RIGA (dpa) — Auch NHL-Nachrü­cker Dominik Kahun hat Deutsch­lands Eisho­ckey-Team nicht vor der dritten WM-Nieder­la­ge in Serie bewah­ren können: Nun kommt es zum Vorrun­den­en­de gegen Gastge­ber Lettland und die Zuschau­er zum Endspiel um die Viertelfinal-Teilnahme.

Das stark verbes­ser­te Team von Bundes­trai­ner Toni Söder­holm verlor trotz des ersten WM-Einsat­zes von Kahun 0:2 (0:0, 0:1, 0:1) gegen die USA, die damit neben Finnland in der Gruppe B vorzei­tig für die K.o.-Runde quali­fi­ziert ist. Spiel­tak­tisch war es dabei gar mit das beste deutsche WM-Spiel bislang, vor allem in Überzahl war die Auswahl des Deutschen Eisho­ckey-Bunds indes viel zu ungefährlich.

Die USA zeigten sich hier effizi­en­ter: NHL-Stürmer Jason Robert­son von den Dallas Stars (39. Minute) schoss die Ameri­ka­ner in Überzahl zum 29. Sieg im 45. WM-Spiel gegen Deutsch­land. Colin Black­well (60.) traf kurz vor dem Schluss noch ins leere Tor. Die DEB-Auswahl muss nun am Diens­tag gegen Lettland (19.15 Uhr/Sport1) und die heimi­schen bis zu 2660 Fans, die erstmals bei diesem Turnier dabei sein werden, gewin­nen, um das Viertel­fi­na­le aus eigener Kraft zu schaffen.

Kahun belebt das Offensivspiel

Mit Kahun im Angriff sah es zunächst deutlich besser als zuletzt beim 1:2 gegen Finnland aus. Der 25 Jahre alte Angrei­fer der Edmon­ton Oilers hatte am Mittag die Freiga­be für seinen ersten Einsatz bei diesem Turnier erhal­ten, nachdem er nach dem NHL-Playoff-Aus nach Riga nachge­reist war und seine obliga­to­ri­sche Quaran­tä­ne-Zeit überstan­den hatte. Der Olympia-Zweite von 2018 brach­te sogleich das erhoff­te Tempo ins deutsche Angriffsspiel.

«Es ging eigent­lich, ich fühle mich gut mit meiner Energie», sagte Kahun nach seinem ersten WM-Drittel bei Sport1. «Wir haben gute Chancen, wenn wir konzen­triert bleiben.»

Zunächst war Deutsch­land das auch und hielt kämpfe­risch gegen das läufe­risch beste Team der Gruppe B gut mit und dessen Offen­si­ve in Schach. Die wenigen US-Chancen machte Felix Brück­mann zunich­te. Der 30 Jahre alte Keeper der Adler Mannheim erhielt wie schon im ersten WM-Spiel gegen Itali­en (9:4) den Vorzug vor Stamm-Goalie Mathi­as Nieder­ber­ger, der für das Vorrun­den­fi­na­le gegen die Letten geschont wurde.

Power­play zu harmlos

Um sich selbst auch zu beloh­nen, war das Passspiel indes oft noch zu ungenau und das Power­play nicht gefähr­lich genug. Daran änder­te auch das Comeback von Top-Talent Lukas Reichel nichts. Der 19-Jähri­ge war erstmals nach seinem gegen Kasach­stan (2:3) am vergan­ge­nen Mittwoch erlit­te­nen Check gegen den Kopf wieder dabei und hatte im Angriff einige gute Aktio­nen, die aber erfolg­los blieben.

Die mangeln­de Entschlos­sen­heit vor dem Tor rächte sich kurz vor dem Ende der zweiten Drittel­pau­se bitter­lich, als die USA ein deutlich gefähr­li­che­res Überzahl­spiel als zuvor Deutsch­land aufzo­gen und Robert­son schließ­lich zur glück­li­chen US-Führung einschob. Im Schluss-Abschnitt kam Deutsch­land noch einmal voller Entschlos­sen­heit zurück, blieb aber erfolglos.

Von Carsten Lappe und Kristi­na Puck, dpa