LAUPHEIM (dpa/lsw) — Dem Argwohn eines Ehepaa­res im Landkreis Biber­ach ist es zu verdan­ken, dass ein mutmaß­li­cher Betrü­ger nach einem sogenann­ten Schock­an­ruf in Unter­su­chungs­haft sitzt. «Der Anrufer gab sich als der Sohn der 66-Jähri­gen und des 69-Jähri­gen aus und sugge­rier­te ihnen unter weiner­li­cher Stimme, dass etwas Schlim­mes passiert sei», berich­te­ten Polizei und Staats­an­walt­schaft am Freitag. Eine vermeint­li­che Polizis­tin habe dann erklärt, dass der Sohn einen schwe­ren Verkehrs­un­fall verur­sacht hätte und nur dann nicht in Haft käme, wenn eine Kauti­on gezahlt oder Wertsa­chen überge­ben würden.

Doch dem Ehepaar kamen Zweifel und es schal­te­te die echte Polizei ein. Als am Donners­tag wie angekün­digt ein Mann bei den beiden in Laupheim vorfuhr, um Geld und Wertge­gen­stän­de abzuho­len, machte die 66-Jähri­ge vom Fenster aus ein Foto von ihm und notier­te sich das Kennzei­chen seines Autos. Als die Frau und eine weite­re Zeugin auf den Mann zugin­gen, stieg dieser wieder in seinen Wagen und fuhr noch vor der Überga­be davon. Die Polizei konnte das Fahrzeug kurz darauf stoppen und einen 35-Jähri­gen festneh­men. Gegen ihn wurde Haftbe­fehl wegen versuch­ten Betru­ges in einem beson­ders schwe­ren Fall erlassen.

Immer wieder versu­chen Betrü­ger mit solchen Schock­an­ru­fen oder anderen Tricks insbe­son­de­re älteren Menschen abzuzo­cken. Die Polizei warnt vor diesen Maschen. So sollte man zum Beispiel bei derar­ti­gen Anrufen mit unter­drück­ter Nummer misstrau­isch sein.