FRIEDRICHSHAFEN — Den Bewoh­nern und Gästen in Kluft­ern und Markdorf erschlie­ßen sich seit kurzem reizvol­le neue Spazier­we­ge über die flachen Erhebun­gen und feuch­ten Senken unmit­tel­bar vor ihrer Haustür. Die Mitar­bei­ter der Baube­triebs­hö­fe Fried­richs­ha­fen und Markdorf haben die bestehen­de gelbe Wander­we­ge­be­schil­de­rung um neue Statio­nen und Richtungs­wei­ser ergänzt. 

Einer­lei von welchem Ausgangs­punkt — ob vom Rathaus Kluft­ern, dem Tannen­ried­weg, dem Lorenz­weg in Lipbach oder vom Bahnhof Markdorf – kann man die eiszeit­lich gepräg­te Landschaft am Fuße des Gehren­bergs, die seit der Jungstein­zeit landwirt­schaft­lich genutzt wird, durch­wan­dern. Die Vertei­lung von Wald, Äckern und Wiesen hat sich in den letzten 1000 Jahren heraus­ge­bil­det, die Obstplan­ta­gen sind wie der Segel­flug­ha­fen und die Pferde­hö­fe erst nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden.

Ausge­hend von der über tausend Jahre alten Kapel­le St. Lauren­ti­us im Dorf Lipbach führt der Weg über das Gewann Blauen­bühl vorbei am Bildungs­zen­trum Markdorf durch die Unteren Breit­wie­sen zum Stüble­hof. Von dort lassen sich die Bürgber­gä­cker queren, entwe­der über den Schel­men­bühl zurück nach Lipbach oder den Weiler Bürgberg in einer weite­ren Runde ins Breiten­ried zwischen Itten­dorf und Kluft­ern. Von dort aus geht es vorbei am Eschen­moos und durch den Baind­ter Wald zurück zum jewei­li­gen Ausgangs­punkt (Bürgber­ger Runde).

In östli­che Richtung kann man die Riedhei­mer Runde über das Bildungs­zen­trum Markdorf nach Bergheim und weiter zur Hochkreuz­ka­pel­le gehen, von wo man eine weite Rundum­sicht genießt. Weiter geht es über Riedheim zurück nach Lipbach. Dabei quert der Weg beim Letten­hof die Brunnisach, an der nach Jahrhun­der­ten der Biber wieder ein Zuhau­se gefun­den hat und der einem durch seine Dammbau­ten nach starken Regen­fäl­len auch mal nasse Füße berei­ten kann.

Abwechs­lung entlang der Wege bieten die vielen Hofstel­len mit ihren Gärten und Tieren, die Skulp­tu­ren entlang des Ortsrund­wegs Kluft­ern (www.kunstweg-kluftern.de) oder der vor einem Jahr eröff­ne­te Plane­ten­weg Kluft­ern genau­so wie die bei guter Thermik am blauen Himmel zu sehen­den Segel­flug­zeu­ge, die über den Köpfen im Verbund mit Roten Milanen und Bussar­den ihre Kreise ziehen. Gleich­zei­tig kann man in den Wiesen mit etwas Glück Rehe und Störche bei der Futter­su­che beobachten.

Die Routen führen zum Teil über priva­te Wirtschafts­we­ge. Deshalb müssen Hunde an der Leine geführt und deren Geschäft in der nächs­ten Hunde­toi­let­te oder im Abfall­ei­mer zuhau­se entsorgt werden. Wer mit dem Fahrrad unter­wegs ist, muss Rücksicht auf landwirt­schaft­li­che Maschi­nen und in den Hofstel­len spielen­de Kinder und Hunde nehmen. Die Nutzung der priva­ten Wege wird nur dann auf Dauer gedul­det, wenn Wande­rer und Radler sich an diese Vorga­ben halten und Rücksicht nehmen. Denn ohne eine funktio­nie­ren­de Landwirt­schaft, die den Famili­en­be­trie­ben ein gedeih­li­ches Auskom­men sichert, lässt sich die Landschaft nicht für die Naherho­lung erhalten.