RAVENSBURG — Die Ravens­burg Towerstars haben mit einem 6:2 Heimsieg über die Bayreuth Tigers das alte Jahr 2021 siegreich verab­schie­det und die Tabel­len­füh­rung der DEL2 untermauert.

Die 500 Zuschau­er in der CHG Arena mussten nicht allzu lange warten, bis sie den ersten Treffer des Abends bejubeln durften. Ganze 74 Sekun­den waren gespielt, da setzte Pawel Dronia erfolg­reich nach und die Schei­be rutsch­te zum 1:0 über die Linie. Einen Wechsel zuvor hatten Josh MacDo­nald und Charlie Sarault bereits die Führung auf dem Schlä­ger. Die frühe Führung tat freilich gut, aller­dings unter­stri­chen die Gäste wenig später ihren Status als „unange­neh­mer Gegner“. Wegen Beinstel­lens musste Tim Sezems­ky auf die Straf­bank, die zweimi­nü­ti­ge Zeitstra­fe saß der junge Ravens­bur­ger Vertei­di­ger nicht über die volle Distanz ab. Ein noch abgefälsch­ter Schuss von Tigers-Topscorer Ville Järve­läi­nen schlug nach knapp sechs Minuten zum 1:1 Ausgleich ein.

Es sprach für die Towerstars, dass sie den Gegen­tref­fer nicht lange verdau­en mussten und sofort das Tempo und den Druck wieder erhöh­ten. Das sorgte beispiels­wei­se in der 10. Minute für einen Fehler der Tigers an der blauen Linie der Towerstars, Fabian Dietz starte­te durch und verwan­del­te den nachfol­gen­den Allein­gang eiskalt zum 2:1. Sieht man von einem kurios hinter dem Ravens­bur­ger Tor abgeprall­ten Puck ab, spiel­ten sich die wirklich gefähr­li­chen Torsze­nen im ersten Spiel­ab­schnitt doch weitge­hend im Drittel der oberfrän­ki­schen Gäste ab. Nachdem Josh MacDo­nald und Robbie Czarnik in der 12. Minute eine sehens­wer­te Kombi­na­ti­on leider nicht im gegne­ri­schen Tor unter­brin­gen konnten, hatte der Ingol­städ­ter Förder­li­zenz­stür­mer Enrico Henri­quez-Morales mehr Schei­ben­glück. Aus dem eigenen Drittel gestar­tet, kurvte er selbst­be­wusst ins gegne­ri­sche Drittel, umrun­de­te in weitem Bogen das Tor und schlenz­te den Puck zum 3:1 ins lange Eck. Mit diesem Spiel­stand ging es in die erste Pause und damit war Bayreuth durch­aus gut bedient. Robbie Czarnik mit einem Schuss in Richtung weit offenem Tor sowie Josh MacDo­nald mit einem Latten­knal­ler hätten das Ergeb­nis durch­aus weiter nach oben schrau­ben können.

Der zweite Spiel­ab­schnitt war dann etwas zerfah­ren, weil die Bayreuth Tigers quasi mit der Brech­stan­ge das Ravens­bur­ger Offen­siv­spiel zu unter­bin­den versuch­ten. Die Towerstars kamen zu Beginn des zweiten Spiel­drit­tels aber dennoch zu guten Chancen. Charlie Sarault und David Zucker hatten in der 22. Minute beispiels­wei­se den vierten Treffer auf dem Schlä­ger. Mit einer ihrer wenigen starken Phasen im zweiten Abschnitt konnten die Gäste in der 26. Minute prompt auf 3:2 verkür­zen. Luke Pither hatte im Ravens­bur­ger Drittel freie Bahn in Richtung Tor und überwand den heraus­stür­zen­den Jonas Langmann. Doch wieder war die Befürch­tung, die Towerstars könnten den Faden verlie­ren, völlig unbegrün­det. Eine Ravens­bur­ger Großchan­ce nach der anderen musste Tigers Torhü­ter Lukas Stein­hau­er entschär­fen, gegen den direkt abgenom­me­nen Schlag­schuss von James Bettau­er in der 30. Minute gab es aller­dings nichts zu halten. Als zweiein­halb Minuten später Sam Herr eine entschlos­se­ne Vorar­beit von Josh MacDo­nald zum 5:2 ins Bayreu­ther Tor lenkte, war die Gegen­wehr der Gäste auch weitge­hend gebrochen.

Die Start­pha­se des Schluss­drit­tels sollte dann früh den entschei­den­den Moment dieser Partie bringen. Die Towerstars sahen sich aufgrund zweier aus dem Mittel­ab­schnitt übernom­me­nen Straf­zei­ten einer doppel­ten Unter­zahl gegen­über, doch das Ravens­bur­ger Penal­ty­kil­ling stand äußerst effek­tiv in der eigenen Vertei­di­gungs­zo­ne und blieb ohne Gegen­tref­fer. Damit wurden die Gäste aus der Wagner­stadt auch sicht­lich zermürbt. Als erneut Fabian Dietz nach sieben­ein­halb Minuten zum 6:2 traf, war das Spiel vollends gelau­fen. So war der Sieg doch hochver­dient und die 500 Ravens­bur­ger Fans in der CHG Arena honorier­ten dies in den Schluss­mi­nu­ten mit stehen­den Ovationen.

„Bayreuth war der erwar­tet harte Gegner. Teilwei­se waren wir etwas zu statisch und haben zu viele Chancen zugelas­sen“, sagte Towerstars Coach Peter Russell. „Dennoch bin ich sehr zufrie­den mit den Jungs, denn sie machen ungemein viele Tore und haben einen fantas­ti­schen Lauf“, ergänz­te er.