird. Ich bin sehr froh, dass es uns gelun­gen ist, Vojin zu verpflichten.“

Gegen Zuspie­ler Dejan Vincic ist Cacic schon angetre­ten — auf Clubebe­ne und mit der Natio­nal­mann­schaft. Ansons­ten ist das Team aus Deutsch­land für den Mann aus Monte­ne­gro ein neues Pflas­ter. Gelegen­heit, seine neuen Teamkol­le­gen etwas näher zu betrach­ten hat er aber schon im Septem­ber, wenn er, wie Vincic, Maase und Co, bei der Europa­meis­ter­schaft an den Start gehen wird. „Bis dahin werde ich mir eine kleine Pause gönnen“, sagt er. Ende Septem­ber geht dann auch für ihn die kurze Vorbe­rei­tung am Boden­see los.