LEUTKIRCH — Das Leutkir­cher Unter­neh­men myonic — führen­der Herstel­ler von Hochprä­zi­si­ons­ku­gel­la­gern — hat sich dazu entschie­den, seine Gebäu­de künftig über ökolo­gi­sche Nahwär­me der Kraft­wär­me­an­la­gen GmbH und der Stadt Leutkirch versor­gen zu lassen. Sie soll ab Herbst 2024 für das Werks­ge­län­de in der Stein­beiß­stra­ße zur Verfü­gung stehen.

myonic bekennt sich zum Pariser Klima­schutz­ab­kom­men und leistet mit der Umstel­lung auf die regio­na­le und erneu­er­ba­re Nahwär­me einen deutli­chen Beitrag zum Klima­schutz. So wird die seither zu 100% auf fossi­lem Erdgas betrieb­lich benötig­te Wärme auf die über 90% aus regene­ra­ti­ven Energien bestehen­de Nahwär­me umgestellt. Die jährli­che Reduzie­rung des klima­schäd­li­chen CO2 beträgt rund 290 Tonnen. 

Vergan­ge­ne Woche wurde im Beisein von Oberbür­ger­meis­ter Hans-Jörg Henle der Anschluss­ver­trag zwischen der Kraft­wär­me­an­la­gen GmbH (KWA) und der Firma myonic geschlos­sen. Das neue Wärme­netz, welches derzeit entsteht, wird von der Stadt Leutkirch gebaut und an die KWA dann zum Betrieb verpachtet.

Wirtschaft­lichs­te Weg zur Klimaneutralität

„Wir möchten durch den Anschluss an die Nahwär­me­ver­sor­gung nicht nur unsere regio­na­le Verant­wor­tung für den Klima­schutz unter­strei­chen, sondern verbes­sern damit auch unsere Betriebs­si­cher­heit. Der Anschluss an das Leutkir­cher Nahwär­me­netz ist für uns der wirtschaft­lichs­te Weg zur Klima­neu­tra­li­tät.“, so myonic-Geschäfts­füh­rer Chris­toph von Appen. Das Unter­neh­men benötigt für seine Herstel­lungs­pro­zes­se ein konstan­tes Tempe­ra­tur­ni­veau in den Werks­hal­len. „Wir können dies zuver­läs­sig gewähr­leis­ten – zum einen durch ein mehrstu­fi­ges Wärme­er­zeu­gungs­kon­zept, bestehend aus regio­na­ler Holzwär­me und zwei in Leutkirch ansäs­si­gen landwirt­schaft­li­chen Biogas­an­la­gen. Ergänzt wird die Wärme­er­zeu­gung mit der Auskop­pe­lung indus­tri­el­ler Abwär­me des Holzwerk­stoff­her­stel­lers Pflei­de­rer“, berich­tet Jürgen Gölz, Geschäfts­füh­rer der KWA.

Ledig­lich für den tempo­rä­ren Ausfall von erneu­er­ba­ren Wärme­er­zeu­gern und für Spitzen­las­ten an ganz kalten Stunden im Winter wird noch fossi­le Erdgas­wär­me einge­setzt. Ein Puffer­spei­cher mit einem Fassungs­vo­lu­men von 6 Millio­nen Litern Fernwär­me­was­ser gewähr­leis­tet die siche­re Versor­gung der Leutkir­cher Wärmekunden.

„Wir freuen uns sehr, dass sich mit myonic ein großes Leutkir­cher Unter­neh­men dazu entschie­den hat, an das städti­sche Wärme­netz anzuschlie­ßen“, so Oberbür­ger­meis­ter Hans-Jörg Henle. „Neben einer hervor­ra­gen­den Versor­gungs­si­cher­heit, findet hier regio­na­le und sogar lokale Wertschöp­fung statt. Die Energie für das Wärme­netz entsteht hier vor Ort und nicht im Nahen Osten oder in Russland — die Erträ­ge kommen regio­na­len Firmen und Landwir­ten zugute“, so Henle weiter.