RAVENSBURG — Ein ehemaliger Patient wirft der Klinik Tettnang vor, verantwortlich für seine schwere Corona-Infektion zu sein. Vor dem Landgericht Ravensburg kam es bisher zu keiner Einigung, wie der SWR berichtet.
In der Güteverhandlung am Landgericht Ravensburg um eine Schadenersatzforderung wegen einer Behandlung im Krankenhaus Tettnang (Bodenseekreis) gab es am Donnerstag keine Einigung. Ein Mann aus Friedrichshafen macht das Krankenhaus für seine schwere Corona-Infektion verantwortlich. Er habe sich die Infektion im Krankenhaus zugezogen und sei anschließend lebensbedrohlich erkrankt, sagt der Kläger.
Ende 2020 war der damals 56-Jährige wegen einer anderen Erkrankung mit negativem Corona-Test in das Tettnanger Krankenhaus eingewiesen worden. Einige Tage später sei er dann positiv auf das Virus getestet worden.
Der Mann bekam schwerste Symptome und lag später in der Uniklinik Tübingen mehrere Wochen im Koma. Bis heute habe er Schäden an Organen, so der Kläger. Grund für seine Infektion seien Hygienemängel in der Klinik Tettnang gewesen. Der Medizin Campus Bodensee bestreitet das. Die Hygienevorschriften seien regelmäßig an die aktuelle Entwicklung angepasst worden.
Der Kläger hatte ursprünglich mindestens 50.000 Euro Schadenersatz gefordert. Jetzt stehen nach dem ersten Verhandlungstag 25.000 Euro im Raum für eine mögliche gütliche Einigung. Beide Parteien müssen dies nun prüfen, hieß es vor Gericht. Mitte Januar soll geklärt werden, ob sich beide Parteien gütlich einigen können.