FRIEDRICHSHAFEN — Die Häfler Volley­bal­ler haben den Start in die Playoffs verpatzt. Im ersten Viertel­fi­na­le gegen die Helios GRIZZLYS Giesen unter­lag das Team von Mark Lebedew mit 2:3 (20:25, 23:25, 25:13, 25:23, 15:7). Vor allem im Sideout gelang es der Mannschaft nicht, an die Leistung von vor einer Woche gegen Berlin anzuknüp­fen. Nur mit einem Sieg am kommen­den Samstag in Hildes­heim kann der VfB Fried­richs­ha­fen ein mögli­ches drittes Spiel erzwin­gen und den Einzug ins Halbfi­na­le noch möglich machen.

Es war das oft von Cheftrai­ner Mark Lebedew angespro­che­ne Zusam­men­spiel, das zu Beginn beim VfB Fried­richs­ha­fen nicht passte. Obwohl mit Vojin Cacic, Ziga Stern, Aleksand­ar Nedel­j­ko­vic, Andre Brown, Michal Super­lak, Dejan Vincic und Blair Bann diesel­be Sieben auf dem Feld stand wie eine Woche zuvor beim 3:1 gegen Berlin, wirkte das Team wie ausge­wech­selt. Vor allem die Angrif­fe, bei fast durch­gän­gig perfek­ter Annah­me, fanden ihr Ziel nicht (6:9). Dazu kam, dass Giesen – wieder mit dem ausku­rier­ten Augus­to Colito – bissi­ger wirkte und viel Druck machte. Fedor Ivanov servier­te zwei Asse (13:17) und Cacic kam nicht am Block von Jakob Günthör vorbei (15:21). Den Satzball für die Gäste setzte Stern ins Aus (20:25).

Giesen hielt den Aufschlag­druck hoch (5:9) und Fried­richs­ha­fen fand nicht ins Angriffs­spiel (8:13). Tim Peter, der zuvor schon zum Service auf dem Feld war, kam für Stern. Mit Peter machte der VfB jetzt Druck mit dem Aufschlag (15:15). Doch zwei weite­re Angriffs­feh­ler schubs­ten das Pendel zurück auf die Seite der Nieder­sach­sen (15:18). Vincic bekam eine Denkpau­se, sodass mit Mateusz Biernat sogar noch der Anschluss gelang (23:24). Karlit­zek machte mit dem Hinter­feld­an­griff aber doch noch den Deckel drauf (23:25).

Der dritte Durch­gang starte­te dann nach Maß. Die Häfler wirkten wie ausge­wech­selt. Brown block­te Karlit­zek (3:1) und Super­lak servier­te das Ass (5:2), dazu half Giesen mit Eigen­feh­lern mit. Ziga Stern, der weiter mit seinem Angriff hader­te, block­te zwei Mal Colito (10:6). Kurze Zeit und zwei weite­re Häfler Asse später, führten die Gastge­ber mit elf Punkten (18:7). Auch Lucia­no Vicen­tin, der zum Kurzein­satz aufs Feld kam, trug sich noch im Spiel­be­richts­bo­gen ein (25:13).

Fried­richs­ha­fen hatte Selbst­ver­trau­en getankt. Jetzt funktio­nier­te auch der Angriff (4:1, 11:7). Sogar Kapitän und Zuspie­ler Dejan Vincic punkte­te spekta­ku­lär mit einem Angriffs­schlag (15:12). Den Vorsprung, den sich das Team von Mark Lebedew erarbei­tet hatte, hielt es bis in die Cruncht­i­me (23:21). Stern kam gegen den Dreier­block durch (24:21), bei Giesen melde­te sich der einge­wech­sel­te Hauke Wagner mit starken Aufschlä­gen aus der Verlet­zungs­pau­se zurück (24:23). Das nächs­te Service setzte Wagner aber ins Netz (25:23) – die Entschei­dung sollte im Tiebreak fallen.

Die Häfler, die in dieser Saison noch keinen fünften Satz abgeben mussten, starte­ten nervös. Peter rutsch­te eine Annah­me durch die Finger (1:2) und Nedel­j­ko­vic traf das Feld nicht (4:7). Mit ähnli­chen Proble­men wie zu Beginn der Partie, hatten die GRIZZLYS wieder Oberwas­ser (5:9) und der VfB nicht mehr die Kraft, die Partie erneut zu drehen (7:15). Wie schon vergan­ge­ne Saison gegen Herrsching, startet Fried­richs­ha­fen somit mit einer Nieder­la­ge in die Playoffs. Schon am kommen­den Samstag steht das Team in Hildes­heim mit dem Rücken zur Wand. Nur mit einem Auswärts­sieg können Vincic und Co. in der „best-of-three“-Serie ein Entschei­dungs­spiel am Oster­wo­chen­en­de erzwingen.

„Wir haben Giesen gleich zu Beginn zu viel Selbst­ver­trau­en gegeben, weil wir unser Sideout, trotz perfek­ter Annah­me, nicht hinbe­kom­men haben“, sagt ein enttäusch­ter Mark Lebedew. „Als wir das dann gut organ­siert hatten, lief es im dritten und im vierten Satz viel besser. Zu Beginn von Satz fünf haben wir leider wieder diesel­ben Fehler wie am Anfang gemacht und deshalb den Tiebreak verloren.“

www.vfb-volleyball.de