LEUTKIRCH — Ende Dezem­ber ist der Rettungs­dienst in den Neubau in der Heidschach­en­stra­ße direkt an der B465 und nahe der Auffahrt der BAB 96 gezogen. Inves­tiert wurden insge­samt 1,5 Millio­nen Euro. Die alte Rettungs­wa­che war nicht mehr zeitge­mäß und zu klein geworden.

Der DRK Rettungs­dienst Boden­see-Oberschwa­ben hat seine neue Rettungs­wa­che in Leutkirch im Allgäu in Betrieb genom­men. Ende Dezem­ber ist der Rettungs­dienst in den Neubau in der Heidschach­en­stra­ße gezogen. „Wir finden hier die besten Voraus­set­zun­gen vor“, sagt Rettungs­wa­chen­lei­ter Tobias Schar­na­gel. „Die Rettungs­wa­che liegt verkehrs­güns­tig, das gesam­te Stadt­ge­biet kann inner­halb der Hilfs­frist erreicht werden. Durch die direk­te Nähe zur Bundes­stra­ße und zur Autobahn haben wir eine sehr gute Ausgangs­la­ge, um auch in den angren­zen­den Berei­chen schnell helfen zu können.“ 

Nach der Schlie­ßung des Kranken­hau­ses in Leutkirch konnte der Notarzt­dienst direkt an die Rettungs­wa­che verla­gert werden. „Das ist einsatz­tak­tisch eine deutli­che Verbes­se­rung im Hinblick auf die Ausrück­zeit und somit auch gut für die Hilfs­frist.“ sagt Dieter Meschen­mo­ser, Vorsit­zen­der des Aufsichts­ra­tes der DRK Rettungs­dienst­ge­sell­schaft. Leider gab es an der alten Rettungs­wa­che in der Memmin­ger Straße keinen Platz für die Unter­brin­gung des Notarzt­diens­tes. Daher war dieser seither behelfs­mä­ßig in einem Wohnwa­gen unter­ge­bracht. Auch der seit einigen Jahren einge­rich­te­te zweite Rettungs­wa­gen hatte eigent­lich keinen Platz am alten Standort.
Die neue Rettungs­wa­che gliedert sich in einen einge­schos­si­gen Sozial­trakt mit klar struk­tu­rier­tem Aufbau für kurze, übersicht­li­che Einsatz­we­ge. An diesen schließt sich die Fahrzeug­hal­le an. Der Sozial­be­reich bietet 360 Quadrat­me­ter Nutzflä­che für die Mitar­bei­ter des Rettungs­diens­tes. Die Fahrzeug­hal­le mit Lager und Desin­fek­ti­on umfasst eine Fläche von 270 Quadrat­me­tern. Die Fahrzeug­hal­le bietet Stell­plät­ze für fünf Rettungs­ahr­zeu­ge. Die energe­tisch optimier­te Bauwei­se ist mit hochge­dämm­tem Ziegel­mau­er­werk, Fenster mit 3‑Scheibenverglasung, Dachflä­chen als hochge­dämm­te Flach­dach­kon­struk­ti­on errich­tet. Die Hallen­wän­de aus Sicht­be­ton mit Dämmkern. Fahrzeug­hal­le mit Fußbo­den­hei­zung in Form der Bauteil­ak­ti­vie­rung. Eine zentra­le Lüftungs­an­la­ge mit Wärme­rück­ge­win­nung für alle Räumlich­kei­ten der Wache sorgt für saube­re und frische Luft. Die Beleuch­tung wurde energie­spa­rend mit LED-Beleuch­tung ausge­führt. Die Außen­an­la­gen bieten genügend Parkplät­ze für die Mitar­bei­ter und die Freiflä­chen werden im Frühjahr eine anspre­chen­de Bepflan­zung erhalten.

Das Planungs­bü­ro Hendl aus Markdorf, hat den Bau geplant und inten­siv beglei­tet. Das Team Hendl hat viel Erfah­rung beim Bau von Rettungs­wa­chen und so konnte bereits nach zehnmo­na­ti­ger Bauzeit der Abschluss der Baumaß­nah­men und die Einhal­tung des Projekt­bud­gets vermel­det werden. Die Räumlich­kei­ten sind freund­lich, hell und modern sowie technisch auf neues­tem Stand.
Rettungs­wa­chen­lei­ter Tobias Schar­na­gel führte Leutkirchs Oberbür­ger­meis­ter Hans-Jörg Henle durch die neue Rettungs­wa­che und zeigte die Möglich­kei­ten der neuen Wache auf.

Oberbür­ger­meis­ter Hans-Jörg Henle: „Mein herzli­cher Dank gilt allen, die an diesem Projekt mitge­wirkt haben. Es freut mich sehr, dass wir mit unserem Vorschlag für diesen neuen Stand­ort den DRK Rettungs­dienst unter­stüt­zen konnten. Vom neuen Stand­ort aus können unser komplet­tes Stadt­ge­biet, unsere Ortschaf­ten und auch unsere Nachbar­or­te sehr gut und schnell erreicht werden.“

Dr. Stefan Locher, Präsi­dent des DRK Kreis­ver­band Wangen, dankte allen an der Planung und Umset­zung Betei­lig­ten: „Es ist schön, dass es uns gelun­gen ist den Neubau im vorge­se­he­nen Zeitplan und im vorher geplan­ten Kosten­rah­men zu reali­sie­ren. Gerade während der Pande­mie ist das keine Selbst­ver­ständ­lich­keit. Herzli­chen Dank für Ihr aller Engagement!“

„Für die medizi­ni­sche Versor­gung in der Stadt spielt eine moder­ne Rettungs­wa­che an der richti­gen Stelle eine große Rolle. Hier ist im Sinne der Bürger, Patien­ten und der Mitar­bei­ten­den ein sehr hoher Standard reali­siert worden“, zeigte sich Henle beein­druckt von der Ausstat­tung des neuen Gebäudes.

In Leutkirch arbei­ten insge­samt 30 Mitar­bei­te­rin­nen und Mitar­bei­ter. In der neuen Wache sind ein Notarzt­ein­satz­fahr­zeug, zwei Rettungs­wa­gen sowie ein Kranken­trans­port­wa­gen statio­niert. Die Einsatz­fahr­zeu­ge werden zu zahlrei­chen Einsät­zen angefor­dert: Im Jahr rückt der Notarzt der Oberschwa­ben­kli­nik von der Rettungs­wa­che Leutkirch etwa 1.400 Mal aus, die Rettungs­wa­gen leisten in der gleichen Zeit etwa 2.900 Einsät­ze, 1.800 Kranken­trans­port­fahr­ten kommen hinzu. 

Vorhal­tungs­er­wei­te­rung
Ab 1. Januar ist der zweite Rettungs­wa­gen in Leutkirch nicht nur im Tagdienst, sondern auch im Nacht­dienst im Einsatz. Leutkirch verfügt dann über zwei Rettungs­wa­gen, die täglich und rund um die Uhr im Einsatz sind.