RAVENSBURG/LANDSHUT — Die Viertel­fi­nal­se­rie zwischen den Ravens­burg Towerstars und dem EV Lands­hut nimmt immer spannen­de­re Züge an. In einem packen­den Match musste sich das Team von Coach Peter Russell in der 1. Overti­me durch einen unglück­lich abgefälsch­ten Puck geschla­gen geben. Damit geht die Serie beim Stand von 2:2 am Freitag zurück nach Ravensburg.

Die Towerstars liefen für das vierte Duell der „Best-of-seven“ Serie in Lands­hut in gleicher Beset­zung auf wie am Sonntag und hatten schon in der Start­mi­nu­te ein paar gute Szenen vor dem gegne­ri­schen Tor. Das galt aber auch für den EV Lands­hut, insge­samt war die Anfangs­pha­se flott vorge­tra­gen und hatte so gut wie keine Unter­brü­che. Rund vierein­halb Minuten waren gespielt, als die Towerstars ein Abstim­mungs­pro­blem der Gastge­ber eiskalt zur 0:1 Führung nutzen konnten. Sam Herr bedien­te den auf links mitge­lau­fe­nen Kolle­gen Nick Latta, der hatte beim Abschluss das halbof­fe­ne Tor vor sich und daher keine Mühe einzu­schie­ben. In den Folge­mi­nu­ten hatten die Towerstars optische Vortei­le, die nach sieben Minuten aller­dings verpuff­ten. Louis Latta zog vor dem eigenen Tor ein Notfoul und kassier­te zwei Minuten, die nachfol­gen­de Unter­zahl überstan­den die Oberschwa­ben aber ohne Probleme.

Zwischen der 10. und 15. Minute neutra­li­sier­ten sich beide Teams weitest­ge­hend, erst eine Straf­zeit gegen Maximi­li­an Forster verschaff­te den Towerstars wieder nennens­wer­te Tormög­lich­kei­ten. Das Power­play war durch­aus druck­voll, an Luca Gracnar im Lands­hu­ter Tor gab es aller­dings kein Vorbei. Alles andere als zufrie­den war Towerstars Coach Peter Russell, dass es in der Schluss­pha­se nach dem Pfiff der Schieds­rich­ter zu einem Stock­schlag samt Straf­zeit gegen Louis Latta kam. Die zwei Minuten Unter­zahl spiel­ten die Oberschwa­ben auch souve­rän über die Zeit, doch nur drei Sekun­den nachdem der Ravens­bur­ger Stürmer von der Straf­bank ins Spiel zurück­ge­kom­men war, schlug die Schei­be zum 1:1 Ausgleich ein. Ärger­lich, denn auf der Uhr des ersten Spiel­ab­schnitts standen nur noch vier Sekunden.

Das zweite Spiel­drit­tel offen­bar­te zunächst nicht mehr ganz so hohes Tempo und einen Mix aus zerfah­re­nen Phasen, aber auch schnel­len Kontern auf beiden Seiten. Zwar hatten die Towerstars viel Puckbe­sitz, die druck­vol­le­ren Szenen verbuch­ten aber die Gastge­ber. Nicht viel fehlte aller­dings in einer stärke­ren Phase der Towerstars ab der 34. Minute. Robin Drothen bekam völlig frei stehend am rechten Pfosten die Schei­be aufge­legt, Luca Gracnar parier­te aber stark mit den Beinscho­nern. Eine Zeiger­um­dre­hung später hämmer­te Nick Latta den Puck aus kurzer Distanz an die Querlat­te. Proble­ma­tisch waren wie auch im ersten Abschnitt für die Towerstars die Straf­zei­ten. So setzte es zwei Minuten vor der Pause zwei Minuten für Robbie Czarnik, dem ein Klärungs­ver­such im eigenen Drittel missglück­te und die Schei­be ins Fangnetz segel­te. In der 39. Minute brann­te dann auch prompt der Torju­bel der Gastge­ber auf, aller­dings hatte der Lands­hu­ter Stürmer den Puck mit dem Schlitt­schuh ins Tor beför­dert, der Treffer zählte nicht.

Die ersten Minuten des Schluss­drit­tels plätscher­ten zunächst vor sich hin, doch dann sorgte der Schuss von Lands­huts Daniel Bruch für ein neues Spiel. Die Schei­be, die von der blauen Linie aus der Drehung in Richtung Ravens­bur­ger Tor rutsch­te, fanden durch Freund und Feind hindurch den Weg zum 2:1 über die Linie. Die Towerstars zeigten eine starke Reakti­on, ließen danach die Schei­be schnell in Richtung Lands­hu­ter Zone laufen und glichen den Spiel­stand zur Freude der rund 80 Ravens­bur­ger Fans wieder aus. Charlie Sarault wurde im Slot freige­spielt und ließ dem gegne­ri­schen Keeper keine Chance. Auch danach gehör­te das Spiel bis auf wenige Lands­hu­ter Konter den Towerstars, doch in der 58. Minute lauer­te die nächs­te Gefahr. Im Getüm­mel vor dem Tor blockier­te Denis Pfaffen­gut den Puck im Torraum mit der Hand, der gut postier­te Haupt­schieds­rich­ter Markus Schütz entschied auf Penal­ty. Marco Pfleger lief für die Hausher­ren an, Jonas Langmann parier­te aller­dings glänzend, es blieb beim 2:2 und erstmal in dieser Serie musste das Spiel in einer Verlän­ge­rung entschie­den werden.

In der Overti­me klapp­ten beide Teams sprich­wört­lich die Visie­re nach oben und es sollte an Drama­tik nicht fehlen. Lands­hut verbuch­te zwei Pfosten­schüs­se inner­halb einer Minute, die Towerstars hatten durch Josh MacDo­nald bei einem 2 gegen 1 Break den Siegtref­fer vor Augen. Auch der lange verzö­ger­te Handge­lenk­schuss von Sam Herr, der in der 64. Minute knapp am rechten Pfosten vorbei­zisch­te, hätte den Sieg bedeu­ten können.

Zur Entschei­dung kam es dann nach sechs Minuten und zwei Sekun­den leider auf der Gegen­sei­te, und das auf äußerst unglück­li­che Weise. Hinter dem Tor brach­te Marco Pfleger den Puck im Fallen vor den Torraum und vom Knie von Robbie Czarnik abgefälscht ging die Schei­be zum 3:2 ins Netz. Zwar wurde der Treffer im Video­be­weis auf eine Torhü­ter­be­hin­de­rung überprüft, doch es gab  keine Einwän­de und das Tor zählte. „Wir waren im ersten Drittel zu passiv, ab dem zweiten Drittel lief es dann besser und beide Teams boten ein attrak­ti­ves Playoff-Spiel. Wir können es uns aller­dings nicht erlau­ben, in jedem Spiel sechs oder sieben Straf­zei­ten zu kassie­ren“, hader­te Towerstars Trainer Peter Russell.

Beim Serien­stand von 2:2 sind jetzt wieder alle Uhren auf 0 gestellt, am kommen­den Freitag in der CHG Arena wird sich eines der beiden Teams aber defini­tiv den ersten Match­puck der Serie sichern. Spiel­be­ginn ist um 20 Uhr, Tickets gibt es im Fanshop in der Markt­stra­ße 20, allen VVK-Stellen von Reser­vix sowie online im Ticket-Webshop. Ob es am Spiel­tag eine Abend­kas­se geben wird, wird kurzfris­tig bekannt gegeben. Es empfiehlt sich daher auf jeden Fall, den Vorver­kauf zu nutzen.